Schriesheim im Bild 2023

14.11.2003

Zentgrafenstraße wird zur Verkehrsader...

...weil über sie jetzt der Odenwaldverkehr rollt - Linksabbiegen in die Talstraße nicht mehr möglich - Bis Januar soll der Radweg fertig sein

Schriesheim. (hö) Teile der B3 sind momentan ein einziges Meer von rot-weißen Barken. Und für diejenigen, die nach Altenbach wollen, verheißen sie nichts Gutes. Von Fahrtrichtung Norden, also aus Richtung Leutershausen, kann man jetzt nicht mehr wie gewohnt in die Talstraße abbiegen. Das hätte man dann besser 200 Meter früher besorgen sollen, denn ab jetzt wird über die Zentgrafenstraße (und dann über die Bismarck- wieder auf die Talstraße) umgeleitet. Damit sich der Verkehr nicht allzu stark staut, wurde auch schon die Linksabbiege-Umleitungsampel an der Zentgrafenstraße neu programmiert, sie hat eine längere Grünphase, beruhigt Gerhard Lütkehölter vom Straßenbauamt. Nicht nur die Autofahrer sind betroffen: Außerdem ist der Fußgängerüberweg in der Wiesenstraße gesperrt - wer "legal" über die Landstraße will, muss auf die Fußgängerampeln an der Zentgrafen- oder der Ladenburger Straße ausweichen.

Grund für diese etwas komplizierte Regelung ist der neue 200000 Euro teure Radweg, den gerade das Heidelberger Straßenbauamt von der Eberbacher Baufirma Gärtner anlegen lässt. Die B3 wird um einen Meter verengt, die Spuren sind aber, so Lütkehölter "immer noch ausreichend breit". Mit dem kombinierten Geh- und Radweg soll nach Lütkehölter die Radweg-Lücke zwischen dem nördlichen Ortseingang am Ruhweg und der Ladenburger Straße geschlossen werden. Und damit wäre der "offizielle" Bergstraßen-Radweg an der Hirschberger Oberen Bergstraße und der Schriesheimer Leutershäuser Straße passé, schließlich fährt da kaum jemand.

In zwei Bauabschnitten soll das Ganze vor sich gehen: Zunächst ist das Stück bis zur Talstraße/Wiesenstraße an der Reihe, bis Weihnachten soll es fertig sein. Dann kommt das Stück zwischen der Wiesenstraße und der Ladenburger Straße dran. "Bis Januar sollten die Arbeiten erledigt sein", rechnet Lütkehölter vor, "aber das hängt von der Witterung ab". Wenn der Winter klirrekalt wird, könnten sich also die Bauarbeiten durchaus noch bis zum Mathaisemarkt ziehen.

Dafür gibt es frohe Kunde entlang der B3 zwischen Ladenburger Straße und Schlittweg. In diesem Bereich soll die B3 genauso schön aussehen wie in Leutershausen, "sogar noch schöner", scherzt Bürgermeister Peter Riehl. Und so werden hier 13 Bäume gepflanzt, die auf den netten Namen "Schmalkronige Mehlbeere" hören und als Rosengewächse direkt mit der Eberesche verwandt sind. Sie blühen im Mai und Juni weiß und haben selten ausladende Kronen und dicke Stämme, deswegen schieden auch Mandelbäume aus. Der große Vorteil dieser Bäume, die auch als Strauch wachsen, ist, dass ihnen die Autoabgase relativ wenig anhaben können. Übrigens, so Rät ein Ratgeber für vogelgerechte Ernährung, "lassen sich reife Beeren von August bis Oktober für die Vögel ernten. Man kann sie für den Winter einfrieren. Von den meisten Wellensittichen werden sie aufgetaut noch immer gern genommen." Für die sittichfreundliche Baumpflanzaktion samt den neu angelegten Parkplätzen zahlt die Stadt 25000 Euro, der Rest kommt vom Land.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung