Schriesheim im Bild 2023

07.03.2004

Operation "Bacchus" geglückt

Schriesheimer Feuerwehr probte nochmal den Mathaisemarkt-Ernstfall

Wenn die Schriesheimer Feuerwehr im Einsatz ist, dann brennen im Mathaisemarkt-Festzelt nicht einmal die Göckel an. Foto: Kreutzer

Schriesheim. (ron) So schön er ist, der Mathaisemarkt - für die Feuerwehr kann das große Volksfest mit den Menschenmassen in den engen Gassen zum Problem werden. Sicherheitshalber ließ Kommandant Oliver Scherer gestern Abend seine Leute nochmal den Ernstfall proben.

Gut, wenn der Nachbar St. Florian heißt: schließlich sind es nur wenige Meter vom Schriesheimer Feuerwehrhaus zum Festplatz. Und entsprechend flott rückten die Brandschützer gestern Abend auch an, als der Kommandant sie auf die Probe stellte. Scherer ließ annehmen, dass es in der Festzeltküche zu einem Brand gekommen ist, womöglich in einer Fritteuse. Plötzlich herrscht höchste Alarmstufe. Nicht nur, dass der gesamte Zeltboden aus Holz ist und entsprechend schnell Feuer fangen könnte. Hinter dem Zelt lagern reihenweise Propangasflaschen. Für den Ernstfall hat die Schriesheimer Feuerwehr natürlich einen Plan. Von zwei Seiten fahren die Löschwagen vors Zelt, und zwar von der Ellwanger- und Steinachstraße aus, so dass sich die Fahrzeuge erst gar nicht durch das Gewimmel drücken müssen. So würde das entstehende Feuer eingekeilt - und falls nötig sogar mit der Drehleiter von oben bekämpft.

Wie erwartet beim hohen Ausbildungsgrad der Schriesheime Feuerwehr, klappte alles wie am Schnürchen gestern Abend. Mit Stolz verwies Feuerwehr-Pressemann Bernhard Liebetrau auf eine Eigenerfindung der Wehr: die so genannten "Bacchus-Wagen". Das sind kleine Rollcontainer, die mit Sauerstoffflaschen und Feuerlöschern bestückt sind. Damit können sich einzelne Feuerwehrleute im Notfall in Minutenschnelle auch bei größtem Rummel bis zum Brandherd durchschlagen, um gleich loslegen zu können. Die praktischen Wägelchen sind nach dem Weingott benannt, weil sie extra für den Mathaisemarkt angeschafft worden sind.

Natürlich machte Scherer keinen Hehl daraus, dass es im Notfall kniffligere Orte geben könnte als das Festzelt. Aber man muss ja nicht gleich mit dem Schwierigsten beginnen. "Wir üben jetzt jedes Jahr woanders", stellte der Kommandant in Aussicht.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung