Schriesheim im Bild 2023

25.11.2004

"i-Tüpfelchen" zu teuer?


Gemeinderat verschiebt die Wegweisung durch die Altstadt

Ein Wegweiser-System soll die Fußgänger durch die Altstadt führen, aber wann? Grafik: zg

Schriesheim. (ron) Karl-Heinz Schulz wäre nicht der leidenschaftliche Verkehrsdirektor, der er ist, wenn er beim Thema Altstadt-Wegweisung gestern Abend im Gemeinderat nicht gekämpft hätte. Der SPD-Stadtrat warb dafür, "mit den Pfunden, die wir haben, zu wuchern". Und eine schlüssige Beschilderung und Wegführung durch die Altstadt und zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt sei doch "ein Schritt in die richtige Richtung". Schulz malte ein düsteres Bild der momentanen Situation: "Fremde kommen hierher, stoßen auf dem Festplatz auf eine kaputte Tafel und wissen nicht mehr weiter."

Dennoch, was die Dringlichkeit betrifft, blieb Schulz gestern Abend alleine auf weiter Flur. Die SPD alleine sprach sich dafür aus, im nächsten Haushaltsplan runde 25 000 Euro locker zu machen für ein Wegweisersystem in der Altstadt und für Empfangsschilder an den Ortseingängen. "Das ist eine Investition in die Zukunft", bettelte der SPD-Mann.

Vergebens. Die anderen Fraktionen blieben (teilweise) hart. "Über die Konzeption müssen wir uns ja nicht unterhalten", erklärte CDU-Sprecher Siegfried Schlüter, "aber wir können uns nicht vorstellen, dass wir im nächsten Jahr schon an die Realisierung gehen". Da gebe es angesichts der Finanzkrise dringendere Maßnahmen. So auch die Kollegen: "Das Konzept veraltet ja nicht", beschrieb FWV-Stadtrat Heinz Kimmel, "auch wenn wir jetzt andere Prioritäten setzen". Die Grünen hatten einen Kompromiss vorgeschlagen: zuerst nur die Fußgänger-Wegweiser, irgendwann später die Autoschilder, blieben aber auch allein. Fazit: Das Wegweiser-Konzept steht und gefällt. Finanziert wird es wohl kaum im nächsten Jahr.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung