Schriesheim im Bild 2023

31.10.2003

Das "Quartier" ist verkauft

Aber wie bezahlt Conceptaplan? - Biokraftwerk ohne Stadtzuschuss

Schriesheim. (ron) Die Dossenheimer Bauträgerfirma Conceptaplan kauft für rund fünf Millionen Euro von der Stadt Schriesheim die 16000 Quadratmeter im Neubaugebiet Nord, auf denen das "Familienfreundliche Quartier mit ökologischer Orientierung" entsteht (wir haben gestern berichtet). Nach Rathaus-Angaben, hat der Gemeinderat am späten Mittwochabend in nicht-öffentlicher Sitzung dem Verkauf zugestimmt. Bürgermeister Peter Riehl soll nun in Vertragsverhandlungen eine möglichst baldige Bezahlung veeinbaren, um das aus der Nord-Umlegung entstandene weitere Haushaltsloch von 3,8 Millionen Euro zu stopfen.

Nur die CDU lehnte im Gemeinderat ein Bioheizkraftwerk für das künftige Schriesheimer Neubaugebiet "Nord" kategorisch ab. Stadtrat Paul Stang vermutete hinter einem Kraftwerk, das mit Holzhackschnitzel betrieben werden soll, "Risikofaktoren für die Bevölkerung". Erstens eine Geruchsbelästigung und zweitens zu viel Lärm durch an- und abfahrende Lastwagen. Alle anderen Fraktionen und die FDP fanden die Idee des Mannheimer Energie-Unternehmens gut - zumindest solange sie für die Stadt nichts kostet. "Wir sind grundsätzlich offen für neue Sachen", erklärte Heinz Kimmel für die Freien Wähler. "Das wäre sogar gut für die Wirtschaftlichkeit unseres Waldes", frohlockte SPD-Stadtrat Frieder Menges. Und die Grünen erinnerten daran, dass die Holzhackschnitzel-Heizung ja einst eine Erfindung ihres Ex-Stadtrates Heinz Waegner war.

Aber ob das Biokraftwerk für "Nord" kommt, weiß heute trotzdem noch keiner. Denn unisono waren die Fraktionen gegen einen finanziellen Anteil der Stadt; die MVV hatte einen städtischen Zuschuss in Höhe von 170 000 Euro beantragt. "Man kann aber nicht für 100 Benutzer die Heizung subventionieren", warnte Robert Hasenkopf von den Grünen. Und Frieder Menges (SPD) konnte sich über die Idee nur wundern: "Das geht nicht."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung