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08.02.2016

Vorbereitung zum Mathaisemarkt: "Da wird geschafft bis zum letzten Tag"

Im Schriesheimer Weingut Wehweck entsteht der zweite Fluchtweg für den Probierkeller, der pünktlich zum Mathaisemarkt-Start fertig sein soll

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Karl-Heinz Wehweck ist im Stress: "Das Ganze kostet nicht nur Geld. Es kostet auch Nerven." Gleich rechts neben seinem Kelterhaus in der Talstraße klafft ein tiefes, breites und noch längeres Loch. Die Wände sind abgestützt. Handwerker schaffen. Sie bauen den zweiten Notausgang für den Probierkeller. Die Treppe soll, ja muss pünktlich zum Mathaisemarkt-Start fertig sein. Wehweck gibt sich keiner Illusion hin: "Da wird geschafft bis zum letzten Tag." Zeitdruck also. Und der hätte nicht sein müssen, betont Wehweck.

Vergangenes Jahr hat er kurz vor dem Mathaisemarkt erfahren, dass auch seine Kelterhalle zusätzliche Notausgänge braucht. Da musste der Weingut-Eigentümer alle Register ziehen, um sein Volksfestgeschäft nicht zu riskieren. Schließlich brummt’s in der Straußwirtschaft, wenn die Musik spielt, Wehwecks Weine auf den Tisch kommen und Lecker-Deftiges auf den Tellern serviert wird. Wehweck schaffte es noch, oben die zwei weiteren Fluchtwege einzurichten. Doch für den Probierkeller war es zu spät.

Aber wenigstens im Jahr 2016 sollte auch hier ein zweiter Notausgang zur Verfügung stehen, so Wehwecks Ziel damals. Also reichte er gleich noch im Februar vergangenen Jahres den Bauantrag für die neue Treppe ein. Am 16. März 2015 gab der Ausschuss für Technik und Umwelt grünes Licht. Aber was dann folgte, war für den Straußwirt des Volksfests offenbar eine wahre Zerreißprobe in Sachen Geduld: "Ich habe zehn Monate lang auf die Genehmigung aus Heidelberg gewartet!". Als er zwischendurch mal im Landratsamt anrief, um nachzuhaken, da habe er gefragt, ob denn wohl bis Weihnachten was daraus werde: "Das sollte ein Scherz sein. Aber die Genehmigung kam dann wirklich am 23. Dezember! Und bis 11. Januar hat keine Firma was gemacht. Außerdem muss man auch erst mal jemanden finden. Die haben ja alle nicht auf mich gewartet." Schließlich wurde Wehweck fündig. Seitdem hat er in Verlängerung seines Hofs eine schwierige Baustelle.

"Da hängt eine Menge dran, und dazu haben wir jetzt noch den unnötigen Zeitdruck. Ich ging eigentlich davon aus, dass wir schon längst fertig sind", so Wehweck. Wasser, und Abwasserleitungen müssen verlegt werden, ein Betonschacht ist nötig. Und einen Durchbruch im Probierkeller, gleich links von der Theke, gibt es auch noch: "Das volle Programm", so Wehweck.

Apropos Programm: Musste er die Musik beim Mathaisemarkt 2015 zwangsläufig vom Probierkeller in die Kelterhalle verlegen, weil unten die Gästezahl aufgrund des fehlenden Fluchtwegs extrem begrenzt war, so macht er dieses Jahr beim Volksfest daraus eine Tugend: "Weil es sich bewährt hat." In der Kelterhalle spielen also freitags, sonntags, montags und dienstags sowie am zweiten Sonntag die "Zwoa Spitzbuam". Die "HoBos" sorgen hier am ersten Samstag für Stimmung, das zweite Wochenende gestaltet freitags und samstags "Time Rider" in der Kelterhalle.

Unten im Probierkeller gibt es derweil zumeist DJ-Musik - außer am ersten Sonntag, denn dann spielt hier die Band "Dune". Bleibt die Frage, wie viel Publikum Wehweck nach dem Bau des zweiten Fluchtwegs in den Keller lassen darf. "Da warte ich, bis vom Ordnungsamt in Heidelberg die Genehmigung kommt." Diese sollte allerdings nicht erst kurz vor Weihnachten bei Wehweck eintrudeln.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung