Schriesheim im Bild 2023

18.06.2004

Die Jungen sind stolz

Auch über Parteigrenzen hinweg
Sebastian Cuny (l.) und Jens Ginal. Foto: Keutzer

Schriesheim. (ron) Die Jungen im Schriesheimer Gemeinderat sind nach der Kommunalwahl vom Sonntag nicht nur mehr geworden. Sie rücken zusammen, auch über Parteigrenzen hinweg. Das hat der künftige SPD-Stadtrat und Juso-Chef Sebastian Cuny gestern betont.

"Der Wahlkampf", betonte der Politik-Student, der am Sonntag das beste Ergebnis aller Jung-Kandidaten erzielte, "hat die Jugendlichen aller politischen Richtungen näher gebracht". Der Ober-Juso findet sogar persönlich mittlerweile die junge Altenbacher CDU-Stadträtin Claudia Philipp-Schwöbel ganz sympathisch, "obwohl wir mit unseren Ansichten meilenweit voneinander weg liegen". Durchaus könne es künftig zu parteiübergreifender Zusammenarbeit kommen. Und mit dem Grünen-Youngster und designierten Stadtrat Johannes Scharr verbindet Cuny ohnehin eine lange Freundschaft. "Da ist das Parteibuch zweitrangig, wobei wir ohnehin in den entscheidenden Fragen der Jugendpolitik ganz nah beieinander liegen."

Auch Cunys Parteifreund Jens Ginal, der am Sonntag recht erfolgreich abschnitt, betonte gestern bei einer Pressekonferenz: "Die Wahl am Sonntag war der Erfolg aller Jugendorganisationen der Stadt." Die jungen Wähler der Stadt haben sich seiner Ansicht nach sehr gut angesprochen gefühlt und seien deshalb zahlreich zur Wahl gegangen. Auch Cuny meint, speziell auf die Jusos bezogen: "Unsere Themen im Wahlkampf waren die richtigen, die Jugendlichen haben sich aufgefordert gefühlt, zur Wahl zu gehen." Respekt zollte Cuny übrigens dem nicht mehr gewählten SPD-Stadtrat Frieder Menges, den er deutlich überholte. "Er kam am Montagabend zur Wahlparty, das deutet auf einen großen Charakter hin", bescheinigte er.

Zu seinem künftigen Stil am Ratstisch äußerte sich der Erfolgsjuso ebenfalls: "Ich habe im Wahlkampf meinen Mund aufgemacht und werde das auch weiterhin tun, ohne gleich ein Wadenbeißer sei zu müssen." Auch Cuny gestand ein, dass die Gemeinderatswahl durchaus richtungsweisend für die Ende nächsten Jahres anstehende Bürgermeisterwahl sein könnte. Beide in der SPD gehandelten Aspiranten, er selbst und Stadtrat Rainer Dellbrügge, haben ja beide an Stimmen zugelegt. Jetzt ließ Cuny durchblicken, dass er dem Parteifreund durchaus den Vortritt lässt - falls dieser auch wirklich Ehrgeiz zeigt. "Rainer Dellbrügge ist in der viel gefestigteren Position als ich", gestand er zu. Allerdings fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu: "Man soll niemals nie sagen in der Politik, das habe ich gelernt."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung