Schriesheim im Bild 2023

11.11.2003

Neuer Interessent für Öko-Quartier

Trotz Zuschlag für Conceptaplan: Bouwfonds will Areal kaufen und bebauen

Schriesheim. (cab) Der Bauträger und Immobilienentwickler Bouwfonds, ein Unternehmen der ABN-AMRO Bank, möchte die Fläche des nach den jüngsten Planungen nur noch "ökologisch orientierten" Quartiers im Neubaugebiet "Schriesheim Nord" kaufen und bebauen. Das geht aus einem Schreiben hervor, das der RNZ vorliegt.

Unter Berücksichtigung der Zahlungsmodalitäten hatte der Gemeinderat kürzlich der Dossenheimer Firma Conceptaplan den Zuschlag gegeben. Es ist davon die Rede, dass das Unternehmen den Kaufpreis in drei Raten und gestreckt auf mehrere Jahre bezahlen möchte.

Vergleichbare Projekte

Bouwfonds, 1946 gegründet, ist der führende Bauträger in den Niederlanden und hat fünf Regionalniederlassungen in Deutschland. Die Firma weist in ihrem Brief darauf hin, Projekte ohne den Eintrag von Grundschulden realisieren zu können. Zudem sei es dem Unternehmen möglich, sofort nach Rechtskraft der Umlegung den kompletten Betrag der Mehrzuteilung an die Stadt zu überweisen. Ferner verweist Bouwfonds auf ein Bauprojekt in Mainhausen bei Seligenstadt. Dort werde in Zusammenarbeit mit der Gemeinde ein Wohngebiet mit 135 Häusern entwickelt, in dem "auf ökologische Aspekte besonderer Wert gelegt" werde. Dabei gehe es vor allem um die Minimierung des Energieverbrauchs und den Einsatz regenerativer Energien. Bürgermeister Peter Riehl wollte sich gestern nicht zu dem Schreiben äußern.

Gestern Abend soll sich der Umlegungsausschuss in nicht-öffentlicher Sitzung mit der Offerte von Bouwfonds beschäftigt haben. Abgesehen von der Finanzierungsfrage hat das neue Angebot auch insofern Brisanz, als dass es im Gemeinderat heftigen Streit um die bisher verfolgte ökologische Ausrichtung des Quartiers gab (RNZ vom 30. Oktober und 5. November). Der SPD und den Grünen waren die Planungen der Conceptaplan-Architekten nicht ökologisch genug. Zudem wurde die Baudichte kritisiert. CDU und FWV hatten das Gebiet mit ihren Stimmen dennoch auf den Weg gebracht.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung