Schriesheim im Bild 2023

02.12.2004

Kaum Protest zur Rebflurbereinigung

 
Gemeinderat berät am 15. November

Schriesheim. (ron) Sowohl Bürgermeister Peter Riehl als auch Harald Weiss, der Geschäftsführer der Schriesheimer Winzergenossenschaft, haben keinen Zweifel daran, dass die Rebflurbereinigung für den Kuhberg im nächsten Jahr kommt. Der Gemeinderat soll am 15. Dezember einen Beschluss fassen.

Riehl und Weiss reagierten mit ihrem gestrigen Bekenntnis auf eine Veranstaltung der Grünen Liste am Montagabend, auf der Kritik an der geplanten Rebflurbereinigung geäußert worden ist. "Die Atmosphäre dort war von Unsachlichkeit und von Unkenntnis geprägt", berichtete Weiss, der gemeinsam mit WG-Ehrenmitglied Heinrich Rufer Gast der Veranstaltung war. "Herr Rufer hat versucht, Argumente ins Feld zu führen, da wurde er niedergebügelt, es ist eine Schande, wie dieser hochverdiente Mann behandelt worden ist", berichtete der Geschäftsführer.

Nach Auskunft von Bürgermeister Riehl auf RNZ-Nachfrage ist die Befragung der betroffenen Grundstückseigentümer derzeit im Gange, bis morgen soll sie abgeschlossen sein. "Die Resonanz ist überwiegend positiv", erklärte Riehl, "die Kritik ist minimal". Etwa 80 Grundstücksbesitzer am Kuhberg seien von der Rebflurbereinigung überhaupt betroffen. "Bis jetzt haben sich ganze vier dagegen ausgesprochen", so Riehl. Er schätzt daher, dass es keine Probleme bei der Umsetzung geben wird. "Sämtliche Gutachten sind positiv ausgefallen, rein technisch steht der Rebflurbereinigung nichts mehr im Wege." Auch Riehl sieht einige Härtefälle bei Hobby-Winzern, die erst in den letzten Jahren neue Anlagen gepflanzt haben. "Aber diese wenigen Betroffenen können angemessen entschädigt werden", verspricht der Rathauschef. Weiss ärgerte sich über manche Fehlinformationen: "Da wurde davon geredet, dass es zehn Jahre dauert, bis wieder Wein geerntet werden kann, das ist falsch, alle Experten sagen, dass es nur drei Jahre sein werden." Außerdem seien es durchaus gerade ökologische Aspekte, die für eine Rebflurbereinigung sprechen, erklärte der Önologe.

Riehl kündigte an, dass der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung im alten Jahr am 15. Dezember einen Beschluss zur Rebflurbereinigung fällen wird. "Das ist dann auch genau der richtige Zeitpunkt, weil wir erst jetzt wissen, dass die große Mehrheit der Grundstücksbesitzer das auch wollen", so der Bürgermeister. Erst nach einem positiven Beschluss im Gemeinderat, wird sich das Landwirtschaftsministerium mit der Bewilligung der Zuschussmittel befassen. Wie zu erfahren war, kommt es wohl schon sehr bald zu einem persönlichen Kontakt zwischen Riehl und dem baden-württembergischen Landwirtschaftsminister Willi Stächele. Nach bisherigen Schätzungen werden sich die Kosten für die Rebflurbereinigung auf eine Gesamtsumme zwischen 1,5 und 2,4 Millionen Euro belaufen. Riehl hofft auf einen Landeszuschuss von 60 bis 70 Prozent, den Rest müssten sich die Stadt und die Grundstückseigentümer teilen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung