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09.11.2016

Schriesheims Winzer Bielig: Der Aufgewertete

Georg Bielig bekommt im neuen "Eichelmann" den zweiten Stern

Schriesheim. (cab) Seit 2009 wird Georg Bielig im "Eichelmann", dem Standardwerk des deutschen Weins schlechthin, geführt. In Schriesheim hatte er damit ein Alleinstellungsmerkmal. Das hat er dieses Jahr verloren. Max Jäck steigt mit einem Stern in die Riege der deutschen Top-Produzenten ein. Und Matthias Schmidt vom Ladenburger Weingut Rosenhof, dessen Trauben ebenfalls in Schriesheims Weinbergen wachsen, erhält in der diesjährigen Ausgabe aus dem Stand gleich zwei Sterne von Gerhard Eichelmann und seinen Verkostern. Bielig kann es gut verschmerzen. Schließlich wird auch er im neuen Buch auf zwei Sterne aufgewertet.

Auch sonst stört Bielig die neue Konkurrenz im Wettbewerb der Besten nicht: "Nein, das ist doch nur gut. Denn es zeigt, dass in Schriesheim gute Weine wachsen", sagt der 40-Jährige. Zudem hat er sich längst etabliert. Das beweist auch die aktuelle Besprechung seiner Produkte im Eichelmann. Dort heißt es: "Georg Bielig zeigt uns einmal mehr eine starke und blitzblanke Kollektion, die in allen Belangen überzeugt, qualitativ und preislich." Bis auf den trockenen Lemberger aus dem Jahr 2014 landeten ausschließlich 2015er in der Bewertung. Und dass die Experten einmal mehr sein Preis-Leistungs-Verhältnis honorieren und sein Weingut als "Schnäppchenparadies" bezeichnen, freut Bielig besonders: "Denn das ist mir wichtig. Man muss da einfach auf dem Boden bleiben."

Entsprechend ordnet er auch seine Berücksichtigung im "Eichelmann" ein. Klar, er habe dieses Jahr auf die Aufwertung gehofft: "Aber grundsätzlich pokere ich nicht um Sterne." Bielig bleibt einfach bei seiner Linie. Und dazu gehört eben auch der Liter-Sylvaner zu 3,50 Euro, an dem die Verkoster nichts zu bemängeln hatten. Klar, frisch und saftig sind für sie auch der Weißburgunder, der Grauburgunder, der Liter-Rosé sowie die vom Sauvignon Blanc geprägte, als "geradlinig-süffig" beschriebene "Green Cow". Feine harzige Würze und "kräftigen Biss" zeige der Chardonnay.

Lob bekommt der ehemalige "Garagenwinzer" aus der Talstraße auch für seine Cuvée "Halbstück" sowie für den knackigen Merlot Rosé, dem viel Frucht und eine feine Würze attestiert werden. Von guter Struktur ist demnach auch Bieligs Lemberger. Schließlich wartete der Winzer mit zwei Fassproben auf - von einem Riesling sowie vom Sylvaner aus dem Barrique. Dieses Jahr hat Bielig spät einen Sylvaner mit 100 Grad Öchsle für den Ausbau im großen Holzfass geerntet. Er kann nämlich auch das Besondere. Anlass ist sein 25. Herbstjubiläum in diesem Jahr, das durch die Aufwertung im "Eichelmann" noch zusätzlich veredelt wird.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung