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25.09.2014

Ein historischer Moment für Schriesheim

Willkommenskultur: Erstmals wurden am Mittwoch Eingebürgerte im Vorfeld der Gemeinderatssitzung begrüßt

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Bürgermeister Hansjörg Höfer gab zu, etwas aufgeregt zu sein. Schließlich war es eine Premiere. Erstmals begrüßte der Verwaltungschef Schriesheimer Bürger per Handschlag, die vergangenes Jahr die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten haben. Angeschrieben und eingeladen hatte die Stadt insgesamt 20 Personen, drei sagten zu.

"Sie waren uns schon immer willkommen", betonte Höfer in der kleinen Zeremonie. Sie war ein symbolischer Akt, ein Stück Willkommenskultur, für das sich der Gemeinderat im vergangenen Oktober entschied. Das Gremium hatte seinerzeit auch beschlossen, neu Zugezogenen Stadtführungen anzubieten. Diese werden die gestern Begrüßten wohl nicht brauchen, leben sie doch schon länger in der Stadt - der aus Nigeria stammende Fidelis Onehidebawo seit vier Jahren, die Deutsch-Spanierin Dr. Ana-Maria Kreuter seit 13 Jahren und Alexandros Tsitouridis sogar Zeit seines Lebens.

Der 16 Monate alte Sohn von Anastasia und Fotios Tsitouridis war gestern der jüngste Eingebürgerte und verfügt seit seiner Geburt über die deutsche und die griechische Staatsbürgerschaft. Da hat er seinen Eltern etwas voraus: "Aber wir haben die Unterlagen für das Einbürgerungsverfahren schon zu Hause", lächelte Fotios Tsitouridis. Allerdings sind auch der Kfz-Meister und seine Frau in Deutschlang geboren und aufgewachsen. Bevor sie nach Schriesheim kamen, lebten sie in Dossenheim. Der 36-jährige Onehidebawo wohnt mit seiner Frau und den beiden gemeinsamen Kindern in Altenbach. Er arbeitet im Ort in der Wäscherei Schmitt.

Kreuter, selbst ausgebildete Ärztin, hätte ihren spanischen Pass früher nicht abgegeben. Erst die Möglichkeit der doppelten Staatsbürgerschaft sei der Impuls dafür gewesen, auch Deutsche zu werden: "Und das Verfahren war viel unkomplizierter als zu befürchten war." Die 46-Jährige lebte in Karlsruhe, bevor sie nach Schriesheim zog, wo sie mit ihrem Mann und drei Kindern wohnt.

Alle Eingebürgerten erhielten von Höfer jeweils eine der anlässlich des Stadtjubiläums aus Porzellan gegossenen Medaillen als Willkommensgruß und als Andenken an den gestrigen Tag.

Bürgermeister Höfer begrüßte (v. l.) Fidelis Onehidebawo, Dr. Ana-Maria Kreuter und den kleinen Alexandros Tsitouridis, der die Zeremonie auf dem Arm seines Vater Fotios verfolgte. Ganz rechts Alexandros' Mutter - Foto Dorn

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung