Schriesheim im Bild 2023

07.04.2018

Oldtimer-Rennen: RNZ verlost zehn Dauerpässe für die "Klassik Trophy"

Bei der "Klassik Trophy" sind ältere Motorräder am Start - Rennen unter anderem in Hockenheim und Walldürn

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Natürlich hat Volker Kammlodt ein Motorrad. Doch von Mitte März bis Ende September kommt er eher selten dazu, seine Kawasaki ZRX 1100 auszufahren. Vielmehr sorgt er mit dafür, dass andere fahren können. Und zwar bei den zehn Renn-Wochenenden der "Klassik Trophy". Diese schlägt vom 8. bis 10. Juni wieder ihre Zelte am Flugplatz in Walldürn auf. Schon vom 11. bis 13. Mai ist die Serie im Hockenheimer Motodrom zu Gast - beim Revival des legendären Mai-Pokals.

In der "Klassik Trophy" gehen in zehn Klassen für Zwei- und Viertakter sowie Seitenwagengespanne insgesamt bis zu 400 Teilnehmer an den Start - von motorsportbegeisterten Privatiers bis hin zu ehemaligen Grand-Prix-Fahrern; vom 16 Jahre alten "Youngster" bis hin zum routinierten 75-Jährigen. Sie fahren Rennmotorräder der Baujahre 1950 bis 2000, sind mit jeder Menge Spaß und Enthusiasmus dabei und küren am Ende ihre Gesamtsieger. Die sind dann zwar keine richtig offiziellen Titelträger: "Dennoch ist das eine ernst zu nehmende Rennserie", betont Kammlodt. Der Schriesheimer gehört seit dem ersten Rennen vor genau zehn Jahren zu den Hauptorganisatoren. Und das ging auf dem Flugplatz in Walldürn über die Strecke. Also wird dieses Jahr Jubiläum im Odenwald gefeiert.

Kammlodts Onkel, Manfred John, hatte die Idee, hier die Tradition der Flugplatzrennen wieder aufleben zu lassen. Johns Bruder Lothar ist von Mitte der Sechziger bis in die Siebzigerjahre selbst Motorradrennen gefahren und ging bei DM-, EM- und WM-Läufen an den Start. Kammlodt war schon als kleiner Junge bei den Rennen dabei. Motorrad-Sport ist bei ihm also Familiensache und gehörte immer schon dazu. Daher musste er auch nicht lange überlegen, als Manfred John mit seiner Idee kam.

Zumal Kammlodt wusste, was zum Organisieren eines solchen Events nötig ist. Während und nach dem BWL-Studium hatte er bei der Ludwigshafener Agentur Moto Motion gearbeitet, die auf das Management von Motorradrennen spezialisiert war. Hier hatte Kammlodt also alles gelernt, was er nun brauchte, um das Flugplatzrennen in Walldürn im Jahr 2008 auf die Beine zu stellen. "Damals gingen 160 Fahrer an den Start, und wir hatten 1000 Zuschauer", erinnert er sich. Heute sind regelmäßig um die 300 Teilnehmer gemeldet. Und rund 6000 Fans strömen an die Strecke.

Nach dem ersten Rennen kam von den Fahrern der Wunsch: Macht mehr! Also gründeten Kammlodt und John den Trägerverein Klassik Motorsport e. V. zur Absicherung der Organisation und suchten nach Rennstrecken, die sie sich leisten konnten. Schließlich war das Ganze auch eine finanzielle Herausforderung. In Italien wurden sie fündig: Im Jahr 2009 kamen die Läufe in Franciacorta dazu, ein Jahr später das Wochenende auf dem Sachsenring, dann Oschersleben und Most in Tschechien. Rennstrecken also, die Motorsport-Fans etwas sagen.

Inzwischen fährt die "Klassik Trophy" auch in Luxemburg und in den Niederlanden. Viele Fahrer sind überall dabei, und auch die Fans reisen an den Wochenenden mit. Sie campen vor Ort und sind einfach happy. Sie schauen die Rennen, hören den Sound der Maschinen, fachsimpeln und sind gesellig zwischen Benzin- und Bratwurstdüften: "Das ist teilweise schon verrückt, was unsere Zuschauer auf sich nehmen", lächelt Kammlodt nicht ohne Stolz.

Für ihn kommt der Erfolg der Rennserie für Young- und Oldtimer-Motorräder nicht von ungefähr: "Bei uns schottet sich niemand ab. Hier ist alles offen. Die Fans können wirklich hautnah dabei sein. Im Grunde ist das bei uns eine große Familie." Geeint und verbunden durch die Begeisterung für den Motorrad-Rennsport.

Diese treibt auch die Organisatoren an, zu denen seit Jahren auch der Altlußheimer Uwe Sattelberger gehört: "Der Uwe weiß eigentlich alles über Fahrer und Maschinen. Alles! Bis ins Detail", schwärmt Kammlodt. Er selbst kümmert sich ums Kaufmännische und die Administration. Und da gibt es nicht nur an den Renntagen viel zu tun.

Beispiel Walldürn: "Eigentlich ist nach dem Rennen immer vor dem Rennen. Aber wenn es auf den Termin zugeht, brauchen wir hier acht Wochen Vorlauf, an den permanenten Rennstrecken so etwa drei", sagt Kammlodt. Schließlich muss auf dem Odenwald-Flugplatz die komplette Infrastruktur aufgebaut werden - bis hin zur Strecke selbst. Die Automobilclubs der Umgebung stellen dafür bis zu 300 Helfer. Auch die Aktiven des AC Schriesheim fahren raus, um hier anzupacken. Dazu kommt dann noch alles andere. Dusch- und Toilettenhäuschen müssen angekarrt werden. Streckenposten, Feuerwehr, Rotes Kreuz und Rennärzte müssen da sein, dazu sind Renn- und Technikkommissare zu engagieren sowie Zeitnehmer. Manchmal gibt es auch ein Rahmenprogramm.

Wenn alles steht, kann Kammlodt an der Strecke beruhigt sein Rennbüro öffnen - und nicht selten sein Improvisationstalent beweisen: "Dann kommen die Fahrer! Der eine braucht eine Mülltüte, der nächste noch einen Reifen. Einer vergisst seine Fahrerlizenz zu Hause oder fragt nach der nächsten Tankstelle. Alles schon vorgekommen." Manchmal ist er auch Kummerkasten für Privates: "Es ist einfach das pralle Leben hier", sagt der Schriesheimer. Mit der RNZ kann man dabei sein. Und das nicht nur bei einem Rennen, sondern bei allen.

Info: Die RNZ verlost in Kooperation mit dem Verein Klassik Motorsport fünf mal zwei Eintrittspässe mit Gültigkeit für alle Rennen der "Klassik Trophy 2018". Wer gewinnen will, ruft an unter 0 13 78 22 / 70 23 67 oder schickt eine SMS an die Nummer 52020 mit RNZ METRO VERLOSUNG (auf Leerzeichen achten) mit dem Kennwort "Trophy" sowie Name und Adresse. Die Leitungen sind bis einschließlich Freitag, 13. April, 13 Uhr, geschaltet. (Kosten pro Anruf 0,50 Euro aus dem dt. Festnetz. Anrufe aus dem dt. Mobilfunknetz ggf. stark abweichend. Kosten pro SMS aus dem dt. Mobilfunknetz 0,49 Euro. Die Namen der Gewinner können veröffentlicht werden)

HINTERGRUND
11. bis 13. Mai: "Mai-Pokal-Revival" auf dem Hockenheimring

25. bis 27. Mai: "Sparkassen Klassik" auf dem Schleizer Dreieck

8. bis 10. Juni: "Odenwaldring Klassik" auf dem Flugplatz Walldürn

22. bis 24. Juni: "ADAC Klassik" auf dem Sachsenring

6. bis 8. Juli: "Dutch Moto Classics" in Assen (Niederlande)

27. bis 29. Juli: "Börde Klassik" in der Motorsport Arena Oschersleben

17. bis 19. August: "Czech Moto Classic" im Autodrom Most (Tschechien)

8. bis 9. September: "Luxembourg Moto Classic" auf dem Circuit Goodyear Colmar-Berg (Luxemburg)

22. bis 23. September: "Frohburger Dreieckrennen" in Frohburg

Info: www.klassik-motorsport.com

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung