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07.07.2015

Einbrecher im Schriesheimer Waldschwimmbad auf frischer Tat ertappt

Restaurantpächter griff bei Einbruch ein - Der Täter ließ die Beute vor Schreck liegen - Ende eines turbulenten Wochenendes

Schriesheim. (sk) Fast wie ein Krimi hört sich an, was Jürgen Sauter, Andreas und Jochen Murke in der vorvergangenen Nacht im Waldschwimmbad erlebt haben. Der Bademeister, der Restaurantwirt und sein Bruder saßen gegen 1.30 Uhr Nachts auf der Restaurantterrasse, als sie vom Eingangsbereich her einen lauten Knall hörten. "Da war das Licht einer Taschenlampe", berichtet Sauter, der zunächst dachte, dass jemand einsteige, um noch baden zu gehen. "Aber das Licht kam nicht näher, es bewegte sich nur ein wenig auf und ab", sagt der Bademeister.

Die beiden anderen, vom harten Tag im Schwimmbadrestaurant noch unter Strom, spurteten über die Wiese, dem Taschenlampen-Licht entgegen. Arglos muss der Mann gewesen sein, der da in aller Ruhe saß und Geld zählte, denn als Andreas Murke heranpreschte und dabei laut brüllte, sprang er auf, ließ seinen Rucksack liegen und setzte mit einem gewaltigen Sprung über das weiße Tor, vor dem die Mülltonnen abgestellt sind. Im Rückblick findet Murke den Anblick des flüchtenden, jungen Täters beinahe komisch: "Der hat sich sehr sicher gefühlt." Doch dann machte ihm der Schreck Beine.

Zuvor richtete er im Kassenhäuschen allerdings einigen Schaden an: Die Eingangstür wurde aufgebrochen, nachdem das neue Sicherheitsglas der Fensterscheibe den Einbruchsversuchen widerstand. Drinnen gab es für Diebe wenig zu holen; Schwimmbadvereins-Vorsitzender Bernd Doll sagt: "Die Kasse mit den Tageseinnahmen wird immer abends zur Bank gebracht." Allerdings fand der Täter das Trinkgeld-Schweinchen, wickelte eine Unterhose darum und zertrümmerte das Porzellantier. "Überall lag Münzgeld herum", erinnert sich Sauter. Und im Rucksack fand sich schließlich der Rest: Scheine und weitere Geldstücke.

Die kurz danach verständigte Polizei rückte mit sechs Mann von der Spurensicherung an, und am Nachmittag kamen Handwerker, die den Schaden reparierten. Es war der Abschluss eines turbulenten Wochenendes, das einen Besucherrekord von 5500 Badegästen brachte.

Sauter, der seit 16 Jahren im Waldschwimmbad arbeitet, mochte noch nicht von Überfüllung reden. Aber das Bad sei auf jeden Fall sehr gut besucht gewesen. Nicht immer von friedlichen Zeitgenossen: Gleich zweimal mussten Sauter und Murke eingreifen. Ein betrunkener Schläger bekam Hausverbot, zwei andere, die ebenfalls Streit suchten, mussten den Gastro-Bereich verlassen.

Eine andere Veranstaltung ging dafür friedlich vonstatten: Das erste, recht spontan organisierte "Mondschwimmen" für Vereinsmitglieder wurde "ein Riesenerfolg", sagt Doll. Um die 200 Gäste kamen an diesem Freitagabend, zusätzlich zu den 1640, die den Tag über durchs Drehkreuz gingen. "Je nach Wetterlage", überlegt Doll, soll das "Mondschwimmen" in dieser Badesaison noch einmal stattfinden.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung