Schriesheim im Bild 2023

15.10.2004

Kommt die Gewerbeschau?

Organisatoren stellten Konzept vor - BdS will nun bei den Geschäftsleuten das Interesse prüfen

Schriesheim. (ron) Bekommt Schriesheim im nächsten Jahr noch eine Großveranstaltung im Veranstaltungskalender? Vieles spricht dafür, dass im nächsten Jahr eine zweitägige Gewerbeschau mit buntem Programm stattfindet.

Geht es nach Bürgermeister Peter Riehl, so steigt die Stadt zumindest als Schirmherrin in die Veranstaltung ein - wenn auch ohne finanzielle und personelle Unterstützung. "Aber als Bürgermeister bin ich da volle Pulle dabei", warb der Rathauschef am Mittwochabend für ein Konzept, das der Schriesheimer Marketing-Experte und Unternehmensberater Volker Kammlodt (siehe Kurzportrait unten) gemeinsam mit seinem Partner Hilmar Frei leider nur einem guten Dutzend von Geschäftsleuten offerieren konnte. Mehr waren einem ersten Aufruf nicht gefolgt. "So eine gute Idee, ich bin wirklich enttäuscht über die geringe Resonanz", wunderte sich Doris Miech, die Geschäftsführerin des Schriesheimer Bundes des Selbstständigen (BdS).

Das muss aber noch nichts heißen: Am Ende des Abends waren sich die Geschäftsleute mit Riehl einig, der gefordert hatte: "Das ist eine Chance, die man zumindest mal weiterverfolgen muss." Er selbst sei "Feuer und Flamme für die Idee". Der BdS will im nächsten Schritt bei seinen Mitgliedern das konkrete Interesse abklopfen.

Nach Kammlodts Konzept sollte eine Gewerbeschau auf zwei Tage ausgedehnt werden. Etwa 40 Betriebe sollen ihre Produkte und Dienstleistungen präsentieren, allerdings sollen auf einer Bühne auch Vereinsdarstellungen oder zum Beispiel eine Sportlerehrung der Stadt stattfinden. Dadurch erhoffen sich die Organisatoren reges Leben rund um die Stände. "Es muss sowohl einen Info-, als auch einen Unterhaltungsfaktor geben", wünschte sich Kammlodt, "ein Familienerlebnis". Einen Termin haben die Organisatoren auch im Visier: das lange Wochenende 2. und 3. Oktober 2005.

Auseinander gehen die Meinungen allerdings noch über den Standort. Entweder die Mehrzweckhalle oder die beiden Schulhöfe an der Strahlenberger Schule, wobei Riehl anregte, auch einen Teil der Heidelberger Straße, die Strahlenberger Turnhalle und den Zehntkeller einzubeziehen. Auf der Bühne soll es dann auch ein Abendprogramm geben.

Die Reaktionen der Geschäftsleute waren gemischt (s. Kasten "Stimmen"). Hilmar Frei argumentierte: "Es gibt zu viele einzelne Veranstaltungen in Schriesheim, es ist besser, die Kräfte zu bündeln, jedes Geschäft macht doch einen Tag der offenen Tür, aber nur bei einer Gewerbeschau hat man die Möglichkeit , an neue Kundenschichten zu kommen." Auch konnten die beiden Organisatoren (Riehl: "Zwei Profis, die nicht wie Profis bezahlt werden") bereits mit einem Preis locken: Nicht mehr als 17 Euro pro Quadratmeter soll die Standmiete betragen. "Wir wollen in der Stadt etwas bewegen und nicht das große Geld verdienen", erklärte Frei. Auch Riehl plädierte für eine Konzentration von Festen und Veranstaltungen. "Es wäre falsch, das einfach draufzusatteln", erklärte er, "wir müssen uns eher überlegen, ob wir etwas anderes weglassen können".

Jedenfalls waren sich alle darin einig, dass sich eine Schriesheimer Gewerbeschau abheben soll von anderen gleichgelagerten Veranstaltungen. "Es muss einen Knaller dazu geben, sonst wird es nichts", so lautete der Tenor. Jetzt ist erst einmal der BdS gefragt. Vorstand Horst Kolb versprach, das Interesse abzufragen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung