Schriesheim im Bild 2023

09.01.2018

Feuerwehr Schriesheim: Kurzweiliger Kameradschaftsabend im Feuerwehrhaus

140. Jubiläum wird nur im kleineren Rahmen begangen

Von Nicoline Pilz

Schriesheim. Sinngemäß liegt der Fokus beim Kameradschafts- und Ehrungsabend der Freiwilligen Feuerwehr auf der Auszeichnung langjähriger und verdienter Feuerwehrleute. Weil der Verband vor zwei Jahren die Richtlinien dafür geändert hatte und jetzt das tatsächliche Eintrittsdatum zählt, gebe es einige Ehrungen nachzuholen, sagte Kommandant Oliver Scherer im Feuerwehrhaus. Letzteres stellte er in Anwesenheit von Bürgermeister Hansjörg Höfer einige Male zur Diskussion.

Im Prinzip brauche man eine neue Drehleiter, nahm Scherer in seiner Ansprache Anlauf. Und diese würde sich in einem neuen Feuerwehrgerätehaus gut machen. Fraglos platzt das Gebäude in der Talstraße aus allen Nähten, außerdem gibt es Sanierungsbedarf - Scherer war es deshalb wichtig, eine "Duftmarke" zu setzen, wie er es formulierte. Das Motto des Kameradschaftsabends war "140 Jahre Feuerwehr". Man werde dieses Jubiläum aber nur im kleineren Rahmen begehen, sagte Scherer.

Vor dem Ehrungsmarathon, den Unterkreisführer Roy Bergdoll später mit weiteren Funktionären meistern sollte, war eine Stärkung durch Schnitzel, diverse Getränke nebst musikalischer Begleitung durch den Spielmannszug unabdingbar. Nach dem offiziellen Teil warteten noch kalte Platten auf die Feiernden, für deren Herstellung sich Scherer herzlich bei einigen Feuerwehrfrauen bedankte. Sie hatten sich auch um die Dekoration der Tische gekümmert.

Lisa Wiener, stellvertretende Kreisjugendfeuerwehrwartin, sprach in ihrer Laudatio auf Löschmeister Mark Ries von der Vorbildfunktion der Jugendleiter und davon, welche vielfältigen Aufgaben sie über das rein Feuerwehrtechnische hinaus wahrnehmen. Stadtjugendwart Ries wurde nicht nur für seine Nachwuchsarbeit, sondern auch für 20-jährige Mitgliedschaft vom Kreisfeuerwehrverband des Rhein-Neckar-Kreises mit der Ehrennadel in Silber ausgezeichnet.

Für alle zu Ehrenden hatte Scherer ein persönliches Wort parat und skizzierte kurz ihren Werdegang sowie ihre Aufgaben und Spezialisierungen. Die Ehrennadel in Bronze für zehnjährige Mitgliedschaft verlieh Bergdoll im Auftrag des Kreisverbandes an Dominik Brand, Katharina Fießer, Thomas Gehrig, Adrian Häfele und Lisa Trippmacher.

Eine Ehrennadel in Gold erhielten Christian Schollenberger und Thomas Weber für 30 Jahre sowie Rainer Näher für 40 Jahre. Außerdem bedankte sich der Spielmannszug bei seinem Stabführer mit einem Präsent. Ebenfalls eine Goldnadel erhielt Manfred Ortmann für 50 Jahre sowie Günter Knapp, Ludwig Mildenberger und Georg Urban für 60 Jahre Mitgliedschaft.

Schließlich bat Scherer noch Altbürgermeister Peter Riehl zu sich, der für zehn Jahre Mitgliedschaft bei der Feuerwehr geehrt wurde: "Er hat aber auch schon zuvor Jahrzehnte sein Herz der Feuerwehr gegeben", betonte Scherer. Unterkreisführer Bergdoll bot dem Alt-Bürgermeister noch scherzhaft eine Grundausbildung an, was dieser jedoch dankend ablehnte.

Für 25 Jahre Feuerwehrdienst verlieh der stellvertretende Kreisbrandmeister Patrick Janowski Dennis Markmann und Peter Merkel das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber des Landes Baden-Württemberg. Janowski sagte, der Leitspruch "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr" stehe für den tagtäglichen Einsatz der Feuerwehr, der "ältesten Selbsthilfeeinrichtung der Bürgerschaft". Hier werde nicht "gefordert, sondern angepackt", unabhängig von Herkunft und Konfession. Das sei auch in Schriesheim nicht anders, wo die Aktiven viele Stunden Freizeit opfern und Familien oftmals Verzicht üben müssten.

Im Namen der Stadt und des Gemeinderats, der die Arbeit der Wehr sehr schätze, bedankte sich Bürgermeister Hansjörg Höfer. Es sei toll, dass an diesem Abend so viele Kinder da seien: "Feuerwehr ist Familie." Angesichts zunehmender Bedrohungen, denen Rettungskräfte ausgesetzt seien, mache er sich Sorgen. Doch sei dies nur eine kleine Minderheit, die "frustriert" sei.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung