Schriesheim im Bild 2023

08.01.2005

Schriesheim rockt für die Flutopfer

"Rockexpress", "T-Band" und "Fahrenheit" geben im Zehntkeller ein Benefizkonzert - Erlös für das Rote Kreuz und den Verein "Hilfe zur Selbsthilfe"

Die Initiatoren der "Benefiz-Rocknacht für die Flutopfer" am 21. Januar: Harald Weiss von der Winzergenossenschaft sowie die Bandleader Wolfgang Amann, Ralf Gabe und Jörg Dalmolin (von links). Foto: Dorn

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Die Idee kam Ralf Gabe am Montag im Auto. Die Nachrichten im Radio meldeten neue Hiobsbotschaften aus den Regionen, die von der Flutkatastrophe heimgesucht wurden. "Und ich wusste, was das Kaffeehaus mit der Silvesterparty und die Eintracht mit ihrem Benefiztheater auf die Beine gestellt haben. Also sagte ich mir, dass wir da doch auch was machen können". Er fuhr zur Winzergenossenschaft, wo er Harald Weiss sofort für seinen Plan begeistern konnte. Das große Telefonieren begann, und heraus kam das Konzept für die "Benefiz-Rocknacht für die Flutopfer" - am kommenden Freitag, 21. Januar, ab 20 Uhr im Zehntkeller. Drei Bands werden für den guten Zweck rocken: Gabes "Rockexpress", Wolfgang Amanns "T-Band" und "Fahrenheit" um Jörg Dalmolin. Veranstalter wird neben der Winzergenossenschaft auch die IEWS sein. Die Schirmherrschaft für die Rock-Sause übernimmt Bürgermeister Peter Riehl.

Die Einnahmen aus dem Eintrittskartenverkauf werden komplett in einen Spendentopf wandern. Dazu kommen noch die Gewinne aus dem Getränkeverkauf, "also alles, was wir im Verkauf auf den Einkaufspreis draufschlagen", so Weiss. Auch der Partyservice Mack, der für das Catering sorgt, werde sich an der Spende beteiligen. Die Musiker verzichten auf jede Gage, und die Winzergenossenschaft sowie die IEWS haben ihre ehrenamtlichen Kräfte im Einsatz. Und außerdem wird es noch eine Tombola geben, die Lose zu zwei Euro. Bis jetzt haben aktive Schriesheimer Geschäftsleute und Gastronomen rund 70 Gutscheine zur Verfügung gestellt - vom Essens- über den Reisewert- bis hin zum Tankgutschein gibt es alles, "und wir können weitere Preise auch noch gut gebrauchen", meint Gabe, der sich über die bisherige Resonanz auf die Tombola-Idee freut.

Er sagt, dass die hoffentlich hohe Spendensumme zu gleichen Teilen dem Roten Kreuz und Helmut Merkels Verein "Hilfe zur Selbsthilfe" zur Verfügung gestellt werden soll. Allein aus den Eintrittsgeldern sollen 4000 Euro zusammenkommen, wenn es nach den Organisatoren geht. Weiss sagt: "400 Karten wollen wir schon verkaufen". Er unterstreicht, wie gut die Zusammenarbeit zwischen Veranstaltern, Musikern und allen, die zur Organisation beitragen, klappt: "Jeder leistet hier seinen Teil zum Gelingen".

Zumindest "bedauerlich" finden Gabe und Weiss das Verhalten der GEMA. Die "Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte" verwaltet als staatlich anerkannte Treuhänderin die Nutzungsrechte der Musikschaffenden - und verlangt Gebühren fürs Spiel. Auch für den Benefiz-Rock. Hier hätten sich die beiden aus dem Organisationsteam doch etwas mehr Entgegenkommen und Sinn für die gute Sache gewünscht. Aber: Mehr als 20 Prozent Nachlass waren nicht drin. So werden für die GEMA rund 177 Euro fällig. "Dabei machen wir an dem Abend doch wirklich null Gewinn, alles soll den Flutopfern zugute kommen", sagt Gabe. Sogar die Plakate und die Eintrittskarten wurden kostenlos gedruckt. Auch ein geldwerter Akt der Hilfe.

Vergisst man mal den Schönheitsfehler GEMA, ist für das Konzert alles im grünen Bereich. Die Fans von Rock nach Schriesheimer Machart dürfen sich auf einen Abend der bekannten Hits freuen. Die Bands wollen das Ohrwurm-Repertoire von den 1960ern bis heute bieten - also alles zwischen Lords, Westernhagen, Neuer Deutscher Welle, AC/DC und den aktuellen Charts. "Wir werden den Fans richtig was bieten", sagt Gabe. Sie dürften sich also bestens unterhalten im Zehntkeller - und das auch noch für den guten Zweck.

INFO: "Benefiz-Rocknacht für die Flutopfer. 21. Januar, 20 Uhr, Zehntkeller (Einlass: 19 Uhr). Eintritt: zehn Euro. Karten ab Dienstag, 18. Januar, bei der Winzergenossenschaft, Reisebüro Bessler und in der RNZ-Geschäftsstelle. Geschäftsleute und Gastronomen, die für die Tombola einen Preis stiften möchten, wenden sich bis Dienstag, 18. Januar, an die Winzergenossenschaft, Telefon 06203/61560, oder an Ralf Gabe, Telefon 0171/4361496.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung