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11.12.2003

Sporthallen sollen mehr Miete kosten

Schriesheimer Gemeinderat berät in der nächsten Sitzung eine zehnprozentige Erhöhung - Pausenlose Sitzungswoche vor dem vierten Advent

Die Sportvereine sollen icht über die höheren Gebühren für die Hallen stürzen. Foto: Dorn

Schriesheim. (ron) Es kommt, wie es kommen musste. Aus der Schriesheimer Finanzkrise gehen auch die Vereine nicht ganz ungeschoren hervor. Der Gemeinderat soll in seiner nächsten Sitzung am 17. Dezember einer zehnprozentigen Erhöhung der Mietgebühren für die städtischen Räume und Hallen zustimmen. Weihnachtsgeschenke stellt man sich anders vor.

Allerdings haben Bürgermeister Peter Riehl und Kämmerer Volker Arras im Vorfeld der Sitzung im RNZ-Gespräch die Erhöhung als "besonders maßvoll" bezeichnet. "Die Einnahmen decken bei weitem nicht einmal die Nebenkosten, die uns anfallen", erklärte Arras. Und Riehl konnte darauf verweisen, dass sogar die Gemeindeprüfanstalt in ihrem letzten Bericht die Höhe der Mietgebühren bemängelt habe. Die beiden Verwaltungsleute sind sogar der Meinung, dass "durch die niedrigen Mietpreise die Jugendarbeit der Vereine weiterhin gefördert wird". Außerdem soll im Gegenzug der Getränkezuschlag in Höhe von 25 Prozent, den die Stadt bei Veranstaltungen immer einbehalten hat, wegfallen.

In diesem Zusammenhang ließ Riehl durchblicken, dass er im Zuge des "Streichkonzerts" der kommenden Monate an den laufenden Vereinszuschüssen festhalten will. Kürzungen seien lediglich bei den Bezuschussungen größerer Baumaßnahmen geplant. Diese Aussicht tröstet die Vereine vielleicht über die steigenden Mieten hinweg.

Ansonsten birgt die letzte Gemeinderats-Sitzung dieses Jahres wenig Zündstoff. Zwar geht es wieder einmal um das Neubaugebiet Nord, aber diesmal nur um eine Verwaltungsvereinbarung mit dem Straßenbauamt wegen der Unterführung, die ins Neubaugebiet führen soll. Zum neuen Weinheimer Flächennutzungsplan muss die Stadt als direkter Nachbar (zwischen Ursenbach und Rippenweier) eine Stellungnahme abgeben: eine Formalität. Bei den Betriebssatzungen von Wasser- und Abwasserversorgung, geht es um finanztechnische Änderungen, auch bei den Beschlüssen der Bibliotheks-Gesellschafter dürfte der Gemeinderat nichts auszusetzen haben. Für den "Push-Verein" stellt der 17. Dezember allerdings ein großer Tag dar, denn der Gemeinderat soll die Nutzungsvereinbarung über das Busch-Gelände und den Eintrag des Vereins ins Register der Stadt beschließen.

Der Mittwoch mit seiner Gemeinderats-Sitzung liegt inmitten einer höllischen Woche für die Schriesheimer Kommunalpolitiker, die zum Teil (wie die Lokaljournalisten auch) keinen einzigen freien Abend haben in der Woche vor dem vierten Advent. Die Vereinstaltungsreihe eröffnet Bürgermeister Riehl am Montagabend mit einer Bürger-Infoveranstaltung in der Strahlenberger Turnhalle. Am Dienstag tagt der Ursenbacher Ortschaftsrat und am Donnerstag der Altenbacher - beide Ortsgremien sollen ihre Haushaltsmittel für 2004 anfordern. Und am Freitagabend trifft sich das Gremium dann zur Weihnachtsfeier. Kein Wunder, dass einige Stadträte dieses feierlichen Jahresabschluss in diesem Jahr einschränken oder ganz ausfallen lassen wollten. In der letzten nicht-öffentlichen Sitzung hatte das Gremium darüber beraten, wie es in Zeiten leerer Kassen feiern sollte. Zwischen FWV (ganz ausfallen lassen!) und CDU (ohne Partner nur ein Umtrunk!) vermittelte Riehl: Jetzt findet die Weihnachtsfeier bescheiden im Feuerwehrhaus statt, und jeder Stadtrat muss einen Obulus in Höhe von 20 Euro entrichten.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung