Schriesheim im Bild 2023

18.10.2004

Marco Ginal drückt jetzt den "Push e.V." nach vorne

Schriesheims Jugendverein blickte auf sein erstes ereignisreiches aber "trockenes" Jahr zurück

Schriesheim. (fr) "Hoffentlich schwimmt uns das Haus nicht weg", frotzelte eines der Mitglieder vor der ersten Jahreshauptversammlung des Schriesheimer Push-Vereins, nachdem es ja die letzten Tage so geregnet hat. Das Haus, damit ist das ehrgeizige Projekt gemeint, in dem Gebäude auf dem Busch-Gelände Raum für junge Schriesheimer zu schaffen. Das steht seit letztem Samstag ohne Dach da und ist den Regenfällen ungeschützt ausgesetzt.

Der Verein hat im letzten Jahr aber noch einiges mehr auf die Beine gestellt, wie aus dem Rechenschaftsbericht des Vorstandes hervorging. Zunächst einmal die Umfrage an den Schriesheimer Schulen, was denn Schriesheims Jugendliche überhaupt wollen. Wichtig war den jungen Schriesheimern vor allem Musik, Freunde treffen und Sport. Die Mehrheit wünschte sich für das Busch-Gelände unter anderem einen Skatepark, mehr Sportveranstaltungen und Konzerte. Konzerte und Sport, diese Bedürfnisse konnte der Push-Verein dieses Jahr schon erfüllen: da gab es ein Bolzturnier mit zwölf Mannschaften. Das soll ab jetzt jedes Jahr organisiert werden, immer zu Christi Himmelfahrt. "Damit da auch mal was los ist", wie Jens Ginal, Beirat im Push-Verein, es formulierte. Musik bis zum Anschlag gab es am "Rock im Busch": neun Bands versorgten gut 400 Leute mit Stimmung. Finanziell war die Sache allerdings etwas wacklig. Nur dank der Spende vom Augenzentrum Schriesheim gab es am Ende einen schmalen Gewinn. Deswegen wurde auch ein Antrag gestellt, dass "Rock im Busch" nur noch dann stattfinden soll, wenn der Verein 2000 Euro auf der Haben-Seite ausweisen kann. Als Pölsterchen sozusagen.

Großes Thema ist und bleibt natürlich der Umbau auf dem Busch-Gelände. Dank der tatkräftigen Hilfe vieler Schriesheimer Unternehmen und Privatleute nimmt der mittlerweile Gestalt an. Ende August kam auch endlich die Genehmigung vom Landratsamt. Martin Grüber spendet ein Gerüst für die Bauphase. Der Zimmerer Georg Grüber hat sich bereit erklärt, die Pläne für das neue Dach zu erstellen. Fest steht schon mal, dass die Ziegel, von den Mitgliedern des Push in Schwerstarbeit auf das Gelände geschafft, nicht verwendet werden können. Geeinigt hat man sich auf eine Leimholz und Blechkonstruktion. Für mehr fehlt trotz des großen Schriesheimer Engagements das Geld. Aber die Kosten in Höhe von 17 000 Euro sind bis zu diesem Betrag gedeckt. Auf jeden Fall will Push in diesem Jahr mit dem Umbau weiter kommen. Zu einen, weil sonst nicht nur der Zuschuss der Stadt, sondern auch das Gebäude verfällt.

Bei den Neuwahlen kandidierte er bisherige Vorsitzende Andreas Elfner nicht mehr und machte den Weg frei für Marco Ginal. Zweiter Vorsitzender wurde Johannes Scharr, mit 20 Jastimmen und einem ungültigen Stimmzettel. Kassierer bleibt Patrick Weise, Christian Baier wird sein Stellvertreter. Schriftführer ist seit Donnerstag Frank Phillip. Außerdem wurden die Beisitzer gewählt. Drei hätten es sein müssen, jetzt sind es fünf: Moritz Baier, Jens Ginal, Alexander Ostwald, Andreas Elfner und Christian Schreuder.

Nach der Wahl bedankte sich Marco Ginal bei den Push-Mitgliedern. "Wir haben dieses Jahr gute Arbeit geleistet. Aber wir dürfen uns jetzt nicht auf den Lorbeeren ausruhen", stellte Ginal von vornherein klar. Das Jahr 2004 sei ein "trockenes" Jahr gewesen. Weil der Verein erst einmal eine Satzung brauchte und die ganze Bürokratie hinter sich bringen musste. Jetzt sei es aber an der Zeit, noch mehr junge Leute anzusprechen und zum Mitmachen zu bewegen. "Damit wir schon mal so was wie eine neue Generation miteinbinden", wie Ginal es vorausschauend formulierte. Ihm sei wichtig, dass noch mal eine Schulaktion 2005 gestartet werde. Darüber hinaus sei natürlich die Arbeit am Haus wichtig. Für November und Dezember ist schon eine neue Aktion geplant, die wenigstens etwas Geld bringt: Push wird Tannenbäume verkaufen und darf dafür einen Teil der Einnahmen behalten.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung