Schriesheim im Bild 2023

04.08.2015

Sigmar Gabriel spricht auf dem Schriesheimer Mathaisemarkt

Sigmar Gabriel spricht auf dem Schriesheimer Mathaisemarkt

Schon am gestrigen Montag gab der Landesverband des Bundes der Selbstständigen (BDS) den Festredner der Mittelstandskundgebung 2016 bekannt

"Es ergab sich so": Vizekanzler und SPD-Parteichef Sigmar Gabriel kommt. Foto: dpa

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Der nächste Mathaisemarkt in Schriesheim ist zwar erst in sieben Monaten. Aber eigentlich wird in der Weinstadt das ganze Jahr über das Volksfest gesprochen. So ergab es sich am Samstag, dass der örtliche Vorsitzende des Bundes der Selbstständigen (BDS), Rolf W. Edelmann, in der RNZ verriet, dass der Festredner für die Mittelstandskundgebung 2016 schon feststehe. Nur den Namen dürfe er nicht sagen. Das müsse schon der Landes-BDS machen. Gestern kam die Nachricht aus Stuttgart: Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) spricht am Montag, 7. März 2016, im Festzelt - sechs Tage vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg. Das habe bei der Auswahl des Festredners aber keine Rolle gespielt, behauptete BDS-Hauptgeschäftsführer Joachim W. Dörr.

Man glaubt es ihm, ist die Mittelstandskundgebung doch immer eher eine Domäne der CDU gewesen. Entsprechend ist der letzte Auftritt eines Genossen auch schon etwas her. Kurt Beck kam im Jahr 2004 als Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz. Darüber hinaus ist Gabriel erst der vierte Sozialdemokrat, der seit 1970 vor den Selbstständigen spricht. Dörr erwartet vom Wirtschafts- und Energieminister Aussagen zum wirtschaftspolitischen Kurs der Bundesregierung in den nächsten Jahren sowie zur Entwicklung der Energiekosten, die für viele Betriebe "ein echter Faktor" seien. Dass der Festredner der Mittelstandskundgebung so früh wie nie bekannt gegeben werden kann, habe sich einfach so ergeben, sagte Dörr.

Nach Aussage des Schriesheimer SPD-Vorsitzenden Sebastian Cuny hätten sich die hiesigen Abgeordneten Gerhard Kleinböck und Lothar Binding früh um Gabriel bemüht: "Wir haben schon im Februar einen Brief an Sigmar Gabriel geschickt und die Mittelstandskundgebung bei ihm beworben. Als klar war, dass er kommen würde, haben wir den BDS darüber informiert." Man dürfe darauf gespannt sein, ob der SPD-Parteivorsitzende die Mittelständler mitreiße oder auch mal auf die Palme bringe, ergänzte Edelmann. Anders als Dörr sah er die Bedeutung der Mittelstandskundgebung im Zusammenhang mit der Landtagswahl: "Es war wichtig, keinen Landespolitiker zu präsentieren. Damit hätte sich der BDS dem Vorwurf der versteckten Wahlkampfhilfe ausgesetzt." BDS-Präsident Günther Hieber kündigte an, die eigenen Anliegen gegenüber dem Gast aus Berlin "wie gewohnt deutlich" vorzutragen.

Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung