Schriesheim im Bild 2023

20.11.2004

Peter Riehl: "Wir brauchen eine Zielprojektion"

Der Bürgermeister will über die Zukunft der Jugendarbeit neu verhandeln - Gegen sofortige Neuausschreibung der Jugendsozialarbeiterstelle

Von Steffen Blatt

Schriesheim. "Es war ein gutes Gespräch. Wir haben in freundschaftlicher Atmosphäre unsere Meinungen ausgetauscht". Das sagte Bürgermeister Peter Riehl im Gepräch mit der RNZ über sein Treffen mit den Vorstandsmitgliedern des Jugendtreffs "Juts" gestern Morgen. Mit dem Vereinsvorsitzenden Bernd Molitor, seiner Stellvertreterin Jana Sailer und Schatzmeister Johannes Scharr erörterte Riehl die Zukunft der Jugendeinrichtung.

Zwar rückte Riehl von seinem ursprünglichen vorhaben ab, das Juts zu schließen, überzeugt hat ihn das neue Konzept der Macher, das seit September umgesetzt wird, jedoch nicht. Es sieht mehr "ruhigere" Veranstaltungen vor, Partys werden fast ganz gestrichen. "Für ein Konzept gehört mehr dazu. Man muss die anderen Angebote für Jugendliche miteinbeziehen", so der Bürgermeister. Damit meint er etwa den "Push"-Verein, der gerade dabei ist, das ehemalige Busch-Gelände in einen "Jugendpark" zu verwandeln.
Was wird aus dem Jugendpark?

Und deshalb will der Verwaltungschef nun noch einmal ganz neu über die Zukunft der Jugendarbeit in Schriesheim nachdenken. Darum ist Riehl auch gegen die sofortige Neuausschreibung der Stelle von Jugendsozialarbeiterin Kathrin Michelmann, die ihre Stelle zum 1. Januar gekündigt hat. Genau das aber fordert ein Antrag der Grünen Liste für die Gemeinderatssitzung am kommenden Mittwoch.

Riehl hingegen will zunächst einmal vom Gemeinderat wissen, ob die Jugendarbeit überhaupt weitergeführt werden soll. Und wenn ja, wie dann das Aufgabenfeld eines zukünftigen Sozialarbeiters aussehen soll. "Wir müssen uns zusammensetzen und eine Zielprojektion für die Jugendarbeit erarbeiten", erläuterte das Ortsoberhaupt. Zunächst müssten die Fragen nach dem zukünftigen Betreiber des Jugendparks auf dem Buschgelände geklärt werden.

Wird es der Push-Verein, der Jugendtreff, ein ganz neuer Verein oder die Stadt? Weiterhin möchte Riehl geklärt wissen, ob die Jugendarbeit in Zukunft zentral im Jugendpark oder dezentral an mehreren Standorten geleistet werden soll. Außerdem müsse Klarheit über die Finanzierung bestehen.

Wird der Antrag der Grünen am Mittwoch abgelehnt - und davon geht Riehl aus - soll eine Kommission gebildet werden, die sich über ein neues Konzept Gedanken macht. Die Zukunft der Jugendarbeit in Schriesheim bleibt also weiter offen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung