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04.11.2013

Halloween in Schriesheim: In den Stollen ging es schaurig zu



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Halloween in Schriesheim: In den Stollen ging es schaurig zu
Halloween-Freuden im Bergwerk. F: Kreutzer
Halloween-Freuden im Bergwerk. F: Kreutzer

Schriesheim. (sk) Die Gestalt sieht nicht gerade vertrauenerweckend aus, wie sie sich langsam und unter schauerlichem Seufzen aus der Felsspalte löst und auf ihr "Opfer" zuschlurft. Im grauen Dämmerlicht des Bergwerksstollens ahnt man das grüne, von tiefen Furchen durchzogene Gesicht mehr, als dass man es sieht. "Mama, da ist ein Clown", raunt der Sechsjährige, bemüht, seiner Stimme einen festen Klang zu geben und im Wunsch, es möge tatsächlich so sein.

Doch Clowns sind es nicht, die bei der Halloween-Party im Besucherbergwerk ihr Unwesen treiben. Es sind aber auch keine Gruselgestalten, die in einschlägigen Filmen oder Büchern ihre Vorbilder haben: Was sich in der Nacht vor Allerheiligen im Stollen tummelt, ist ureigenstes Schriesheimer Gewächs. "Reine Fantasiegestalten", sagt Götz Schmitt über seine Mitstreiter vom Bergwerksverein. Sein Ressort ist die Technik, bestehend aus ausgefeilten Licht- und Toneffekten und diesmal sogar angereichert um eine Direktübertragung aus dem Bergwerk. Machte der Laptop anfangs noch Schwierigkeiten, ist am späteren Abend ein Bild erkennbar. Bei näherem Hinsehen erkennt man Menschen, die sich vorsichtig ihren Weg bahnen, immer auf der Hut vor dem, was hinter der nächsten Ecke auf sie warten könnte. Die Vorsicht ist durchaus angebracht. Wie schnell ist man in der Finsternis gegen einen "Gehängten" gestoßen, begegnet dem "Sensenmann" oder blickt, nach dem Überqueren des feurig angestrahlten "Höllenschlunds" in eine düstere Fratze, nicht wenigen entfährt ein entsetzter Aufschrei. Es gibt Plätze, an denen man auf keinen Fall stehen bleiben sollte. Denn unversehens krabbelt etwas am Bein hoch, und man schaut in das grinsende Gesicht einer am Boden kauernden Spukgestalt.Mit einem Glühwein kann man draußen auf dem Vorplatz seine Nerven beruhigen. In Eisenkörben und Metalltonnen brennen Feuer, Gebratenes wärmt von innen. "Wir sind fast ausverkauft", sagt Bergwerksvereins-Vorsitzende Jutta Machatschek kurz vor halb neun. Der Andrang am Stand mit Kinderpunsch und Grillwürsten ist ungebrochen, 400 bis 500 Besucher sind da.

Im Laufe des Abends gibt es auf dem Platz noch was fürs Auge: Nach und nach tragen die Teilnehmer des VHS-Kürbis- Schnitzkurses ihre Kunstwerke nach oben, wo sie mit Teelichtern in Szene gesetzt werden. 15 Teilnehmer ab sechs Jahren sind unter Leitung von Christiane Elfner im Sudhaus am Werk, schnitzen buckelnde Katzen, Hexen auf Besen und verschnörkelte Muster in Kürbisse. Schon stürzen sich die kleinen Schnitz-Künstler ins Getümmel, wagen sich ins Bergwerk oder spielen Fangen auf dem Vorplatz. Auf dem gibt es einiges zu gucken: Ein Henker ist unterwegs, der sich Wettrennen mit Dracula und einem in Fetzen gehüllten Skelett liefert. Gut bewacht von einem Metzger mit blutiger Schürze, der aber keinen Deut vertrauenswürdiger wirkt als die Ungeheuer im Bergwerk.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung