Schriesheim im Bild 2023

21.10.2003

Auf der Malzfabrik wird jetzt gefunkt

Ausschuss genehmigte E-Plus-Antennen auf dem Siloturm der Firma Kling sowie eine Bio-Diesel-Tankstelle

Schriesheim. (ron) Gleich zweimal beschäftigte die Malzfabrik Kling gestern Abend den Schriesheimer Ausschuss für Technik und Umwelt. Und später gab es Diskussionen um einen neuen Gartenbaubetrieb am Sportzentrum.

Die Anträge von Mälzerei-Unternehmer Heinrich Kling waren natürlich ein gefundenes Fressen für eine parteipolitische Frotzelei am kleinen Ratsstisch. Denn der Mann ist ja bekanntlich ein ehemaliger CDU-Stadtrat. Neben den E-Plus-Antennen auf seinem mehr als 30 Meter hohen Siloturm, beantragte Kling auch eine Tankstelle für Bio-Diesel auf seinem Firmengelände. Jenen Treibstoff hatte die Bundesregierung in Berlin gerade eben wieder als steuerfrei eingestuft. "Schön, dass ein CDU-Mann in diese Vergünstigung kommt", grinste Grünen-Stadtrat Christian Wolf. Aber auch ganz im Ernst fanden alle Stadträte im Ausschuss den Antrag sinnvoll und stimmten leicht zu.

Teilweise Bedenken gab es jedoch bei den Mobilfunkmasten. Wegen des nahen Kreisaltenheims hielten die Grünen den Standort für "völlig unglücklich gewählt". Die Vertreter der anderen Fraktionen verwiesen jedoch darauf, dass der Siloturm immerhin noch weniger dicht umbaut dastehe, wie beispielsweise ein Kirchturm inmitten der Stadt.

Einen Bezug zur Bundespolitik hatten auch zwei weitere Anträge, mit denen sich der Ausschuss zu beschäftigen hatte - was vor allem FWV-Stadtrat Dr. Wolfgang Metzger betont wissen wollte. Mit der Zustimmung zu zwei Erweiterungsbauten machte der Auschuss nämlich zwei Expansionen junger Unternehmen möglich. Völlig einig waren sich alle Stadträte bei einem Ausbau des Zahntechniklabors Bernd Schenk in der Kirchstraße. Mit rund 20 Mitarbeitern ist das Labor mittlerweile eines der führenden in der ganzen Region. Nach der freudigen und ohne Aussprache vorgenommen Abstimmung, konnte Bürgermeister Peter Riehl schmunzeln: "Wenn man so schnell und schmerzlos nur einen Zahn gezogen bekäme. . . " Längere Diskussionen zog der Antrag eines jungen Landschaftsbau-Unternehmers nach sich, der zwischen Sportzentrum und Volkssternwarte die ehemaligen Scharf-Obstplantagen mit einem Gewächshaus und Sozialcontainern erweitern will. Dabei warnten neben den Grünen aber auch Heinz Kimmel (FWV) und Claudia Philipp-Schwöbel vor Wettbewerbsverzerrungen in der Gartenbaubranche. Aber die knappe Mehrheit war für den Antrag (wir werden noch berichten). Ebenso wie bei vier neuen Reihenhäusern in der Passein (nur SPD-Rat Dellbrügge war dagegen), einer Terrassenüberdachung im Schlittweg und einem Carport in der Bismarckstraße.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung