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13.11.2004

"Sozialarbeiterstelle nicht fallen lassen" - Antrag im Gemeinderat


Schriesheim. (ron) Die Grünen werden in der nächsten Gemeinderats-Sitzung die sofortige Neuausschreibung der Sozialarbeiterstelle beantragen. Außerdem sind sie strikt gegen die Schließung des Jugendtreffs Juts.

"Man kann diese Stelle doch nicht einfach wegfallen lassen, weil die bisherige Stelleninhaberin gekündigt hat." Stadträtin Gisela Reinhard kann vor Unverständnis nur den Kopf schütteln. "Oder würde jemand auf die Idee kommen, keinen Stadtbaumeister mehr einzustellen, bloß weil der alte gekündigt hat?" Für die Schriesheimer Grünen gibt es nach dem Weggang der Sozialarbeiterin Kathrin Michelmann keinen Anlass, an der Wichtigkeit der Stelle zu zweifeln. Im Gegenteil: Geht es nach den Grünen und ihrem Antrag, der am Mittwoch, 24. November, beraten wird, dann schreibt die Stadtverwaltung die halbe Stelle sofort wieder zur Neubesetzung aus.

"Es muss schnell gehen", fordert Stadtrat Johannes Scharr, "weil die neue Arbeitskraft an vielen Stellen direkt anknüpfen könnte". Reinhard: "Wir dürfen nicht verpuffen lassen, was jetzt vorhanden ist." In diesem Zusammenhang kritisierten die Grünen auch heftig die Mehrheit des Gemeinderates, die Michelmann nie den nötigen Rückhalt gegeben habe. "An uns appelliert man immer, wir sollten die Mehrheitsbeschlüsse achten, das ist in diesem Fall von der anderen Seite nie eingehalten worden." Wie ein Teil des Gemeinderates mit der Sozialarbeiterin umgegangen ist, so Reinhard, das grenze an Mobbing.

Vehement sprachen sich die Grünen auch gegen eine Schließung des Juts in der Oberstadt aus. Mit einer neuen Konzeption sei die Arbeit dort doch jetzt gerade "heilsam in Fluss geraten", wie sich Gisela Reinhard ausdrückte. Johannes Scharr, selbst Vorstandsmitglied im Juts, zeigte keinerlei Verständnis für die Kritik der scheidenden Sozialarbeiterin, de Missstände im Juts moniert hatte. "Das ist verdammt einseitig, das Juts zu schließen, macht gerade im Moment keinen Sinn", findet er. Die Grünen fürchten auch nicht, dass Bürgermeister Riehl den Treff ohne Rücksprache mit dem Gemeinderat schließt. "Da haben wir sein Wort", sagt Stadtrat Christian Wolf.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung