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01.02.2005

Horst Kolb bleibt Vorsitzender des BdS


Hans-Jörg Mittelstädt neuer Stellvertreter für Dr. Matthias Rufer - Kritik am Abblocken des Stadtmarketing-Konzeptes


Schriesheim. (ron) Der Schriesheimer Bund der Selbstständigen (BdS) setzt auf Kontinuität: die Geschäftsleute der Stadt bestätigten gestern Abend ihren Vorsitzenden Horst Kolb im Amt. Doris Miech bleibt Geschäftsführerin. Nur Hans-Jörg Mittelstädt folgt Dr. Matthias Rufer als Stellvertretender Vorsitzender.

Kein Geringerer als Ehrenvorsitzender Willi Hessenauer leitete die Wahl, trotz Eis- und Schnee war der Grandseigneur des Schriesheimer BdS aus seinem Ferienhaus im Odenwald angereist, um in seinem alten Ortsverband die Kontinuität zu wahren.

Aus der engeren Vorstandschaft schied nur Kolbs Stellvertreter, Reformhaus-Betreiber Dr. Matthias Rufer, aus. Für ihn rückte Hans-Jörg Mittelstädt, der 66-jährige Pensionär, Malermeister und langjährige Inhaber des gleichnamigen Malergeschäftes, in den Vorstand nach. "Wenn es wieder einen Jüngeren gibt, dann mache ich gerne wieder Platz", schmunzelte er bei seiner Wahl. Mittelstädt hat sich in den BdS-Reihen schon lange als fleißiger Helfer einen Namen gemacht. Ansonsten bleibt das Team zusammen: Doris Miech bleibt Geschäftsführerin, Claudia Nagelstein Schriftführerin, Stefan Heiß Schatzmeister. Beisitzer bleiben: Ingrid Göhrig, Ingetraut Kercher, Brigitte Krämer, Hans Speicher, Karl Forschner, Adalbert Sauer, Renate Bartsch und Matthias Grüber.

Mit Hochdampf arbeitet der BdS im Moment an der ersten eigenen Homepage. "Noch vor dem Mathaisemarkt", versprach Horst Kolb, soll der Internet-Auftritt stehen. Der Vorsitzende kündigte an, dass es in jedem Fall Listen der örtlichen Geschäfte, aber auch Links zu den Firmen-Webseiten geben soll. Doris Miech hatte eingangs auf das Geschäftsjahr 2004 zurückgeblickt. Zwei Begriffe tauchten darin immer wieder auf: Das Konzept für ein neues Stadtmarketing-Konzept, in das der BdS eingebunden war. "Es fanden viele Sitzungen statt, aber leider wurde das ganze Ergebnis vom Gemeinderat wieder gestrichen", bedauerte sie. Ähnlich äußerte sich auch Kolb zum Stadtmarketing. Er sei "sehr überrascht"gewesen, als der Gemeinderat aus Kostengründen den Historischen Stadtrundgang gestrichen habe, deutete der BdS-Sprecher seine Verärgerung an. "Der BdS wäre bereit gewesen, einen namhaften Betrag zur Verfügung zu stellen", wunderte er sich. Denn nur in einem verbesserten und gebündelten Marketing liege die Zukunftschance des örtlichen Gewerbes. "Nur so kann es funktionieren, dass auch in Zukunft noch etwas läuft", findet er und nahm kein Blatt vor den Mund: "Jeder von uns weiß, wie schwer es ist im Moment, jeden Tag zu bestehen." Vize-Bürgermeister Siegfried Schlüter erklärte dazu: "Die Stadt ist finanziell im Moment in einer ausweglosen Lage, wir müssen unsere laufenden Kosten über Kredite finanzieren, wenn wir das Neubaugebiet Nord nicht hätten, wären wir pleite, wenn es so weitergeht, dann steuern wir auf eine Katastrophe zu." Klaus Cardano wünschte sich zu diesem Thema mehr Engagement des örtlichen Vekehrsvereins. Die Versammlungsregularien waren kein Problem: Schatzmeister Stefan Heiß wurde mit der gesamten Vorstandschaft einstimmig entlastet.

Weiteres Thema: Die Gewerbeschau, die im Oktober dieses Jahres stattfinden soll. Schon im Sommer letzten Jahres kamen auf Anregung von Volker Kammlodt und Hilmar Frei die ersten Sitzungen zustande. Bislang haben sich 26 Geschäftsleute für eine solche Gewerbeschau angemeldet, berichtete die Geschäftsführerin. 30 müssten es aber in jedem Fall sein, damit die zweitägige Veranstaltung in der Mehrzweckhalle auch wirklich zustande kommt. "Es bringt nichts, eine popelige Leistungsschau zu machen, dann lassen wir es lieber bleiben", erklärte BdS-Chef Kolb. Am 14. Februar wird das nächste Treffen stattfinden, diesmal in der "Pfalz". Doris Miech appellierte an die Geschäftsleute, zahlreich zu erscheinen: "An diesem Tag werden wir entscheiden, ob wir es machen oder nicht."

INFO: 14. Februar, "Zur Pfalz" , entscheidende Sitzung des BdS zur geplanten Gewerbeschau.

 

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung