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17.03.2018

Mathaisemarkt-Riesenradweinprobe: Am Ende sang das ganze Riesenrad

Mathaisemarkt-Riesenradweinprobe: Am Ende sang das ganze Riesenrad

"Schriesemer Lied" bildete Abschluss der gestrigen RNZ-Riesenradweinprobe - Über 200 Plätze waren an einem Vormittag ausverkauft

Von Matthias Kehl

Schriesheim. Die letzten Sonnenstrahlen scheinen durch die Wolkendecke auf den Mathaisemarkt, als am späten Nachmittag beim Riesenrad Grand Soleil die Menschentraube immer größer wird. Für die traditionelle RNZ-Riesenradweinprobe sind über 200 Menschen erschienen, die sich die Tickets für die heiß begehrte Gondelfahrt gesichert hatten. Die 36 Kabinen des 48 Meter hohen Fahrgeschäfts waren bereits nach einem Vormittag ausverkauft gewesen. "Man merkt, dass die Riesenradweinprobe bereits fester Bestandteil vom Mathaisemarkt geworden ist", sagt Schausteller Sebastian Göbel, der bereits im fünften Jahr Gastgeber ist.

Mit dem Spruch "Trinkst du täglich einen Tropfen, wird dein Herz stets freudig klopfen. Wirst im Alter, wie der Wein, stets begehrt und heiter sein", begrüßt Weinkönigin Sophie Koch die Gäste zusammen mit ihren Prinzessinnen Ivanka Crößmann und Sofia Hartmann. Frederick Mersi, RNZ-Redaktionsmitglied für Schriesheim, der sich in diesem Jahr für die Organisation mit verantwortlich zeichnet, geleitet die Menschenschar, unter der sich auch Bürgermeister Hansjörg Höfer und seine Frau befinden, zu den Kabinen des Riesenrads.

Ausgerüstet mit Decken und Proviant machen es sich die Teilnehmer in den Kabinen gemütlich. Einige umwickeln sogar die bedachten Gondeln mit Frischhaltefolie, um noch windgeschützter den Ausblick über die Weinstadt genießen zu können. "In der Höhe schmeckt der Wein anders", sagt Harald Weiss, Geschäftsführer der Winzergenossenschaft. Die Süße werde schwächer empfunden, die Säure stärker und vor allem der Alkohol intensiver, gibt Weiss einige Fakten mit auf die Fahrt, ehe er die Gondelweinrunde mit dem trockenen St. Laurent No. 1 einleitet. Ellen Reichherzer reicht den Teilnehmern die Flaschen samt Gläsern und Weinknorzen, die von der Bäckerei Heiß kommen, in die Kabinen.

In luftiger Höhe ist die Stimmung unter den Gästen trotz sinkender Sonne und frischen Temperaturen locker. Immer wieder hört man das Klirren anstoßender Gläser, bei jeder Runde winken die Weinhoheiten, man plauscht über die Themen des Alltags. Zur zweiten Weinprobe wird ein 2016er Weißer Burgunder gereicht.

Die CDU-Stadträte Andrea Diehl und Frank Spingel, Verkehrsvereinsvorsitzende Irmgard Mohr, SPD-Stadtrat Rainer Dellbrügge und Altstadtrat Karl-Heinz Schulz teilen sich eine Gondel, in der sie auf ihr fünfjähriges Riesenradweinproben-Jubiläum anstoßen. "Zum Wohl", prostet Schulz der Gondelgemeinschaft zu, nachdem er den dritten Wein des Abends, einen Pinot Noir Rosé, ins Glas geschenkt bekommt.

Bei der mittlerweile über eine Stunde andauernden Riesenradweinprobe erhellt nun die Beleuchtung des 48 Meter hohen Fahrgeschäfts das Geschehen. Im Hintergrund leuchtet die Strahlenburg. Mit dem Gewürztraminer, den der Badische Weinbauverband mit der Goldmedaille auszeichnete, werden die letzten Flaschen des Abends gereicht. Genau damit sind auch die Pralinen von Katja Pieper, Inhaberin vom Café Linde gefüllt.

Doch vor der letzten Umdrehung des Fahrgeschäfts stimmen die Weinhoheiten durchs Mikro noch das "Schriesemer Lied" an. "Geh es, wie es will", hallt es aus fast allen Gondeln deutlich hörbar zurück. Für die beste Gesangsdarbietung hat Harald Weiss eine Flasche Weißburgunder versprochen, die letztlich an die Weinhoheiten Sophie, Sofia und Ivanka gehen. Kurz vor 19 Uhr endet die knapp zweistündige Rundfahrt, sodass Bürgermeister Höfer noch zu den "Grünen Marktgesprächen" eilen kann.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung