Schriesheim im Bild 2023

24.02.2018

Ortsteile wollen aufs Verkehrsschild

Regierungspräsidium Karlsruhe beharrt auf Hinweis zu "Schriesheim-Ost" - Kam die Idee dazu aus der Stadtverwaltung?

Schriesheim-Altenbach. (fjm) Hoffnungsvoll war am Mittwoch eine Delegation von Altenbacher Ortschaftsräten nach Karlsruhe ins Regierungspräsidium (RP) gefahren, enttäuscht kamen die vier Kommunalpolitiker wieder zurück: "Es hat sich beim RP nichts bewegt", sagte Karl Reidinger (CDU), Chef der Delegation, am Freitag: "Ich habe mir mehr davon versprochen."

Die positive Antwort auf die Terminanfrage seitens der Behörde habe Grund zur Annahme gegeben, dass ein ergebnisoffenes Gespräch stattfinden würde. Doch Reidinger, Christian Wolf (Grüne Liste), Hans Beckenbach von den Freien Wählern und Karin Malmberg-Weber (SPD) stießen mit ihren Argumenten laut eigener Aussage auf wenig Verständnis bei Regierungspräsidentin Nicolette Kressl und zwei anwesenden Referatsleitern. "Erst wurden die schon gehörten Argumente wiederholt", sagte Christian Wolf, "dann kam der Einwand mit der Himmelsrichtung, der eigentlich kein Argument ist."

Die Beamten in Karlsruhe hätten erklärt, dass "Schriesheim-Ost" allein durch den Hinweis der Himmelsrichtung die beste Bezeichnung für die Autofahrer sei. Zudem hätten andere Orte wie Heiligkreuzsteinach auch auf dem Verkehrsschild genannt werden wollen. Diese würden sich bei einer Änderung ebenfalls wieder zu Wort melden.

Der Widerspruch der Altenbacher, dass die Ortsteile zu Schriesheim gehören, Schriesheim-Ost eigentlich nur ersetzt werden müsste und sich die wenigsten Autofahrer nach Himmelsrichtungen, sondern an Ortsnamen orientieren, überzeugte die Vertreter des RPs ebenfalls nicht. Auf die Nachfrage der vier Ortschaftsräte nach dem Ursprung der Bezeichnung "Schriesheim-Ost" sei geantwortet worden, dass es ein Gremium von Vertretern des Regierungspräsidiums, Landratsamts, Verkehrsamts, der Polizei und der Schriesheimer Verwaltung gegeben habe, und der Hinweis "Schriesheim-Ost" von der Stadtverwaltung selbst vorgeschlagen worden sei. Es sei auf jeden Fall kein Widerspruch bekannt. "Das ist für mich nicht nachvollziehbar", so Hans Beckenbach. "Selbst wenn so etwas passiert, müsste es auf Wunsch der Stadtverwaltung wieder korrigiert werden können." Dem stimmt Karin Malmberg-Weber zu: "Eigentlich ist es unser aller Anliegen."

Auch dazu sei von der Regierungsbehörde ein "Nein" gekommen, so die Kommunalpolitiker. Zum Schluss sei erklärt worden, dass mit Fertigstellung des Tunnels die Zuständigkeit beim Landratsamt liege. Falls man weiterverhandeln wolle, werde das Regierungspräsidium aber auch zurate gezogen. "Die Aussichten sind für uns im Moment nicht so gut", bilanzierte Reidinger. Seine Kollegin Malmberg-Weber sagte: Die Hoffnung stirbt zuletzt."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung