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04.10.2014

Schriesheimer "StadtLesen" startete bei herbstlichem Traumwetter

Programm der Schulen und Kindergärten - Klasse 10b bestand die Mutprobe mit Bravour

Schriesheim. (sk) Die Nachtkälte hing noch überm Platz, die dicken Sitzsäcke fühlten sich kühl und klamm an, doch der klare Himmel versprach schon herbstliches Traumwetter. Weshalb das kleine Lesefestival "StadtLesen" am Donnerstag im Freien auf dem Platz unter der Linde seinen Auftakt hatte.

In allen Ecken standen schwarze Büchertürme, dicht an dicht gefüllt mit Lesestoff: Seichtes neben Tiefgründigem, neueste Erkenntnisse über die "Mona Lisa", mächtige Krimi-Schwarten, aktuelle Bestseller, Frauenliteratur und, da hatte sich jemand in die kindliche Psyche eingefühlt, Kinderbücher auf den untersten Regalböden. Kaum hatte sich die Sonne hervor gewagt, ging es auch schon los mit dem Programm, das den ganzen Tag über auf der kleinen Bühne vor der katholischen Kirche geboten wurde. Immer wieder füllte sich dazu der Platz mit Zuschauern, die entweder stehen blieben, in den Büchern blätterten oder sich auch mal in eine der Hängematten fläzten.

Als erstes gab die neue Stadtbibliotheksleiterin Johanna Krämer ihren Einstand, die Begrüßung übernahm neben Wirtschaftsförderer Torsten Filsinger Rotary-Präsident Dieter Schöffel im Namen des Serviceclubs, der die Aktion durch seine Spende erst möglich machte. Es folgte eine Mutprobe für die Kurpfalz-Realschüler der Klasse 10b: Ohne Mikrofon-Verstärkung kämpften sich die Schützlinge von Lehrerin Gabriele Uhl durch die szenische Darstellung eines Jugendbuchs. Sie hatten in ihren Mitschülern und einer Klasse der Kurpfalz-Grundschule auch sehr aufmerksame Zuhörer. Doch als die Glocke der benachbarten Strahlenberger Grundschule eine Pause einläutete, mussten sich die Teenager gegen lautstarkes Freudengeschrei durchsetzen.

Gleichwohl verdiente ihre Aufführung Applaus: In Szene gesetzt wurde Olaf Büttners Jugend-Thriller "Die letzte Party", bei der der geheimnisvolle Lukas zu einer sehr merkwürdigen Feier einlädt. Mit Pistolenschuss und Leiche wurde am Ende ein "richtiger" Krimi daraus.

Um Freundschaft und Akzeptanz ging es dagegen im Musical "Tuishi pamoja", das die Kinder der Strahlenberger Grundschule wenig später vorführten. Die Kulissen lagen jetzt im ersten Sonnenschein, zwei talentierte Hauptdarsteller und ein gut aufgelegter Chor machten Freude bei der Geschichte um ein Zebra und eine Giraffe, die trotz widriger Umstände Freunde werden. Um die Mittagszeit beherrschte ein etwas unappetitliches Thema die Bühne, und zwar die Geschichte vom "kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat". Die "Kinderschachtel"-Kinder inszenierten die Geschichte von dem Tierchen, das beim Auftauchen aus der Erde eine böse, stinkende Überraschung erlebte und sich auf die Suche nach deren Urheber machte.

Den Abschluss des Nachmittags bildete ein Schattenspiel, das die Kleinen aus dem Kindergarten Sophienstraße zeigten. Sie nahmen ihre Zuschauer mit zu "Peterchens Mondfahrt". Der Mond war zu dieser Zeit aber noch nicht zu sehen, und das Lesevergnügen konnte noch eine ganze Weile weiter gehen. Schließlich ist damit nach dem Plan der Veranstalter erst bei Einbruch der Dunkelheit Schluss. Weiter geht es damit heute, wie an den anderen Tagen bereits ab neun Uhr morgens.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung