Schriesheim im Bild 2023

05.06.2014

Schriesheims Ringer sind bestens gerüstet

Der KSV stockte seinen Bundesliga-Kader auf 17 Athleten auf, darunter sind auch ein Olympia-Dritter und ein EM-Dritter

on Claus Weber

Schriesheim. Nur die Aussprache der fremdländischen Namen muss Vereinschef Klaus Grüber noch etwas üben. Sonst aber scheint der KSV Schriesheim bestens vorbereitet auf seine zweite Saison in der Ringer-Bundesliga. Nachdem die Transferperiode am Samstag zu Ende gegangen ist, stellten die Bergsträßer nun ihr neues Team vor - und das ist gespickt mit mehreren Weltklasse-Athleten.
"Wenn man sieht, welche Mittel andere Klubs zur Verfügung haben und wo wir noch vor zwei Jahren standen, dann ist die Zusammenstellung dieses Kaders eine Wahnsinnsleistung", freut sich KSV-Trainer Stefan Kehrer, "die Zuschauer werden an dieser neuen Mannschaft sicherlich sehr viel Spaß haben."

Im Premierenjahr standen dem KSV 13 erstligataugliche Athleten zur Verfügung, diesmal sind es 17. "Wir haben den Kader vergrößert und die Qualität verbessert", sagt Klaus Grüber. Entsprechend angepasst wurde auch das Saisonziel. Letztes Jahr war es Platz sieben, diesmal ist es Rang fünf. "Das wird aber unheimlich schwer", glaubt Grüber.

Die Ringer-Bundesliga Süd ist eine Zwei-Klassengesellschaft: Nendingen, Weingarten und Adelhausen sind Spitze, Triberg, Aalen, Schifferstadt und Schriesheim streiten sich ab 20. September um die restlichen vier Plätze.

Womöglich macht die Neuregelung des Deutschen Ringer-Bundes die Klasse zumindest etwas ausgeglichener. Künftig müssen nicht mehr vier, sondern fünf deutsche Ringer im Aufgebot stehen. Immerhin hat Schriesheim mit Christoph Ewald einen deutschen Vizemeister und mit Marcus Plodek und dem ringenden Trainer Stefan Kehrer zwei DM-Dritte in seinen Reihen. Auch Oldrik Wagner zählt zur deutschen Spitzenklasse ebenso wie Rückehrer Benjamin Hofmann. Die Neuzugänge Florian Losmann (aus Laudenbach), Sascha Büchner (Bonn-Duisdorf) und Rene Jünger (Seeheim) werden zwischen erster und zweiter Mannschaft pendeln. Die KSV-Reserve ist gerade erst in die Oberliga aufgestiegen. In der höchsten nordbadischen Klasse sollen eigene Talente wie die Brüder Sebastian und Matthias Schmidt langsam an die erste Liga herangeführt werden.

Für Schriesheimer Bundesliga-Siege sollen aber vor allem die Topathleten aus dem Ausland sorgen. Mit dem rumänischen Meister und EM-Siebten Mihai Mihut sowie dem ukrainischen EM-Achten Oleg Belotserkovski haben die Bergsträßer kurz vor Ende der Transferperiode noch zwei dicke Fische an Land gezogen. Allerdings werden beide nur sporadisch zum Einsatz kommen. "Wir werden je nach Gegner taktieren", sagt Trainer Kehrer, "wir sind in der neuen Runde viel flexibler." Mit dem Russen Artem Gebekov, der dieser Tage das renommierte Ali Aliev-Turnier in Dagestan gewann (Kehrer: "Das ist fast einem Olympiasieg gleichzusetzen"), dem litauischen Olympiadritten Aleksandr Kazakevic und dem moldawischen EM-Dritten Andrej Perpelita ringen künftig Weltklasse-Athleten an der Bergstraße.

Im Qualifikationskampf zum Nordbaden-Pokal am Samstag um 19 Uhr beim Oberliga-Titelfavoriten RKG Reilingen werden die Stars aus dem Ausland aber noch nicht dabei sein. Stattdessen wird Stefan Kehrer eine gemischte Staffel aus seiner ersten und zweiten Mannschaft aufbieten. "Das ist für uns keine leichte Aufgabe", sagt der Coach, "doch wir wollen unseren Pokalsieg wiederholen."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung