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17.02.2014

Schriesheimer Achtklässler übten sich im Streitschlichten

Schriesheimer Achtklässler übten sich im Streitschlichten

Die achten Klassen des Kurpfalz-Gymnasiums haben ihre Sozialprojekte vorgestellt.

Mit ihren Präsentationen haben die Schüler die Gäste überzeugt. Foto: Dorn

Von Nadine Rettig

Schriesheim. "Sei leise, du Idiot", tönt es aus dem Musiksaal des Kurpfalzschulzentrums. Zur gleichen Zeit werden in einem anderen Raum Experimente vorgeführt, und in der Aula ist an einem Tisch alles mit Englandflaggen geschmückt. Was auf den ersten Blick nicht so richtig zusammenpasst, ist die Präsentation der Sozialprojekte der achten Klassen des Kurpfalz-Gymnasiums.

Über ein halbes Jahr hinweg haben die Schüler in etwa 70 Stunden an ihren Projekten gearbeitet. Die fünf Themen, zwischen denen sie wählen konnten, seien vorgegeben gewesen, doch die Schüler hätten ein Mitspracherecht gehabt, erklärt die Koordinatorin Gudrun Mehal.

Für die Schüler sei aber klar gewesen: "Wir wollen praktisch und kreativ etwas tun". Mit ihren Lehrern haben sie im "Projektfach" ihre Konzepte erarbeitet, die sie jetzt ihren Eltern vorgestellt haben. Viele Familien sind an diesem Abend gekommen, um die Arbeiten ihrer Kinder zu bestaunen. "Ich freue mich sehr, dass wir auch in diesem Jahr zeigen können, dass wir nicht nur Vokabeln lernen", begrüßt Schulleiter Matthias Nortmeyer die Gäste und freut sich über das "bunte Potpourri" aus verschiedenen Themen.

Mit einem kleinen Theater stellt die Gruppe "Auf dem Weg zum Streitschlichten" die Arbeit der Streitschlichter-AG der Schule vor. Man unterscheide zwischen Du-, Ich- und nonverbalen Botschaften, erklären die Schüler und liefern immer gleich ein passendes Beispiel ab. Eine nonverbale Botschaft sei zum Beispiel ein Anrempeln.

Etwas ruhiger geht es bei den "Experimenten zum Staunen" zu. Auch wenn die Versuche gruselige Namen tragen wie "Die Flucht über den Giftsee" oder "Das Monster des Schreckens" geht es doch harmlos zu. Die Gruppe um Markus Krook und Nina Menke hatte es sich zur Aufgabe gemacht, ausgesuchte Versuche Grundschülern zu erklären. Eine echte Herausforderung, erinnern sich die Gruppenmitglieder zurück, denn man habe sich gut überlegen müssen, wie man es den kleineren Kameraden am verständlichsten erklärt.

Auch die Gruppe "Sprachspiele im Kindergarten" musste während ihres Projektes lernen, sich in jüngere Kinder hineinzuversetzen und den Umgang mit ihnen lernen. Bei einem dreitägigen Praktikum in einem Kindergarten konnten die Schüler ihre Erfahrungen sammeln. "Mir hat es Spaß gemacht", erzählt Jonas. "Ich war in dem Kindergarten, den ich früher selbst besucht habe und sogar bei der gleichen Erzieherin und in der gleichen Gruppe", berichtet er begeistert. Und obwohl die meisten in der Gruppe ihr Praktikum während der Herbstferien gemacht hatten, sei die zusätzliche Arbeit, die das Projekt gemacht habe, "keine Last" gewesen.

Mit einem ganz anderen Thema beschäftigten sich die Schüler des Projekts "Menschen helfen". An zwei Nachmittagen waren sie in einer Kleiderkammer und haben dort sortiert und eingeräumt. Es sei schon ungewohnt gewesen, so viel Armut zu sehen, beschreiben Keona und Pauline ihre Erfahrungen. In der nächsten Zeit plane die Gruppe noch einen Spielenachmittag auf dem Heidelberger Emmertsgrund, erzählen Keona und Pauline, und auch da hätten sie sich im Rahmen ihres Projektes schon Gedanken darüber gemacht, was man mit den Kindern spielen könnte. Die Schüler des "Cambridge-Projektes" hatten eine ganz andere Aufgabe. Sie waren im Rahmen ihres Projektes für eine Woche nach England geflogen. Dort hatten sie die Aufgabe "Augen und Ohren nach Unterschieden aufzuhalten", erklärt eine ihrer Projektleiterinnen. Anhand einer Powerpoint-Präsentation beschreiben die Schüler die Unterschiede, die sie beim Wohnen, der Nahrung oder dem Leben in der Familie bemerkt haben.

Mit vielen Fotos, Englandflaggen und typischen Leckereien haben sie ihren Stand liebevoll dekoriert. Mit ihren verschiedenen Themengebieten und den unterschiedlichen Ausführungen der Projekte haben es die Schüler an diesem Abend geschafft, die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich zu lenken - dafür gab es dann die gebührende Anerkennung.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung