Schriesheim im Bild 2023

18.10.2004

Das Holzzentrum stand in Flammen

Jahreshauptübung der Schriesheimer Feuerwehr auf dem Gschwander-Gelände - Positives Fazit bei der Nachbesprechung

Schriesheim. (doro) Die Passanten staunten nicht schlecht als am Samstagnachmittag gegen 16 Uhr ein Fahrzeug der Einsatzleitung der Feuerwehr mit Blaulicht und Sirene am Gelände des Holzfachzentrums Gschwander vorfuhr. Bei leichtem Regen begann Einsatzleiter Andreas Baar in gelber Weste seine Erkundung im Gebäude, von wo aus wenige Minuten zuvor Alarm ausgelöst wurde. Er meldete daraufhin den anderen Wagen, dass in der Halle 1, die direkt an das Verkaufs- und Verwaltungsgebäude angrenzt, ein Brand ausgebrochen sei. Der Mitarbeiter, der sich zum Zeitpunkt des Brandausbruches auf dem Gelände befand, hatte mittels eines Druckknopfmelders die Feuerwehr Schriesheim alarmiert Er selbst war unverletzt, wusste aber, dass sich noch zwei weitere Mitarbeiter auf dem Gelände befanden, die vermisst wurden.

An dieser Stelle sei Entwarnung gegeben. Auch die vermissten Mitarbeiter wurden schließlich unverletzt geborgen. Bei diesem Einsatz am Wochenende handelte es sich nämlich um die Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Schriesheim. Jedoch wurde wie im "richtigen Leben" mit hoher Konzentration gearbeitet und so trafen schon kurze Zeit später die ersten Löschfahrzeuge ein. Schnell war klar, dass es sich hier um einen größeren Brand handeln musste. Also alarmierte man ebenfalls Einsatzkräfte aus Altenbach und Ursenbach. Der Einsatzort wurde in drei Abschnitte geteilt. Im ersten Abschnitt an der Robert-Bosch-Straße sollte das Feuer mit Hilfe eines Löschkrans daran gehindert werden, auf die Verkaufsräume überzugreifen. Wegen der Rauchentwicklung tasteten sich die Männer mit schwerem Atemschutzgerät in die Halle, aus der bald ein Verletzter geborgen werden konnte. In Abschnitt zwei in der Carl-Benz-Straße wurde auch eine "Riegelstellung" aufgebaut, die verhindern sollte, dass sich das Feuer auf andere Gebäudeteile ausweitet. Auch hier wurde eine leicht verletzte Person gefunden. Außerdem wurde im dritten Abschnitt im Innenhof die Ausbreitung des Feuers kontrolliert und bekämpft.

Beim Holzfachzentrum Gschwander werden in den Hallen größtenteils Holzgegenstände gelagert, so dass das Feuer im Ernstfall mit Wasser gelöscht werden kann. Doch ein Risiko stellten Eimer mit einer entzündlichen Flüssigkeit dar, die sich in der Nähe des Brandes befanden. Wäre das Feuer bis zu dieser Stelle vorgedrungen, wäre als Löschmittel auch Schaum zum Einsatz gekommen. Nach etwa zehn Minuten hatte man das Feuer unter Kontrolle und nach weiteren 15 Minuten war es gelöscht und mit der Belüftung des Gebäudes begonnen. Denn die Halle verfügt über eine Rauchwärmeabzugsanlage, über die der Qualm über das Dach entweichen kann. Der Probeeinsatz dauerte insgesamt nicht länger als 40 Minuten. Im Ernstfall käme jedoch noch die Anfahrt der Feuerwehr aus Altenbach und Ursenbach hinzu. Für die Übung hatten sich die Wagen schon in Schriesheim postiert.

Bei der Nachbesprechung fiel die Bewertung von Unterkreisführer Roland Bordne durchweg positiv aus. Kreisbrandmeister Peter Michel war derselben Meinung: "Wir haben an der Übung nichts auszusetzen. Es lief alles sehr gut." Der Diskussion über den nicht abgesperrten OEG-Übergang und die durch den normalen PKW-Verkehr entstandene Behinderung bereitete Bürgermeister Peter Riehl ein Ende. Im Ernstfall werde der Übergang gesperrt und die OEG angehalten.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung