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17.01.2014

Gestik und Mimik spielen eine wichtige Rolle im Bewerbungsgespräch

Schriesheim. (nare) Welche sind die wichtigsten Fragen bei einem Bewerbungsgespräch, und hinterlässt ein handgeschriebener oder ein am Computer getippter Lebenslauf einen besseren Eindruck? Um solche und viele andere Themen ging es gestern bei einem Bewerbungstraining der neunten und zehnten Klasse der Kurpfalz-Werkrealschule.

"Seht die heutigen Bewerbungsgespräche als eine Generalprobe", hieß Ulrike Karg vom Ladenburger "Netzwerk Berufsfindung" die Schüler im Rathaus willkommen. An sechs Tischen im Großen Sitzungssaal hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, sich bei ihrer "Generalprobe" zu beweisen. Gespielte Bewerbungsgespräche mit anschließendem Feedback wurden den Schülern angeboten.

So konnten sie ohne Druck die Atmosphäre bei einem Vorstellungsgespräch erleben und bekamen Verbesserungsvorschläge und Tipps zu ihrem Auftreten. Auf Arbeitgeberseite saßen zum Beispiel Laura Gimber von der Volksbank Kurpfalz H+G Bank, Karl Reichert-Schüller vom ASS oder Bürgermeister Hansjörg Höfer. Von ihnen lernten die Schüler, wie sie beim Vorstellungsgespräch am Besten auftreten und womit sie einen guten Eindruck hinterlassen können. Schon in den Bewerbungsunterlagen der Schüler entdeckten die Berater die ersten Fehler. Beim Lebenslauf sei es neuerdings so, dass man das aktuellste Ereignis ganz oben hinschreibt und nicht mehr wie früher das älteste, erklärte Laura Gimber ihren "Bewerbern". Außerdem sei es in größeren Firmen mittlerweile üblich, am Computer verfasste Bewerbungsunterlagen anzunehmen. Rechtschreibfehler seien außerdem ein absolutes Tabu in einer Bewerbung.

Doch nicht nur beim Bewerbungsschreiben muss man auf viele Kleinigkeiten achten. Auch beim Vorstellungsgespräch geht es um viele Details. Ob Aussprache, Gestik oder Mimik: Es sind viele Details, auf die im Vorstellungsgespräch geachtet wird. Die Arme sollte man nicht verschränkt auf dem Tisch platzieren, sondern lieber offen und locker auf den Tisch legen, lernten die Schüler. Im Schoß sollte man die Hände während eines Vorstellungsgespräches besser auch nicht verschränken, rieten einige der Experten. Man mache sich dadurch kleiner und wirke schnell weniger selbstbewusst. Neben den richtig platzierten Armen gäbe es aber auch andere Möglichkeiten, um nicht zu schüchtern zu wirken. So seinen auch eine laute Stimme und längerer Blickkontakt ein gutes Werkzeug, um einen selbstbewussten Eindruck zu hinterlassen.

Doch nicht nur mit der richtigen Körpersprache kann man bei einem Vorstellungsgespräch punkten. Man sollte sich vor dem Gespräch über den Beruf und den Ausbildungsweg informieren. Auch in die Tätigkeiten und Arbeitsweise des Betriebs sollte man sich am Besten schon etwas eingelesen haben. Auf einige Standardfragen in den Gesprächen könne man sich auch schon Zuhause gut vorbereiten, wussten die Berater. So werde oft nach den eigenen Stärken und Schwächen gefragt. "Warum möchten sie den Beruf ausüben", sei auch eine dieser oft gestellten Fragen.

Die Schüler konnten sich zudem im Kleinen Sitzungssaal an Stationen zu verschiedenen Themen im Arbeitsleben informieren. Bei der "Lehrerstation" konnten sie sich zu Schulproblemen beraten lassen, und bei der "Gewerkschaft" erfuhren die Jugendlichen von Arbeitnehmervertretern alles über ihre Rechte als Auszubildende. Außerdem konnten sich die Schüler an einem Einstellungstest versuchen, und wer sich seiner Berufswahl noch gar nicht sicher war, hatte die Möglichkeit zu einer "Berufsberatung".

Bei den Schülern sowie bei den beiden Klassenlehrerinnen Susanne Obermeier-Fuchs und Nathalie Wabro kam das Angebot des "Netzwerks Berufsfindung" gut an. Viele der Jugendlichen verließen das Rathaus mit dem Gefühl, auf Vorstellungsgespräche nun besser vorbereitet zu sein. Die "Generalprobe" hatte sich gelohnt.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung