Schriesheim im Bild 2023

13.10.2003

"Standing ovations" für Schuster

Der KSV verabschiedete seinen langjährigen Vorsitzenden - Riehl: "Es wird gut weitergehen"

Schriesheim. (ron) Diesmal war alles anders. Normalerweise beschließt der KSV Schriesheim seine alljährlichen Jahreshauptversammlungen mit einer ganzen Latte von Ehrungen. "Darauf haben wir heute bewusst verzichtet, um einer einzigen Ehrung einen passenden Rahmen zu geben", erklärte Klaus Grüber, der frisch gewählte neue Vorsitzende (wir haben am Samstag bereits berichtet). Diese Ehrung galt Rolf Schuster, seinem Vorgänger.

Mit "standing ovations" begleiteten die KSV-Mitglieder die Verleihung der seltenen Vereins-Ehrenmedaille an ihren scheidenden Chef. "Rolf Schuster", so würdigte Bürgermeister Peter Riehl in seiner Laudatio, "hat im KSV Schriesheim Geschichte geschrieben und die ganze Stadt kann darauf stolz sein". Gerade zuletzt habe Schuster noch einmal an führender Stelle das Jubiläumsjahr organisiert, "das nicht besser hätte gestaltet werden können". Mit Blick auf Klaus Grüber zeigte sich Riehl, der vor 30 Jahren auch schon mal KSV-Vorstand war, optimistisch, "dass es mit dem KSV so gut weitergeht". Zuvor hatten die Vorstandsmitglieder und Abteilungsleiter das Bild von einem weiter expandierenden erfolgreichen Großverein gezeichnet, der sein Festbuch-Motto ausfüllt: "Fit für die Zukunft". Mit rund 1560 Mitgliedern hat der KSV mittlerweile den TV in Schriesheim überflügelt und ist der größte Sportverein am Ort.

Im Vorstandsteam bleibt trotzdem Kontinuität gewahrt
Würdigung erfuhr Schuster zum Abschied auch vom KSV-Beiratsvorsitzenden Bernd Doll, der bescheinigte: "Du warst für uns im Beirat immer ein fairer Partner und aktiver Zuhörer." Und schmunzelnd drückte er die Hoffnung aus, "dass dies vielleicht auch nur ein vorübergehender Vereinsruhestand sein könnte". Denn Schuster selbst hatte zuvor auf die beruflichen Gründe verwiesen, die ihn an der weiteren Ausübung des Vorstandspostens hindern. Und jedem Beruf folgt ja auch mal ein Ruhestand. . . 20 Jahre Abteilungsleiter der im Verein so wichtigen Ringer, danach zwölf Jahre Erster Vorsitzender: "Eine Zeit, die ich nicht missen möchte, trotz aller Höhen und Tiefen", erklärte der scheidende Vorstand. Das Wichtigste für ihn: "Ich habe in dieser Zeit ganz wichtige Freundschaften geschlossen, die so wichtig sind in unserer hektischen Zeit." Und einer dieser Freunde ist ja Herbert Graf, der von Schuster einst die Abteilungsleitung der Ringer übernahm. Graf lobte besonders die "Ehrlichkeit und Geradlinigkeit" an der Amtsführung Schusters. Im Auftrag des Nordbadischen Ringerverbandes überreichte er dessen Ehrennadel in Gold.

Mit einem großen Blumenstrauß und vielen Nettigkeiten bedacht wurde auch Schusters Frau Brigitte, die ihren Mann in den langen Jahren der Vorstandsarbeit entlastet hat.

Die Dankbarkeit, die der KSV Rolf Schuster entgegenbrachte, war die eine Botschaft dieses Freitagabends. Die andere lautete sogleich: Im Verein ist Kontinuität gewahrt, es geht nahtlos weiter. Dafür steht vor allem der neue Vorsitzende Klaus Grüber, der als erste Amtshandlung die kompletten Neuwahlen der Vorstandsgremien abwickelte: dabei ging es um immerhin mehr als 30 Personen! Aber nur zwei neue Namen und Gesichter weist die lange Liste auf: einstimmig wie Grüber selbst, wählten die Mitglieder den Mannheimer Journalisten und Historiker Konstantin Groß zum neuen Vize-Vorsitzenden. Damit ist erstmals ein Nicht-Schriesheimer in der vorderen Vorstandsriege der Kraftsportler vertreten. Groß, der Redakteur beim "Mannheimer Morgen" ist, knüpfte während seiner Arbeit als Festbuchautor des KSV persönliche Kontakte zum Vorstand (s. auch ,das Interview') .

Desweiteren bleibt das Team konstant: Albrecht Ehrke wurde als Schatzmeister bestätigt, Jury Weinberger zu seinem Stellvertreter ernannt. Renate Krämer bleibt Geschäftsführerin (Stellvertreterin Rita Haas), Uli Alles Pressesprecher, Werner Kranz ist jetzt Sportbeauftragter (was zuvor Klaus Grüber war), Rudi Schmitt betreut immer noch die Sportstätten und Peter Schmitt steht nach wie vor dem Wirtschaftsausschuss vor.

Die Abteilungsleiter sind, wie gehabt: Herbert Graf (Ringen), Werner Kranz (Boxen), Norbert Schuster (Fanfarenzug), Holger Bauer (Judo), Werner Wolf (Fitness-Treff) und Gabi Katz (Freizeitsport). Nur eine Änderung gibt es im Vereinsbeirat, weil Karin Grosser für Ilse Koch nachrückte. Ansonsten im Gremium vertreten sind: Alfred Beyrer, Raimund Breitenreicher, Klaus Crusen, Bernd Doll, Hans Edelmann, Hans Effler, Siegbert Heitzmann, Alfons Mack, Thomas Rath, Berthold Reichardt und Adolf Weber. Den Ältestenrat bilden Günther Koch, Horst Scherer und Rudi Schmitt, Kassenprüfer vor der nächsten Jahreshauptversammlung werden sein: Ralf Hilfrich und Bruno Kettenmann.

Rolf Schuster (mit Ehefrau Brigitte) wurde mit "standing ovations" verabschiedet, hier von den Gratulanten Friedrich Ewald (l.) und Peter Riehl, rechts der aktuelle KSV-Vorstand (v.l.) Holger Bauer, Klaus Grüber, Albrecht Ehrke, Konstantin Groß, Walter Wolf, Peter Schmitt, Bernd Doll, ein Jungbläser des Fanfarenzuges, Werner Kranz, Herbert Graf, vorne sitzend Renate Krämer, Rita Haas und Gabi Katz. Fotos: Dorn

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung