Schriesheim im Bild 2023

18.02.2005

Der eine will, der andere hält sich noch bedeckt

Bürgermeisterwahl: Mannheims Bezirksbürgerdienstleiter Peter Rosenberger bewirbt sich - Auch Schriesheims Kämmerer Volker Arras ist im Gespräch

Peter Rosenberger (links) erhofft sich für seine Kandidatur die Unterstützung der Schriesheimer Bürgerinnen und Bürger. Volker Arras (rechts) wollte sich über die Bewerbung gestern noch nicht konkret äußern. Beide sind parteilos. Die Bewerbungsfrist beginnt am 1. März und endet am 2. November. Wahltag ist der 27. November. Fotos: P/Kreutzer

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Erst am Mittwoch hat der Gemeinderat den Fahrplan zur Bürgermeisterwahl abgestimmt. Demnach beginnt die Bewerbungsfrist für die Kandidaten in gut zehn Tagen, am 1. März. Zwei Namen potenzieller Bewerber machen allerdings schon etwas länger die Runde: Peter Rosenberger (32) und Volker Arras (40). Rosenberger, Mannheims Bezirksbürgerdienstleiter für die Stadtteile Lindenhof, Neckarau und Rheinau, bestätigte gestern gegenüber der RNZ, dass er sich für die Riehl-Nachfolge bewerben werde. Schriesheims Kämmerer Volker Arras räumte auf Anfrage ein, dass er im Gespräch sei. Konkreter werden wollte er gestern noch nicht.

Arras ist verheiratet und hat drei Kinder. Nach dem Abitur am Kurpfalz-Gymnasium Schriesheim und dem Wehrdienst machte der Oberleutnant der Reserve seine Ausbildung für den gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst in Schriesheim und Weinheim. Ein Studium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl folgte.

Seit Oktober 1992 ist Arras Kämmerer der Stadt Schriesheim. Zudem ist er Dozent an der Kehler Fachhochschule im Fach BWL. Sport schrieb Arras in seiner Freizeit immer groß. Seit dem Jahr 2000 leitet er beim TV das Turnen für Kinder im Vorschulalter. Arras ist parteilos.

Das gilt auch für Rosenberger, der nach dem Abitur und dem Zivildienst als Rettungssanitäter bei der Johanniter-Unfall-Hilfe ebenfalls an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl studierte, und zwar "Öffentliches Recht". Der ledige Mannheimer war ab April 2001 zunächst Bürgerdienstleiter im Stadtteil Rheinau. In gleicher Funktion ist er seit April 2002 für die 70000 Einwohner der drei Stadtteile Rheinau, Neckarau und Lindenhof zuständig. Im Kulturkreis Schriesheim ist er "förderndes Mitglied". Im Tennisclub Schriesheim spielt er in der Ersten Herrenmannschaft. Sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement entfaltet sich jedoch vor allem in Mannheim, und zwar sowohl im kulturellen, sozialen, sportlichen wie auch "närrischen" Bereich - er ist Ehrensenator zweier Fasnachtsvereine. Er erhoffe sich für seine Kandidatur die Unterstützung der Schriesheimer Bürgerinnen und Bürger.

Es war nicht zu erwarten, dass sich das politische Schriesheim gestern zu den Personalien äußern würde. Anselm Löweneck sagte jedoch für den CDU-Ortsverband: "Wir versuchen, mit den Freien Wählern einen gemeinsamen Kandidaten zu finden". Man habe aber im Moment noch keine Eile, "und wir haben auch noch keinen verbindlichen Zeitrahmen".

Und welchen Fahrplan in Richtung Bürgermeisterwahl verfolgt die Grüne Liste? Dazu Christian Wolf: "Es ist jetzt noch zu früh, sich dazu zu äußern". Die Grünen würden sich aber noch vor dem Mathaisemarkt erklären. Parteien haben wohl "keine Eile"

Auch die Freien Wähler sind noch zurückhaltend. Heinz Kimmel sagte: "Wir sind nach allen Seiten hin offen". Auf die Option, gemeinsam mit der CDU einen Kandidaten zu unterstützen, wollte er sich gestern nicht festlegen lassen. Kimmel sagte: "Anfang April werden wir mit unseren Mitgliedern einen Termin für eine Mitgliederversammlung Ende April, Anfang Mai vereinbaren". Zu dieser Versammlung würden dann zwei oder drei Kandidaten eingeladen, um sich vorzustellen. "Danach sehen wir weiter", so Kimmel.

Die SPD verfolge eine Strategie der "zwei Schienen", so Hans-Jürgen Krieger: Einerseits sei man auf der Suche nach einem eigenen Kandidaten. Andererseits warte man aber auch ab, wer sich außerdem bewirbt. Da sei die SPD offen. Auch Krieger sieht keine "wahnsinnige Eile", und "wir haben auch noch keinen Zeitrahmen für unsere Entscheidung definiert".

Einen eigenen Kandidaten der FDP wird es nicht geben. Dr. Birgit Arnold setzt auf die bürgerliche Variante: "Es ist sinnvoll, dass das so genannte bürgerliche Lager einen gemeinsamen Kandidaten unterstützt. An dieser Linie sollten wir festhalten".

Das Bürgermeisterwahljahr 2005 hat endgültig begonnen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung