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02.07.2014

Schriesheimer Branichstaffel: Eine Sanierung in 480 Stufen

Oft schon war die Branichstaffel zwischen Blütenweg und Talstraße ein Ärgernis - jetzt soll sie erneuert werden.

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Oft schon war die Branichstaffel zwischen Blütenweg und Talstraße ein Ärgernis. Entweder war sie von Gestrüpp überwuchert, oder es gab Kritik am Zustand der Treppen. Schräge, teils ausgebrochene Stufen, ungleichmäßige Tritthöhen, rutschiges Geläuf: Unfallgefahr also. Die Stadt reagierte immer wieder mit kleineren Ausbesserungen. Damit soll jetzt Schluss sein. Die Branichstaffel soll grundlegend saniert werden. Zumal der Weg eine der Hauptverbindungen für Fußgänger zwischen Branich und Kernstadt ist. Der Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) beauftragte gestern das Weinheimer Ingenieurbüro Petschenka mit der Ausarbeitung der weiteren Leistungsschritte. Die Kosten dafür: 35.875 Euro.

Schriesheimer Referenzen des Büros aus Weinheims Norden sind die Vermessung der Lärmschutzwand im Baugebiet "Nord" und die komplette organisatorische Abwicklung der Mauersanierung am Weinbergsweg. Nun ist also auch die Branichstaffel in den Händen von Jürgen Petschenka. Inzwischen wurde die Treppenanlage zwischen Berg und Tal von seinem Büro auch grob aufgemessen. Das brachte interessante Zahlen. So hat die Branichstaffel insgesamt 480 Stufen, durch die auf einer Wegstrecke von 340 Metern rund 72 Höhenmeter überwunden werden. So soll es bleiben, allerdings in einwandfreiem Zustand. Ungleiche Trittlängen und -höhen sollen ausgeglichen, die Stufen selbst wieder trittsicher werden. Daher ist eine neue, einen Meter breite Treppe aus den gleichen Beton-Blockstufen geplant, wie sie zuletzt auch am Institutsweg verbaut wurden. Für die "Ruhepodeste" zwischen den Treppenteilen ist Betonpflaster vorgesehen. Ein Handlauf aus Edelstahl soll als Geländer dienen. Auch eine neue Beleuchtung ist geplant.

Die Sanierung der Treppe - für voraussichtlich 208.250 Euro brutto - soll direkt nach der Sommerpause ausgeschrieben werden. Die Verwaltung rechnet mit einem Umbaustart im Herbst und einer Bauzeit von vier bis fünf Monaten. Wobei alles in Handarbeit gemacht werde, betonte Stadtbaumeisterin Astrid Fath. Der Einsatz von Maschinen ist bei dieser Baustelle so gut wie unmöglich.

Michael Mittelstädt (CDU) fragte, ob man bei der neuen Treppe auch "was hochschieben" könne. Für Rampen in den Stufen, etwa für Fahrräder oder Kinderwagen, sei die Treppe zu schmal und zu steil, sagte Fath. Aber wenigstens hell soll's werden. Die Chance, eine neue Beleuchtung an der Branichstaffel anzubringen, sei jetzt einmalig. Zumal dafür auch neue Kabel unter den Stufen verlegt werden könnten. Aber bitte nicht zu hell, lächelte Heinz Kimmel (FW): "Denken Sie an die Jugend." Sebastian Cuny (SPD) regte an, vielleicht auch über Solarleuchten nachzudenken. Grundsätzlich teilte er die Einschätzung von Christian Wolf (GL), dass der Branich dem ATU "lieb und teuer" sei. Zudem stellte Wolf klar, dass es zur Sanierung gar keine Alternative gibt: "Das muss jetzt sein." Davon ist auch die Vorsitzende der IG Branich, Isolde Nelles, überzeugt, die dem ATU für den Beschluss dankte.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung