Schriesheim im Bild 2023

07.10.2004

Ein Wanderweg führt rund um den Steinbruch

OWK, Forstamt und die Stadt haben auf 400 Meter Höhe mitten im Wald einen Weg ausgebaut, der sicher vom Abgrund fern hält

Schriesheim. (ron) Eines der Schriesheimer Wahrzeichen, der Steinbruch hoch oben im Wald, kann jetzt gefahrlos und relativ bequem umwandert werden. Stadt, Forstamt und Odenwaldklub übergaben gestern einen neuen Wanderweg seiner Bestimmung, der die Spaziergänger geordnet durch das Naturschutzgebiet führen soll.

Vize-Bürgermeister Siegfried Schlüter lobte die Errichtung des Weges als ein Gemeinschaftswerk von Förstern, OWK und der Stadt. Denn die städtische Umweltberaterin Christiane Gerner begleitete die Planungsarbeiten des neuen Weges sehr intensiv. Das war auch notwendig, denn der Weg schlängelt sich entlang der Steinbruchkante knapp drei Kilometer lang durch das Naturschutzgebiet - und darin gibt es natürlich strenge Auflagen einzuhalten.

Revierförster Josef Draxler sorgte mit seinen fleißigen Helfern für die Ausführung. Zwei volle Tage lang arbeiteten die Waldarbeiter, teils mit schwerem Gerät, um den engen verschütteten Weg freizuschieben und mit Schotter zu ebnen.

"Es ist toll, wie der OWK eine öffentliche Aufgabe wahrnimmt"

Und der OWK kümmerte sich um die Ausschilderung des "jüngsten Kindes" unter den Schriesheimer Wanderwegen. Schlüter betonte gestern vor Ort: "Der Weg war eigentlich mal eine Idee des verstorbenen OWK-Vorsitzenden Lothar Treibert, wir wissen aber, dass wir beim OWK auch weiter verlässliche Partner haben." Überhaupt lobte er: "Es ist toll, wie der OWK eine öffentliche Aufgabe wahrnimmt." Ein paar Infos zum neuen Weg.

Wo liegt er? Geht man den oberen Weg von der Strahlenburg immer weiter in Richtung Steinbruch, so kommt man zuerst an der alten Zwischenstation des Porphyrwerkes vorbei und dann am Funk-Umsetzermast. Von dort geht es zur so genannten Schwedenschanze geradeaus und etwas weiter links zum Startplatz der Drachenflieger. Von beiden Seiten kommt man dann auf den Rundweg, der ein neuer Teil des "S 4"-Wanderweges geworden ist.

Wie verläuft er? Mit relativ heftigen kurzen Anstiegen, aber jederzeit gut zu wandern, weil der Untergrund gut zu laufen ist. Der Weg verläuft quasi rund um die obere Kante des Steinbruchs. Aber vorsicht: den Weg nie verlassen! "Wer das tut, begibt sich in Lebensgefahr", warnt Christiane Gerner.

Warum war er nötig? Seit Ende der 90er Jahre steht der Ölberg, auf dem sich der Steinbruch befindet, unter Naturschutz. Seither ist es den Waldbesuchern verboten, sich abseits der Wege zu bewegen. Das wird aber meistens nicht angenommen, weil viele Wanderer aus Neugier natürlich in die Nähe des Steinbruchs wollten. Zahlreiche Unfälle sind auf diese Weise in den letzten Jahren passiert, darunter auch einige schlimme. Also entstand die Idee, einen Weg rund um den Steinbruch anzulegen, der die Wanderer geordnet durch das Gebiet führt.

Wie kommt man hin? Alle Wege von der Strahlenburg aus führen irgendwie zur Schwedenschanze, zum Drachenfliegerplatz und zum Steinbruch. Zur Strahlenburg führt der schönste Fußweg von der Heidelberger Straße über den Kehlweg durch die Weinberge zur Burg.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung