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17.03.2018

Mathaisemarkt Schriesheim: Mathaisemarkt endete am Sonntag mit Feuerwerk

Mathaisemarkt Schriesheim: Mathaisemarkt endete am Sonntag mit Feuerwerk

Zum Schluss spielte das Wetter noch mal mit - 82.000 Besucher sind Zehn-Jahres-Tief - Schausteller und Gastronomen dennoch zufrieden

Von Frederick Mersi

Schriesheim. Eigentlich war gestern Nachmittag wieder alles wie immer: Viele Besucher scharten sich im Unteren Schulhof um die ausgestellten Schlepper, die Sonne lugte durch die Wolkendecke, die Fanfarenzüge spielten sich auf dem Weg zum Festzug schon einmal warm. Die Bilanz des 439. Mathaisemarkts fällt insgesamt jedoch verhalten aus: 82.000 Besucher meldete Feuerwehrkommandant Oliver Scherer gestern Nachmittag: "Das ist das schlechteste Jahr, seit die Feuerwehr die Zählung übernimmt." Zum Vergleich: 2017 lag der Wert bei 124.000.

Für Bürgermeister Hansjörg Höfer ist das vor allem eine Folge des wechselhaften Wetters: "Wir haben zwar noch mal Glück gehabt, doch gerade der Samstagnachmittag war sehr verregnet." Am schlechtesten besucht war das Fest am Montag: Gerade einmal 3000 Gäste fanden den Weg zum Festplatz. "Viele waren wegen der kalten Vorwoche auch krank", vermutet Höfer, der während des Mathaisemarkts aus gesundheitlichen Gründen auch auf zahlreiche Rathaus-Mitarbeiter verzichten musste.

Dennoch verlief das Fest für den Bürgermeister harmonisch: "Es hat richtig Spaß gemacht." Höhepunkt sei der Festzug am ersten Sonntag gewesen: "Es war sensationell, was die Vereine da auf die Beine gestellt haben."

Trotz der niedrigen Besucherzahlen waren gestern auch Schausteller und Gastronomen insgesamt zufrieden: Marktmeisterin Ariane Haas-Bruch betonte, dass vor allem die Wochenenden gut gelaufen seien. Glücklich war sie auch darüber, dass der Schnee vom Eröffnungsabend schnell schmolz: Ihr Autoskooter ist durch sein Zeltdach davon besonders gefährdet. "Heute lief es noch einmal richtig gut", sagte sie am Sonntag. Denn letztlich bräuchten die Schausteller den Besuch von außerhalb, unabhängig davon dass die Schriesheimer ihren Mathaisemarkt auch bei Wind und Wetter lieben.

Karl-Heinz Wehweck zog für die Straußwirtschaft in den Räumen seines Weinguts ebenfalls ein positives Fazit: "Unterm Strich wurden die schlechten Tage immer wieder ausgeglichen." Vor allem der gestrige Sonntag sei noch einmal gut gelaufen. Gleiches konnten Jürgen Opfermann vom "Gasthaus" in Schriesheim und Karl Forschner vom "Schützenhaus" in Ladenburg vermelden: An den zwei Sonntagen sei im katholischen Pfarrsaal viel los gewesen.

Reger Betrieb herrschte am Samstagabend auch im Festzelt, allerdings auch mit negativen Nebenwirkungen: Die Polizei registrierte fünf Körperverletzungsdelikte, das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hatte noch einmal alle Hände voll zu tun. "Schriesheimer würden sagen, das war noch einmal so ein richtiger Mathaisemarkt-Samstag", sagte DRK-Leiterin Stefanie Zöllner. Viele Besucher hätten wegen Stürzen und aus Glasscherben auf dem Boden resultierenden Schnittverletzungen versorgt werden müssen. Nach Schlägereien benötigten vier Verletzte medizinische Hilfe.

Insgesamt jedoch bewege sich der Mathaisemarkt im Durchschnitt, sagte Zöllner. Bis zum gestrigen Nachmittag mussten 81 Patienten versorgt werden, 13 Fahrten ins Krankenhaus wurden nötig. 18 Mal waren Oliver Scherer und die Freiwillige Feuerwehr im Einsatz, darunter zwei Alarmierungen am gestrigen Nachmittag wegen eines Wasserrohrbruchs und wegen eines Gasgeruchs im Mühlenhof, der sich aber als ungefährlich herausstellte. Dazu kam am Abend ein Dienst mit wunderschöner Aussicht: Die Brandwache für das Brillantfeuerwerk, das den Schlusspunkt unter den 439. Mathaisemarkt setzte.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung