Schriesheim im Bild 2023

11.02.2014

Schriesheimer Festzug hat diesmal ein gewaltiges Ausmaß

Die Vorbereitungen für den historischen Zug in Schriesheim am 9. März laufen auf Hochtouren: Es wird 98 Nummern geben - mit Traktoren und Pferden.

Von Stephanie Kuntermann

Schriesheim. Mit einem Knall geht es los: Am 9. März, Punkt 12.50 Uhr, sollen Böllerschüsse von der Strahlenburg den historischen Festzug ankündigen. Der Beginn 12.50 Uhr ist leicht zu merken wegen des 1250. Jubiläumsjahrs. Der Zug startet eine gute Stunde früher als sonst, was diesmal mit seinen gewaltigen Ausmaßen zu tun hat. Es gibt 98 Zugnummern, bestehend aus Fußgruppen, historischen Traktoren mit Anhängern, 13 Pferdegespannen, Bussen und Motivwagen.

Vereinsmitglieder, die "Näh-Gruppe" um Renate Krämer, VHS-Leiter Frank Röger, Rathaus- und Bauhofmitarbeiter arbeiten zum Teil schon gut ein halbes Jahr an den Vorbereitungen.

Für die Pferdegespanne ist Peter Grüber vom Reit- und Fahrverein zuständig. Er hat Kaltblutpferde von Züchtern aus Rheinland-Pfalz, dem Kraichgau, Hessen oder aus Schriesheim und Umgebung organisiert, zu denen sich zwei historische Figuren auf ihren Pferden gesellen: Vogt Simon von Balshofen, der 1470 die Strahlenburg belagerte und Johann t'Serclaes Graf Tilly, dessen Truppen 1622 durch die Gegend um Schriesheim zogen. Röger und seine Mannschaft arbeiten derzeit an einem Programm, das rechtzeitig zum Festzug fertig sein soll und alle Zugnummern und ihre Bedeutung erklärt.

Martin Sander ist beim Zug der "Herr über die Traktoren", er hat 24 teils museale Fahrzeuge aufgetrieben, außerdem kommen aus dem Bauhof einige alte, von den Mitarbeitern zum Teil aufwendig restaurierte Heuwagen, die dieser Tage noch in einer "Duscholux"-Halle im Gewerbegebiet auf ihren Einsatz warten.

Von wo sie es dann nicht mehr allzu weit haben, wie Bauamts-Mitarbeiterin Karina Mayer berichtet: Die Zug-Teilnehmer sollen bereits ab zehn Uhr vormittags Aufstellung nehmen. "Der Zug wird ungefähr einen Kilometer lang sein", sagt sie und legt lauter vorbereitete Kärtchen auf die bunt markierten Straßen, wo der Zug in Form eines riesigen U in der St.-Wolfgang-Straße, einem Teil des Steinschleifenwegs und der Schillerstraße auf den Startschuss wartet. Dafür braucht man Platz, ebenso für die Transportfahrzeuge der Teilnehmer, die im Gewerbegebiet parken. Für motorisierte Besucher ist der Bereich südlich der Robert-Bosch-Straße gesperrt, ebenso die Passein, wo der Zug startet. Schon die Aufstellung und die Wartezeit erfordern Vorbereitungen, 38 Helfer sind hier eingebunden, für die Zugteilnehmer gibt es einen Infostand, Klohäuschen und Verpflegung. "Das sind halt völlig andere Voraussetzungen als in den Vorjahren", weiß Mayer. Wie auch das Parken: Wer von außerhalb kommt, soll entweder auf den "Kaufland"-Parkplatz in Dossenheim oder auf die Supermarktplätze in Ladenburg ausweichen.

Der Zug wird heuer auch länger unterwegs sein, erklärt Bürgermeister Hansjörg Höfer. "Der Zug dauert normalerweise gut zwei Stunden", weiß er aus Aufstellungen der Feuerwehr. Diesmal ist er fast doppelt so lang wie sonst: "Wir rechnen mit dreieinhalb Stunden", so Höfer. Er appelliert an die Disziplin der Teilnehmer, dass keine Lücken zwischen den Zugnummern entstehen, hofft auf gutes Durchkommen an den "neuralgischen Punkten" am Festplatz und an den Kreuzungen. Von den Wagen soll wegen der Gefahr, dass Zuschauer den Rädern zu nahe kommen, nichts mehr ausgeschenkt werden. Das sollen die Fußgruppen übernehmen, wie auch das Werfen von Süßigkeiten. Was das angeht, ist allen klar: Ganz verbieten kann man es nicht, doch auch hier sollten die Teilnehmer Maß halten.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung