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30.09.2004

CDU: "Auch kleine Schritte führen zu spürbaren Verbesserungen"

Schriesheimer Gemeinderatsfraktion legte gestern Fünf-Punkte-Plan zu den Verkehrsverhältnissen in der Innenstadt vor - "Nicht vertrösten lassen"

Schriesheim. (ron) Die Schriesheimer Parteien müssen sich jetzt an ihren Forderungen im Wahlkampf messen lassen. Als erstes ist gestern die CDU an die Öffentlichkeit getreten: die Gemeinderatsfraktion fordert Verbesserungen der innerstädtischen Verkehrsverhältnisse.

"Es sind kleine Schritte", so beschrieb Verkehrsexperte Paul Stang die Maßnahmen, die sich seine Partei wünscht, "aber auch die können schon eine spürbare Verbesserung mit sich bringen". Der Stadtrat und ehemalige Polizeibeamte hat einen Fünf-Punkte-Antrag an den Gemeinderat verfasst, der noch in diesem Herbst beraten werden soll.

Die Forderungen seien unabhängig vom gerade erstellten Verkehrsgutachten, das demnächst ebenfalls politisch diskutiert werden soll. Auch widersprach Stang dem Eindruck, dass die CDU jetzt vorprescht, nachdem die SPD in ihrer kürzlichen Mitgliederversammlung den Innenstadtverkehr zum vorrangigen Thema erklärt hatte. "Unser Antrag wurde lange vor der SPD-Versammlung ans Rathaus geschickt", erklärte Stang.

Zwei der fünf Anträge beziehen sich auf die Talstraße, wo jetzt auch die CDU für Sofortmaßnahmen plädiert. Zunächst hält Stang ein Überholverbot für wichtig, auch um eine bessere rechtliche Handhabe gegen Raser zu haben: "Ob jemand überholt hat, kann leicht bezeugt werden, aber der juristisch einwandfreie Beweis für eine Geschwindigkeitsüberschreitung kann ohne Radargerät nicht erbracht werden." Auch soll die 30-Kilometer-Begrenzung bereits ab der B 3 gelten. Das sei vor allem wegen der starken Frequentierung der unteren Talstraße rund um die Hübsch'sche Mühle nötig.

Das bisweilen vom Rathaus vorgebrachte Argument, die Stadt habe auf die landeseigene Talstraße gar keinen Einfluss, wollten Stang und sein Fraktionschef Siegfried Schlüter nicht gelten lassen. "Wir dürfen uns nicht vertrösten lassen", appellierte Schlüter an seine Kollegen, "und wollen, dass unsere Anliegen dringlicher behandelt werden".

Und Stang erklärte: "Wenn Veränderungen auf der Talstraße von der Stadt und der Polizeibehörde gefordert werden, dann wird das vom Straßenbauamt auch vollzogen, da bin ich mir sicher."

Eine Entlastung der Bismarckstraße entlang des Kriegerdenkmals erhoffen sich die Christdemokraten von der Aufhebung der Einbahnstraßenregelung in der Schönauerstraße. Weil die Schönauer Straße derzeit nur in Richtung Süden zu befahren ist, sind die Anwohner der Römerstraße, aber auch alle, die vom Westen über die B3 in die Römerstraße einbiegen, gezwungen, über die Bismarckstraße auf die Talstraße zu fahren. "Das belastet die ohnehin ziemlich stark befahrene Straße unnötig", findet Stang.

Einen Vorschlag unterbreitet die CDU auch für das staugeplagte Gewerbegebiet, konkret für die Kreuzung Robert-Bosch-Straße/St. Wolfgang-Straße/Carl-Benz-Straße (am Holz-Gschwander). Dort sollen die Carl-Benz-Straße und die Robert-Bosch-Straße als abknickende Vorfahrtsstraße miteinander verbunden sein. Nach Stangs Ansicht wäre damit die Flüssigkeit des Verkehrs verbessert. Dadurch werde die Kreuzung nicht nur weniger gefährlich. Durch längere Wartezeiten am Ausgang der St. Wolfgang-Straße würde wohl mancher Schriesheimer auf die flottere B 3 ausweichen, außerdem könnten längere LKW-Staus bei der Abfahrt aus dem Gewerbegebiet vermieden werden, schließlich wickle ja auch die Firma Duscholux seit einiger Zeit wieder ihren Versand von Schriesheim aus ab. Als fünften Punkt regt die CDU an, sämtliche Ampeln ab 22 Uhr die Nacht über abzuschalten und nur im Bedarfsfall (bei der OEG) in Betrieb zu nehmen. Dadurch könnten, so Stang, erhebliche Mengen Energie gespart werden.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung