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26.05.2018

Wenn der Forst den Wanderpfad zerstört

Wenn der Forst den Wanderpfad zerstört

Gelbkreuzweg zum Weißen Stein wurde durch die Holzernte beschädigt - Kreis will Zustand bis Juli verbessern

Über Stock, Stein und Stämme: Der Zustand des Wanderwegs zum Weißen Stein lässt derzeit zu wünschen übrig. Foto: Dorn

Schriesheim/Dossenheim. (fjm) "Es hat ausgesehen wie im Krieg", sagt Sabine Caruso. Sie bewirtet zusammen mit ihrem Mann Carmelo die Höhengaststätte "Zum Weißen Stein" auf Dossenheimer Gemarkung, ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer aus der ganzen Region. Doch seit den Wintermonaten ärgern die sich über den Zustand des sogenannten Gelbkreuzwegs, der nach Dossenheim und Schriesheim hinabführt: Bagger und Lastwagen haben tiefe Furchen im Boden hinterlassen, mitten auf dem Weg liegen dicke Stämme und Äste. "Es ist wirklich blöd zum Laufen", sagt Caruso.

Das sieht auch Stefan Röhrig so: "Man konnte eigentlich gar nicht mehr auf dem Weg gehen", berichtet der Hobbywanderer aus Ilvesheim von seiner Wanderung am Ostermontag. "Die Arbeiter haben den Weg ziemlich zugerichtet." Auch Mountainbiker hätten trotz Federgabel zum Teil absteigen und ihr Fahrrad schieben müssen, um weiter voranzukommen.

Das zuständige Kreisforstamt weiß laut Silke Hartmann, Sprecherin des Rhein-Neckar-Kreises, von den Zuständen am Weißen Stein. Zu den Schäden sei es am Jahresanfang bei der Holzernte gekommen. "Abschnittsweise verlaufen Wanderwege auf den Fahrtrassen für Forstfahrzeuge, die im Zuge der Holzernte alle paar Jahre befahren werden", so Hartmann. "Das beeinträchtigt natürlich die Qualität der Wanderwege." Die Witterung in den Wintermonaten sei sehr schlecht gewesen: "Gerade die Rückearbeiten (der Abtransport gefällter Bäume, Anm. d. Red.) mussten aufgrund von Nässe, um noch größere Schäden zu vermeiden, häufig unterbrochen werden."

Dadurch sei es zu großen zeitlichen Verzögerungen gekommen, so Hartmann. "Endgültig abgeschlossen wurden die Arbeiten dann erst im Frühjahr."

Michael Jakob, in Dossenheim zuständiger Revierleiter des Kreisforstamts, wisse um die Probleme. "Er will bis Ende Juni mit einem Bagger die entstandenen Schäden beseitigen lassen." An einigen Stellen hat sich in der Zwischenzeit jedoch Wasser gesammelt. "In den Wasserlöchern hat Herr Jakob Laiche von Amphibien gefunden und wollte deshalb abwarten, bis die Amphibien fertig entwickelt sind", begründet Hartmann die Verzögerungen.

Sabine Caruso hofft, dass die neue Frist eingehalten wird. "Uns wurde von der Gemeinde Dossenheim gesagt, dass im Mai etwas passiert. Aber die Wege sehen immer noch so aus wie im Januar."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung