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07.04.2015

Schriesheimer Osterei-Rennen: Der Kanzelbach bleibt unberechenbar

Beim Ostereierrennen kristallisieren sich mehrere (scheinbare) Favoriten hinaus - Am Ende gewinnt das Ei mit der "Startnummer" 29

Von Stefan Zeeh

Schriesheim. Von unten und von oben nass wurden am regnerischen Ostersamstag die Plastikeier beim neunten Ostereierrennen auf dem Kanzelbach. Da half auch alles Hoffen auf Sonne vonseiten des Fördervereinsvorsitzenden der Kinderschachtel, Marc Waldenmayr, nichts. Zwar zeigte sich hinter den grauen Wolken ein heller runder Fleck am Himmel, aber durchbrechen konnte die Sonne zunächst nicht.

"Eins, zwei und los", gab somit bei leichtem Regen Schriesheims zweiter stellvertretender Bürgermeister Anselm Löweneck um Punkt 15 Uhr das Startsignal. Sofort schütteten seine kleinen Helfer die Körbe mit den 1200 bunten Plastikeiern vom Steg an der alten Ölmühle in den Kanzelbach.

Bereits auf den ersten Metern konnte sich Ei Nummer 186 einen Eierschalen- dünnen Vorsprung herausarbeiten, doch die Verfolger waren zahlreich. Dagegen hatte Ei 947 wohl keine Lust, sich an dem Rennen zu beteiligen. Es ließ sich an den Rand des Bachs treiben und versuchte, dort zu bleiben. Gegen die Helfer, die in Gummistiefeln und mit Rechen ausgestattet den Eiern auf die Sprünge halfen, hatte es aber keine Chance - schließlich sollten alle Eier am Ziel eingesammelt werden. Nach dem oberschlächtigen Wasserrad änderte sich sowieso alles. Turbulent ging es hinab, über die Stromschnellen am Rathaus bis zum nicht mehr einsehbaren, verdolten Bereich.

Welches Ei würde wohl als erstes in der Höhe des Feuerwehrhauses die Röhre verlassen? Ein Rosarotes war es - und es hatte sich schon einen gehörigen Vorsprung vor seinen Verfolgern erschwommen. "Das wird wohl gewinnen", wurde bereits unter den zahlreichen Zuschauern gemutmaßt. Doch die Strömung des Kanzelbachs ist unberechenbar. Nur wenige Meter weiter hatte plötzlich ein blaues Ei einen großen Vorsprung vor seinen Verfolgern. Und kurz vor dem Ziel, in Höhe des Eiscafé Ferrario, war es ein rotes, das eindeutig als Sieger dem Ziel entgegen strebte. Bis zur Siegerehrung war aber noch eine Menge Zeit. Da war es gut, dass es bei den kühlen Temperaturen an den Ständen des Fördervereins warme Getränke und frisch gebackene Waffeln gab. Ein Kinderkarussell sorgte für den Zeitvertreib der kleinen Besucher, und schließlich kam tatsächlich kurz vor der Preisverleihung auch noch die Sonne hervor.

"300 Preise im Wert von rund 3000 Euro haben wir dank unserer Sponsoren zu verteilen", kündigte Waldenmayr an und berichtete über die Verwendung der Einnahmen aus dem Verkauf der 1200 Renneier für je einen Euro. Hierfür will man eine neue Ruheinsel anschaffen und mit den Vorschulkindern das Technoseum in Mannheim besuchen.

Um Technik im weiteren Sinne, aber mehr für Erwachsene, handelte es sich auch beim Preis für den fünften Platz, den das Ei mit der Startnummer 190 erringen konnte. Dessen Besitzer bekamen zwei Karten für das Oldtimerfestival auf dem Hockenheimring. Einen Kindergeburtstag im Pinocchio in Mannheim, ein Spiel- und Lerncomputer und ein Fotoshooting bei Foto Bauer in Schriesheim waren die Preise für die Plätze vier bis zwei. Den ersten Preis, einen Kindergeburtstag im "Jump In" in Heidelberg, erschwamm sich Ei 29. Trostpreise, etwa in Form von Linealen oder Malbüchern, gab es für alle, deren Plastikei sich nicht unter den ersten 300 im Ziel befand.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung