Schriesheim im Bild 2023

18.10.2004

Auch der Kulturkreis wird in Schriesheim nun "Groß-artig"

Wachwechsel verlief reibungslos - Auch Lynn Schoene neu im Vorstand

Schriesheim. (ron) Der Generations- und Führungswechsel beim Schriesheimer Kulturkreis hat reibungslos geklappt: der 40-jährige Journalist und Buchautor Konstantin Groß löste am Donnerstagabend Romy Schilling ab, die nun einen von zwei Stellvertreter-Posten einnimmt.

"Ich werde mich nicht ganz ausklinken", versprach die quirlige Kunstauktionatorin, die den Kulturkreis nun vier Jahre lang geführt hat. In dieser Zeit hat sich der Verein enorm entwickelt. Alleine die Mitgliederzahl ist seit dem Jahr 2000 auf 170 Personen angewachsen - das ist eine Zunahme fast um das Doppelte. "Wir sind erfolgreicher als je zuvor", so übergab Romy Schilling ihr Amt, "aber wir haben auch geschafft wie die Wilden".

Das Arbeitsaufkommen habe sich im gleichen Zeitrahmen derart erhöht, dass künftig nur ein gutes Team alle Aufgaben erledigen könne. Vor diesem Hintergrund und vor Groß' Wahl zum neuen Vorsitzenden hatte Romy Schilling gleichsam als letzte Amtshandlung eine Satzungsänderung erwirkt: Dem Vorsitzenden werden künftig zwei Stellvertreter zur Seite stehen. Einen dieser beiden Posten wird Romy Schilling selbst ausfüllen, den anderen besetzt weiterhin Schriesheims Jazz-Papst Eugen Fallmann. Neu im Vorstand ist jetzt kraft Amtes auch die Leiterin des Théo-Kerg-Museums - derzeit also Lynn Schoene. "Die Museumsleitung ist Keimzelle und Aushängeschild des Kulturkreises, außerdem Pächter des Hauses und alleinverantwortlich für den Betrieb", so erklärte Schilling. Bislang wurde das Museum nur als Abteilung im Kulturkreis geführt. Die Aufwertung war überfällig. Nachdem Bernd Minor und Yvonne Ahlers aus der Vorstandsarbeit ausgeschieden sind, rückten desweiteren Dr. Carla Schoenmakers als neue Geschäftsführerin des Kulturkreises nach sowie Jochen Wähling als Pressewart. Siegfried Hahold bleibt indessen Schatzmeister. Sein Bericht ruhte im Übrigen auf soliden Finanzen, Geldquellen waren die Straßenfest-Bodega und die Literarische Weinprobe.

In seiner Antrittsrede nannte Konstantin Groß als oberstes Ziel, "das gegenwärtige Niveau des Vereins zu halten". Das auch angesichts schwieriger werdender Rahmenbedingungen. "Schriesheim bekommt einen neuen Bürgermeister und wir kennen seine Affinität zur Kultur noch nicht", gab er zu Bedenken. Außerdem sprach er den "immer kleiner werdenden finanziellen Spielraum der öffentlichen Mittel" an sowie eine große Konkurrenz durch andere Kulturveranstalter. Wichtig deshalb für ihn: "Der Kulturkreis muss sein eigenständiges Profil erarbeiten." Die Literatur könnte künftig durchaus ein Schwerpunkt sein, auch will sich Groß als Vorsitzender eher der gesellschaftspolitischen Dimension von Kulturarbeit widmen. "Fragen der Kultur öffentlich diskutieren", so beschrieb er ein Ziel. Kultur verstehe er als "Gesellschaftsarbeit und Charakterbildung". Allerdings verhehlte der 40-jährige studierte Historiker auch nicht: "Romy Schilling hat mit voller Power gearbeitet, das kann ich als Berufstätiger so nicht." Vielmehr verstehe er seine Aufgaben in der Außendarstellung des Kulturkreises und in der Koordination der Vorstandsarbeit.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung