Schriesheim im Bild 2023

16.10.2003

Junge Handwerker basteln an ihrem Image

Spannender Wettbewerb der Nachwuchs-Maurer, - Betonbauer und -Zimmerer - Thomas Edelmann als erfolgreicher Ausbildungsleiter

Unter den Augen der Schriesheimer Zimmerermeister Andreas Ortmann (l.) und Thomas Edelmann lieferten die jungen Zimmermänner jetzt ihr Gesellenstück ab. Foto: vaf

Schriesheim/Mannheim. (wid) Es fällt kaum ein Wort. Stattdessen fallen Späne und feuchter Mörtel. Doch sie bleiben nicht lange liegen. Schnell werden sie weggeräumt. Konzentriert geschieht das, wie die restliche Arbeit auch. Es wird gehämmert und gesägt, aufgezeichnet, gemessen und zu Recht geklopft. Auf diesem Bau wird, wenn überhaupt, nur leise geflucht. Im Ausbildungszentrum der Bauwirtschaft Nordbaden in Mannheim-Gartenstadt jetzt der Leistungswettbewerb des Handwerks statt. Auf Landesebene traten acht Maurer, drei Betonbauer und sieben Zimmerleute gegeneinander an. In einem achtstündigen Wettbewerb ermittelten die Junghandwerker den Besten ihres Fachs. "Dies ist die Elite des baden-württembergischen Handwerks", sagt Jörg-Lutz Ruschke, seit einem Jahr Leiter des Ausbildungszentrums. Und die Ausbildung und Betreuung der Zimmerleute, das ist in der Region auch immer eine Schriesheimer Angelegenheit, denn nirgends gibt es so viele Zimmerer-Ausbildungsbetriebe wie dort. Im Moment kümmert sich der Ursenbacher Zimmerermeister Thomas Edelmann, der Ortsvorsteher, um die Ausbildung der "Stifte", und Innungsobermeister ist kein Geringerer als Georg Grüber, der Schriesheimer "Treppen-Schorsch".

Um in Mannheim antreten zu dürfen, mussten die Junggesellen aus den acht Handwerkskammern Baden-Württembergs einen langen Weg hinter sich bringen: Nach der Gesellenprüfung, die sie mit der Mindestnote zwei bestanden haben müssen, wurden sie von der jeweiligen Kammer eingeladen ihre Region auf Landesebene zu vertreten. Dass das deutsche Handwerk nicht zu Unrecht einen guten Ruf hat und diesen zu verteidigen weiß, wurde in diesem Jahr bewiesen: ein Zimmermann aus Niedersachsen holte Gold bei den Weltmeisterschaften in St. Gallen.

Die Aufgaben sind bereits bei der Landesausscheidung "anspruchsvoll und schwer", sagt Lehrlingswart Thomas Edelmann. In drei Hallen des Ausbildungszentrums entstehen acht Wände, sieben Dachstühle und drei Treppenschalungen. Am Ende sollten sie untereinander austauschbar sein. Aufmerksam studieren die Jung-Gesellen die Pläne und setzen sie um. Acht Maurer ziehen eine Wandecke mit Pfeilervorlage und Ornament hoch. Die Wände aus Kalksandstein und Klinker gleichen sich fast wie ein Ei dem anderen. Erst beim genaueren Hinsehen werden kleine Unterschiede deutlich. Die drei Betonbauer errichten eine Schalung für eine Treppe und ziehen Eisenstangen ein. Einen Dachstuhlen zu errichten, lautet dann die Aufgabe an die sieben Zimmerleute.

Die Sieger der jeweiligen Wettbewerbe werden in einwöchigen Trainingslagern auf die nächste Hürde, die Bundesmeisterschaften in Feuchtwangen vom 7. bis 10. November 2003, vorbereitet.

Die Besten der Jahre 2003 und 2004 treten schließlich gegeneinander an, um den Teilnehmer der Weltmeisterschaft in Helsinki 2005 zu ermitteln.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung