Schriesheim im Bild 2023

08.01.2005

Georg Wacker will nicht mehr Stadtrat sein

Klare Prioritäten: Ende März möchte er sein Mandat wegen Terminüberschneidungen niederlegen - Wieder Bewerbung um Landtagskandidatur

Schriesheim. (cab) Georg Wacker (CDU, Foto: Kreutzer) hat gestern im "Kaffeehaus" drei Dinge bekannt zu geben. Erstens: Er steht für die Landtagswahl 2006 wieder als Kandidat des Wahlkreises Weinheim zur Verfügung. Zweitens: Er will Ende März sein Mandat als Schriesheimer Stadtrat niederlegen. Und drittens: Der CDU-Kreisvorstand hat entschieden, im Juni oder Juli ein Benefizkonzert für die Tsunami-Opfer zu veranstalten.

Die erste Nachricht überrascht wenig, nachdem sich Wacker selbst im vergangenen Sommer klar aus dem Rennen um die Nachfolge für Bürgermeister Peter Riehl genommen hatte. Wackers Zukunft liegt in der Landespolitik. Dabei will er natürlich den direkten Draht zur Kommunalpolitik in seinem Wahlkreis nicht verlieren. Wacker kündigt an, er werde jetzt die Ortsverbände der Union in seinem Wahlkreis anschreiben und um deren Unterstützung bei der Kandidatur bitten.

Nominierungstermin der CDU ist Mittwoch, 13. April. Ob's klappt für den Landtagsabgeordneten? "Ich bin zuversichtlich", sagt Wacker. Schon darum, weil im Wahlkreis keine parteiinterne Konkurrenz in Sicht ist. Welchen Bewerber die SPD ins Rennen um das Mandat schickt, ist Wacker egal. Für die FDP würde es ja Dr. Birgit Arnold gerne probieren. "Ich schätze sie persönlich", sagt Wacker. Und man wolle in Stuttgart auch nach der Wahl 2006 die schwarz-gelbe Koalition fortsetzen. "Aber im Wahlkampf wären wir natürlich erstmal Mitbewerber".

In Wackers zweiter Nachricht steckt Brisanz. An den Haushaltsberatungen in Schriesheim will er noch mitwirken, danach räumt er seinen Platz am Ratstisch. Nachfolgen soll ihm CDU-Ortsvereinschef Anselm Löweneck. Wacker begründet seinen Schritt mit unüberbrückbaren Terminüberschneidungen von Landtags- und Gemeinderatssitzungen. Da geht nur noch eines von beidem. Und da zieht dann wieder die Priorität Landespolitik.

Wacker weiß: "Ich werde es nicht vermeiden können, dass einige meiner Wähler enttäuscht sind". Wacker hatte für die Kommunalwahl auf Listenplatz zwei kandidiert und mit 4141 Stimmen das zweitbeste CDU-Ergebnis in Schriesheim erzielt. Er hoffe aber, dass die Wähler seine "konsequente Entscheidung" respektieren und verstehen.
"Beide Türchen" offen gehalten

Er glaubt, dass es ihm die Bürger eher verübeln würden, wenn er nur noch an jeder zweiten Gemeinderatssitzung teilnähme. Er nennt es einen "ehrlichen Akt", sich für die Landespolitik zu entscheiden. Warum aber hat er das nicht schon vor der Kommunalwahl getan? Wacker sagt: "Ich wurde vor der Wahl als Bürgermeister-Kandidat ins Gespräch gebracht und habe mir darüber intensiv Gedanken gemacht. Vor der Wahl sah ich in dieser Frage keinen Entscheidungsbedarf." Er habe die Kommunalwahl abwarten und sich "beide Türchen offenhalten" wollen. Ein weiterer Grund seiner Kandidatur für den Gemeinderat: die Parteifreunde. Dazu Wacker: "Sie baten mich, nochmal anzutreten. Hätte ich nicht kandidiert, so wären sicherlich viele CDU-Mitglieder enttäuscht gewesen".

Wackers dritte Nachricht am gestrigen Tag ist sehr erfreulich. Man plane ein Klassikkonzert. Der Reinerlös soll Helmut Merkels Verein "Hilfe zur Selbsthilfe" zugute kommen. Von Hause aus ist Wacker ja Musiker. So wird er selbst die Programmgestaltung maßgeblich mitbestimmen. Auch einen eigenen pianistischen Beitrag kündigt er gestern an. Zudem habe er Kontakt zur Musikhochschule Mannheim und zum dortigen Nationaltheater aufgenommen, um hier die Musiker für das Benefizkonzert zu begeistern.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung