Schriesheim im Bild 2023

13.11.2015

Schriesheim: Nächste Woche sollen Bauarbeiten fertig sein

Mit Stadtbaumeister Foltin im neu gestalteten Teil der Heidelberger Straße - Fahrradständer und Parkplatzmarkierungen fehlen noch

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Am Montag wurde der frisch gepflasterte Baustellenabschnitt der Heidelberger Straße zwischen Kirchstraße und Schulgasse abgenommen und freigegeben. Seitdem darf man aus der Kirchstraße am Kaffeehaus ausnahmsweise wieder entgegen der Einbahnstraße links in die Heidelberger Straße abbiegen, um in Richtung des Unteren Schulhofs zu kommen. So hatte es die Verwaltung gleich montags noch in einer Pressemitteilung geschrieben. Im Unteren Schulhof kann man zudem auch drehen, um wieder zurück zur Heidelberger Straße zu kommen. Diese ist nur noch an der Einmündung der Talstraße wegen der restlichen Pflasterarbeiten gesperrt. "Damit werden wir aber Ende nächster Woche fertig", sagt Markus Foltin. Wenn es so kommt, dann wäre es eine Punktlandung. Denn bei der Bürgerinfo im Mai hatte Foltins Vorgängerin, Astrid Fath, angekündigt, dass die gesamten Arbeiten am 17. November beendet sein sollen.

Während des Ortstermins mit dem neuen Stadtbaumeister hebt ein Arbeiter mit einer Eisenstange am "Goldenen Hirsch" die einzelnen Steine des Pflasters wieder an und wässert diese. Man hat schon Sorge, dass die Pflasterung aus irgendeinem Grund wieder abgetragen werden muss. Es wäre nicht die erste Panne bei den Arbeiten auf dieser Baustelle, die am 22. Juni begannen. Aber Foltin beruhigt: Die Steine würden lediglich "eingeschlämmt", um sie an Ort und Stelle zusätzlich zu stabilisieren.

Das Straßenpflaster aus Granit und Porphyr verbirgt die erneuerte Kanalisation und neue Wasserleitungen. Das rund 50 Jahre alte Rohrsystem mit seinen gravierenden Schäden, mit Rissen, verstopften Anschlüssen, Blindverläufen durch verschobene Rohre, Wasserein- und -austritten sowie defekten Hausanschlüssen ist Vergangenheit. Knapp 700 000 Euro sind für die Tief- und Straßenbauarbeiten auf der gut 110 Meter langen Strecke veranschlagt worden - inklusive des neuen Pflasters.

Dieses lässt die Heidelberger Straße jetzt viel gefälliger und breiter wirken. Zudem hat man auf Details geachtet. An Hofeinfahrten gibt es farblich abgesetzte Pflasterbänder und -kreise zur optischen Auflockerung. Hier und da wurden die Steine bogenförmig verlegt - fast wie ein Muster. Zur Straßenmitte hin neigt sich die Fahrbahn etwas in Richtung der Kanalisation. Ganz leichte Höhen- und Niveauunterschiede im Straßenverlauf passen gut in das Altstadt-Ambiente. Wie barrierefrei das Pflaster aber tatsächlich vor allem für Gehbehinderte ist, muss sich erst noch zeigen. Die Heidelberger Straße hat in ihrem neu gestalteten Bereich jetzt trotzdem etwas von einer Fußgängerzone, zumal auch die Bürgersteige fehlen und keine Parkplätze markiert wurden. Noch nicht zumindest.

Für Verwirrung sorgten die Pflasterbänder, die Haltebuchten momentan zumindest farblich abgesetzt anzudeuten scheinen. Wäre dem so, dann würde man mit seinem Auto einige Ladeneingänge einfach zuparken. Doch Foltin winkt ab. Das sei so noch gar nicht die endgültige Lösung: "Wir planen Ende November einen Termin mit den Geschäftsleuten." Mit ihnen werde man auch über die Parkplätze vor den Läden beraten und sie nach ihren Vorstellungen fragen. Danach sei es dann immer noch möglich, die Stellflächen mit sogenannten Alu-Verkehrsnägeln zu markieren. Diese werden nötig sein - gerade auch als Begrenzung zur Fahrbahnmitte hin.

Denn seit Montag war zu beobachten, wie manche Autos auf beiden Seiten viel zu weit weg vom Straßenrand abgestellt wurden. Ein Durchkommen war da nur noch schwer möglich. Hier gibt es also Diskussionsbedarf. Und auch über die Standorte von Fahrradständern werde man mit den Ladenbesitzern und Gastronomen reden, so Foltin. Die Parkplatzmarkierungen und die Abstellmöglichkeiten für die Fahrräder gehören zu den letzten Zügen dieser Baustelle - nach den eigentlichen Bauarbeiten. Und schließlich wird es noch darum gehen, Schäden zu beheben, die durch die Arbeiten entstanden sind.

So wurde nicht nur die Treppe zu Utes Bücherstube in Mitleidenschaft gezogen, sondern gleich auch noch der ganze Handlauf abgerissen. Wobei es offenbar unterschiedliche Versionen gibt, wie es dazu kam. Foltin jedenfalls verspricht, dass man alles reparieren werde, was kaputt gegangen sei. Ein anderes, überaus wichtiges Detail ist schon berücksichtigt worden: Die acht Stolpersteine vor dem Haus mit der Nummer 5 wurden im neuen Pflaster wieder verlegt.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung