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11.12.2017

10. Schriesheimer Weihnachtsdorf: Vorsprung durch Gemütlichkeit

10. Schriesheimer Weihnachtsdorf: Vorsprung durch Gemütlichkeit

Viele Besucher kamen am Eröffnungswochenende - Standbetreiber schätzen familiäre Atmosphäre

Von Frederick Mersi

Schriesheim. Ein echter Weihnachtsmann braucht keinen Schnee, um mit dem Schlitten unterwegs zu sein - zumindest nicht, wenn er Georg Morast heißt. Als am Freitagabend das zehnte Schriesheimer Weihnachtsdorf eröffnet ist, kommt er im roten Mantel auf den Festplatz gelaufen. "Ich bin damals von meinem Handball-Kumpel Volker Paul gefragt worden, ob ich das für einen Abend machen könnte", sagt er und lächelt, "dann wurden neun Jahre draus."

Morast als Weihnachtsmann ist die erste Attraktion nach dem traditionellen Auftritt der "Römerstrolche" aus dem gleichnamigen städtischen Kindergarten. Als sie "Lasst uns froh und munter sein" singen, stimmt auch Bürgermeister Hansjörg Höfer auf der kleinen Bühne mit ein. Obwohl es schon um 17 Uhr empfindlich kühl ist und die Kinder ohne Mikrofone gerade in den hinteren Reihen nur schwer zu hören sind, drängen sich vor dem Zelt zahlreiche Eltern und Besucher - unter ihnen viele Stadträte und Bundestagsabgeordneter Karl A. Lamers.

Das freut auch Organisator Volker Paul. Er ist beim "kleinen Jubiläum" des Weihnachtsdorfs mit der Markus-Paul-Stiftung das letzte Mal federführend beteiligt. Als Berater und beim Glühwein-Ausschank will er weiterhin aktiv bleiben. "Und wie im Fußball sind die wichtigsten Leute ja die Berater", sagt Höfer in seiner kurzen Eröffnungsrede. Um die finanzielle Bezuschussung wird sich in Zukunft die Stadt über einen Verein kümmern.

Karin Fuchs ist am Freitag über diese Nachricht sehr erleichtert: Die Mannheimer Imkerin ist seit vielen Jahren mit ihrem "Casa Mellifera" auf dem Weihnachtsdorf vertreten, sie schätzt die familiäre und gemütliche Atmosphäre. "Und es gibt gute Musik", sagt sie, "das ist wichtig, wenn der eigene Stand direkt neben der Bühne steht." Am besten findet sie die T-Band, die am Samstag auf dem Festplatz gastieren wird. "Die anderen sind aber auch gut."

Zum Beispiel "Sunny and the Jokebox", die schon am Eröffnungswochenende auf der kleinen Bühne spielen, oder die Nachwuchskünstler der Musikschule. Das Einzige, was sie vermisse, sagt Fuchs, sei die Feuerschale in der Mitte des Weihnachtsdorfs. Die gebe es wegen Brandschutzvorgaben nicht mehr. Und ein bisschen mehr Platz wäre nach dem Abbau der Volksbank-Übergangsfiliale eine gute Idee, findet sie.

Denn das Weihnachtsdorf wird von Jahr zu Jahr beliebter, am Freitagabend begrüßen auch Michaela und Markus Salfinger an ihrem "Destillat 99" schon einige Besucher. "Wir freuen uns das ganze Jahr darauf", sagt Michaela Salfinger, "alles leuchtet, und es ist sehr familiär." Gerade für Kinder gebe es mit dem kleinen Streichelzoo einen echten Anziehungspunkt.

Erst seit drei Jahren ist Manuela Krahé beim Weihnachtsdorf dabei: Die junge Schriesheimerin verkauft an ihrem Stand unter anderem selbst gestrickte Mützen, Babykleidung und selbst gemachte Marmelade. Eigentlich bewirbt sie die vorrangig übers Internet, am Weihnachtsdorf schätzt sie aber die Atmosphäre: "Ich verstehe mich auch mit den anderen Standbetreibern sehr gut." Schließlich kennen sich die meisten aus den vergangenen Jahren, erste Stammkunden hat Krahé auch schon: "Jedes Jahr kommt eine Dame im Rollstuhl vorbei, die eine Mütze kauft."

Imkerin Fuchs geht es ähnlich: "Viele Leute kommen vorbei und sagen, die Handcreme vom letzten Jahr hätte gerade so gereicht." Sie nimmt sich dann gern Zeit für Gespräche: "Das klappt auch, weil es hier nicht so ein Durchgeschiebe gibt."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung