Schriesheim im Bild 2023

19.11.2003

Ein Kölner wurde zur "Schriesheimer Institution"

Kleine Feier für Hobby-Filmer Klaus Claasen zum 75. Geburtstag - Ohne seine Bilder wäre das Stadtarchiv "absolut unvollständig"

Schriesheim. (stek) Klaus Claasen, mit Fug und Recht von Bürgermeister Peter Riehl als eine "unverzichtbare Institution" bezeichnet, feierte gestern seinen 75. Geburtstag. Los ging es mit einem kleinen, offiziellen Festakt im alten Rathaus zu Schriesheim. Claasens Enkel, Lucas Gräbner setzte mit seiner Gitarre einen kleinen musikalischen Auftakt. Begleitet wurde der elf jährige Lucas von Maria Ballinger-Bayer mit ihrem E-Piano. Die Freude über das Geschenk seines Enkels war Claasen ins Gesicht geschrieben.

Anschließend hielt Bürgermeister Riehl eine sehr herzliche und persönliche Dankesrede. "Claasens Wirken und Arbeit ist unverzichtbar für Schriesheim und seine Menschen". Das Stadtarchiv wäre ohne seine fotgrafischen Arbeiten rund um Schriesheim auch absolut unvollständig. Bei allen möglichen Ereignissen war und ist Claasen dabei, um es für kommende Schriesheimer auf Zelluloid festzuhalten. Leider, so bedauert Riehl, "haben wir beide immer zu wenig Zeit , um miteinander ins Gespräch zu kommen, da irgendeiner immer gerade auf dem Sprung irgendwohin ist". Mit dem Geschenk, dem Ehrenglas der Stadt Schriesheim hofft Riehl, dass er und Claasen in nächster Zukunft etwas mehr Zeit finden, um "den gemeinsamen Gedanken nachzugehen und voneinander zu lernen".

Auch Ursula Abele, Leiterin des Stadtarchivs, zeigte sich in ihrer Rede tief verbunden mit Claasen. "Wir sind wohl eines der vertrautesten Zweckpaare in Schriesheim". Claasen behielt in ihren Augen immer seinen "ruhigen Überblick". "Des öfteren zündete er bei all der Hektik seine Pfeife an und verbreitete eine souveräne Ruhe, in der dann sämtliche Projekte erfolgreich abgeschlossen werden konnten". So lag es nahe, das Abele ihm eine Dose mit Tabak überreichte, damit seine Pfeife niemals ausgehen würde.

Überhaupt kamen viele Schriesheimer, um Claasen zu danken. Mit Nachdruck sprechen viele der Gäste von Claasen als einer Schriesheimer Institution, die nicht mehr wegzudenken ist. Nicht nur weil er sich für die Stadt engagiert sondern auch menschlich eine "enorme Bereicherung ist".

Hans Jürgen Krieger verbindet mit Claasen "eine permanente mediale Präsenz". Auch Walter Nähe, Leiter des Spielmannzugs der freiwilligen Feuerwehr, kennt Claasen schon seit etlichen Jahren und hält seine Arbeit als unersetzlich. Wenn man bedenkt, das Claasen erst vor 15 Jahren mit seiner Frau nach Schriesheim kam, lässt diese Begeisterung für seine Person schon auch auf seine umgängliche und engagierte Art rückschließen.

Seine ersten 60 Jahre verbrachte Claasen in Köln als Berufsfeuerwehrmann. Seine Frau zweifelte zu Beginn auch daran, dass er sich in so einer kleinen Stadt wohlfühlen könnte. "Köln ist halt doch eine Großstadt mit viel Flair und Leben". Hier entgegnete Claasen, dass es ihm die Menschen in Schriesheim ermöglicht haben, sich hier sehr schnell heimisch zu fühlen. Zwischendurch gab es dann noch ein festliches Trompetenständchen. Ludwig und Peter Jäck spielten auf ihren Trompeten Beethovens "Freude schöner Götterfunken" zu Ehren von Claasen.

Man spürte, wie sehr die Schriesheimer "ihren" Claasen lieben. Auch Lynn Schoene die Leiterin des "Thèo Kerg Museums" sprach in den höchsten Tönen von Claasen. Seit sie die Leitung des Museums übernommen hat ist Claasen ihr ständiger Begleiter und photographiert Kunstwerke in Katalog Qualität.

Minor Rosalinde, Schriftführerin, erinnert in ihrer Rede an die Geschehnisse in seinem Geburtsjahr. Es war einiges los. Deutschland durfte nach dem ersten Weltkrieg zum ersten Mal wieder an der Olympiade teilnehmen und zum ersten Mal nahmen deutsche Frauen überhaupt daran teil.

Den weiteren Tag wird Claasen etwas weniger offiziell im Kreise seiner Lieben verbringen und seinen Geburtstag in "vollen Zügen genießen".

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung