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02.08.2014

Altenbacher Hauptstraße: An Tempo 30 hält sich hier keiner

Ortstermin: FW/AL sprachen an der Hauptstraße in Altenbach mit Bürgern über Möglichkeiten der Geschwindigkeitskontrolle


Schriesheim-Altenbach. (sk) Den meisten Autofahrern sind sie ein Graus, in Altenbach will man sie. Gleich zwei fest installierte "Blitzer" nämlich, jeweils einen am oberen und am unteren Ortseingang.

In der letzten Sitzung des Ortschaftsrats habe es massive Beschwerden wegen Geschwindigkeits-Übertretungen am oberen Ortseingang gegeben, so Ortsvorsteher Dr. Herbert Kraus. Er und die Ortschaftsräte von Altenbacher Liste/Freien Wählern (AL/FW) haben deshalb das Gespräch mit Anwohnern gesucht.

Ein gutes Dutzend Altenbacher ist dieser Einladung gefolgt, jetzt stehen alle am Gehweg und beobachten, wie Autos und Motorräder das Ortsschild passieren, manche schnell, andere noch schneller. Erlaubt ist ein Stück oberhalb des Schilds nur noch ein Tempo von 30 Stundenkilometern. "Daran hält sich aber keiner", sagen gleich mehrere in der Runde.

Die meisten nicken, als Kraus die Forderung seiner Fraktion erklärt, dass entlang der gesamten Hauptstraße im Ort nur noch Tempo 30 gelten sollte. "Die Leute überholen noch innerorts, manche fahren hier 80", sagt Klaus Riedling, der in der Hauptstraße wohnt. Seine Nachbarin Rita Rimmler nickt: "Ich habe Angst, wenn ich die Straße überqueren will." Sie schildert, wie sie zum Laufen gezwungen wird, wenn sich Autos mit hoher Geschwindigkeit nähern: "Wir leben hier gefährlich." Im Herbst, erzählen einige, sei weiter unten ein Auto aus der Kurve getragen worden und in den Grünstreifen gefahren, weil es zu schnell unterwegs war. Kraus berichtet von einer "Tempo-Messanzeige", die im Ortsteil installiert werden soll.

Er und Ortschaftsrat Hans Beckenbach wollen aber letztlich die Starenkästen:"Geschwindigkeitsbegrenzungen haben nur Sinn, wenn diese auch permanent kontrolliert werden." Das Straßenverkehrsamt mache derzeit einen Versuch mit fünf Säulen, die die aufgenommenen Fotos sofort digital weiter leiten. Für die Städte bleibt bei alldem nichts hängen, die Bußgelder kassiert der Kreis. Trotzdem versprechen sich die Ortschaftsräte, dass von den Geräten die erhoffte Wirkung ausgeht und der Verkehr ausgebremst wird. Auch wenn es um die Sicherheit des Schulwegs geht.

Familie Oberle lebte deshalb lange in Sorge um ihre Tochter Alexa. "Ich habe sie immer mit den Augen mitverfolgt, wenn sie zur Schule ging", berichtet ihr Vater Thomas. Obwohl es bis zur Grundschule nur wenige Gehminuten sind, war der Weg gefährlich, oft musste das Kind wegen parkender Autos den Gehweg verlassen. Die Straße durfte es nur unter Aufsicht überqueren. Jetzt besucht das Mädchen eine weiterführende Schule, die Situation sei nun anders, sagt Mutter Nadine: "Denn jetzt fährt sie bei mir im Auto mit."

Info:
Am 21. September um 11.30 Uhr plant die AL/FW eine Diskussionsrunde im Sängerheim. Thema sind mögliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung, auch am Härtweg, dem Birkenweg oder der Neuen Anlage.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung