Und schon tickt die Uhr für die Badezeit 2004

Nach der Saison ist vor der Saison: Mit ehrgeizigen Zielen halten sich in der Winterpause die Mitglieder der IEWS auf Trab

Das Toilettenhaus soll vor Erdrutschen vom Waldhang her geschützt werden. Also wird der Hang abgestützt. Das ist nur eine der zahlreichen Arbeiten, die die IEWS in der Winterpause zu erledigen hat. Foto: Dorn

Von Jochen Schlabing

Schriesheim. Im Waldschwimmbad war Ende September die Saison vorbei, trotzdem war hier bisher jeden Tag Betrieb seitdem. Helfer der IEWS (Interessengemeinschaft zur Erhaltung und Betreibung des Waldschwimmbad) sind dabei das Bad winterfest zu machen. Angesichts der ehrgeizigen Projekte zur Weiterentwicklung und Renovierung bleibt gar nicht mehr so viel Zeit bis zur Wiedereröffnung im Mai und die ehrenamtlichen Helfer arbeiten unter Volldampf. Die IEWS ist mit seinen über 5000 Mitgliedern inzwischen einer der größten Vereine in Nordbaden und nur durch die ehrenamtlichen Helfer ist das Waldschwimmbad finanzierbar.

Mit einem gemütlichen Frühstück in der Schwimmbadküche startet solch ein Arbeitseinsatz, auf 30 bis 40 Helfer kann der Verein zählen. Diese teilen die einzelnen Arbeitsfelder unter sich auf, von der Gartenarbeit, über Malerarbeiten, bis hin zum Mauern und Verputzen. Ruth Fallenbüchel, Zweite Vorsitzende des Vereins, und Bille Gräbner, die Pressesprecherin sind stolz auf das bisher geleistete. "Wir möchten, dass die Badegäste wissen, was alles in der Winterpause an Arbeit erledigt wird", sagt Gräbner.

So zum Beispiel das gerade fertiggestellte Toilettenhaus, "hier wurde alles in Eigenleistung von unseren Leuten gebaut", betont Fallenbüchel. Um das Haus vor Erdrutschen vom Waldhang her zu schützen soll der Hang abgestützt werden. Zunächst mussten dafür die Bäume vom Beachvolleyball-Feld bis zum Bouleplatz gerodet werden, was seit Saisonschluss einen enormen Arbeitseinsatz erforderte. Nach und nach entsteht nun die Stützmauer: "Wir leben von der Hand in den Mund. Um Schulden zu vermeiden kaufen wir immer nur Material, wenn wir wieder etwas Geld haben", so Gräbner. Der Verein könne bisher immer auf Spenden, vor allem durch Schriesheimer Geschäftsleute zählen. Aktuelles Beispiel: das Flachdach des Eingangsgebäudes. Das war undicht und wurde unentgeltlich von Dachdecker Christian Höfner neu ausgelegt und isoliert.

Der neue Bouleplatz sei einer Schriesheimer Bürgerin zu verdanken, um ihn herum ist für die nähere Zukunft eine Spielwiese für die Kinder geplant. Oberhalb des Spielplatzes liegt eine weitere Neuheit, ein Freiluft-Schachfeld, "wir hatten noch gar keine Zeit es offiziell einzuweihen", entschuldigt Fallenbüchel. Das Schriesheimer Waldbad ist bekannt für seine schöne Gartenanlagen, nach Saisonschluss ist dementsprechend viel zu tun. "Die Gärtnertruppe um Frau Koster sorgt für unsere Blumenpracht", sagt die zweite Vorsitzende, sichtlich stolz auf die ehrenamtliche Leistung. Die Blumen mussten versorgt werden, also die Kübel gereinigt, die Hecken geschnitten und die Geranien über den Winter entfernt werden. Diese Arbeiten hätten einige Wochenenden in Anspruch genommen. Weitere Projekte bis zum Frühjahr sind die Renovierung der Kabinen, sie müssen innen ausbehobelt und außen gestrichen werden, der Aufbau von Tischtennisplatten, ein weiteres Toilettenhäuschen in der Nähe des Kinderbeckens und neues Pflaster für die Terrasse. Im Frühjahr müssen Winterschäden beseitigt werden. Durch Frost drohen die Kacheln in den Durchschreitebecken abzuplatzen, und Holzteile im Außenbereich müssen neu gestrichen werden. Das Schwimmbecken muss gereinigt werden. Die Neugestaltung des Gartens erfolgt zwischen März und April.

Die nächste öffentliche Veranstaltung ist der IEWS-Weihnachtsmarkt, der am dritten Advent (Sonntag, 14. Dezember) auf dem Schwimmbadgelände stattfinden wird. Ab 11 Uhr wird Kaffee und Kuchen angeboten, private Kleinkünstler bauen ihre Stände auf, an denen man sich mit Weihnachtsgeschenken versorgen kann, und der Förster verkauft Tannenbäume. Auf die Bäume soll es einen Bonus für Mitglieder geben.

INFO: Wer an einem eigenen Stand interessiert ist, kann sich bei Ruth Fallenbüchel unter der Nummer 06203/64371 anmelden.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung