Schriesheim im Bild 2023

05.03.2005

Hoher Hygiene- und Sicherheitsstandard

Das ergab gestern die amtliche Abnahme des Mathaisemarkt-Rummels - Nur Kleinigkeiten waren zu klären.

Barbara Burgmer (links) überprüft einen Sitz des Fahrgeschäfts "Shake". Mit dabei auch (von rechts) Kirstin Fontius, Stefanie Frank und Fritz Haas (mit Enkel Robin). Foto: Kreutzer

Von Anke Ziegler

Schriesheim. Ein großes Aufgebot an Kontrolleuren machte gestern Vormittag die Runde über den Mathaisemarkt-Rummel auf dem Festplatz. In der einen Gruppe: Barbara Burgmer vom Baurechtsamt, Marktmeister Fritz Haas, Kirstin Fontius vom Ordnungsamt sowie Stefanie Frank, die ja nicht nur Weinkönigin wird, sondern auch Verwaltungs-Azubi ist. Burgmer prüfte die Sicherheit der Fahrgeschäfte. In der anderen Gruppe waren Helmut Walt und Wolfgang Scholten vom Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung und ihr Auszubildender Thomas Zech unterwegs. Auch Feuerwehr-Kommandant Oliver Scherer, sowie Willy Philipp und Peter Hartmann aus dem Ordnungsamt waren dabei. Geprüft wurde dabei die Hygiene und Sicherheit der Essbuden. Doch auch bei so vielen Augen konnte nirgends etwas beanstandet werden: "Die Beschicker sind alle um einen hohen Standard bemüht", erklärte Walt. Dass meist nichts zu beanstanden ist, liege an der Kontinuität der Kontrollen. "Gibt es dennoch Mängel, sind die Besitzer sofort bereit, diese zu beheben", so Walt.

Die Fahrgeschäfte werden bei ihrer ersten Abnahme vom TÜV genau geprüft. Jeder Schausteller erhält ein Baubuch, in dem alle Kontrollen und Auflagen festgehalten werden. Das Buch wird rund alle zwei Jahre nach einer weiteren TÜV-Kontrolle verlängert. Burgmers Aufgabe war es, die Gültigkeit des Baubuchs und statische Auflagen zu prüfen. Fliegende Bauteile, Handläufe, Geländer und ähnliches wurden zudem auf Stabilität untersucht, die Feuerlöscher auf ihre Einsetzbarkeit hin geprüft.

"Es kam schon mal vor, dass das Baubuch beim Riesenrad abgelaufen war", erinnerte sich Burgmer. Doch dann kam der TÜV, hat das Fahrgeschäft neu abgenommen, und alles war geregelt. Mängel, die im Baubuch eingetragen sind, sind meist kleine Dinge, wie verrostete Schrauben oder Schweißnähte, die ausgebessert werden müssen. Da schaute die Kreisbaumeisterin dann genauer nach, ob die Reparaturen inzwischen erledigt wurden. In diesem Jahr gab es beim "Royal Bavarian Wheel" keine Beanstandungen.

In die Behälter an den Standbeinen musste noch Wasser gefüllt werden, damit bei starkem Wind, das Fundament besseren Stand hat. Die Spitzen des beim Riesenrad stehenden Baums müssten zudem gekürzt werden, befand Burgmer. Man wisse nie, ob Leute auf die Idee kommen, sich während der Fahrt dort festzuhalten. Beim "Roller Skater" darf niemand mitfahren, der kleiner als 1,40 Meter ist. Burgmer sah, das dafür die Hinweisschilder in dreifacher Ausführung angebracht waren. Und auch der Hinweis, dass lange Haare bei der Fahrt fest zusammengehalten werden müssen, stand sichtbar über dem Kassenhäuschen. Gemeinsam mit Fontius und Frank lief sie dann durch das 16 Meter hohe "Mystery Tower House" und prüfte die Sicherheit der Handläufe und Treppen.

Währenddessen gingen die Lebensmittel-Kontrolleure von einer Bude zur nächsten. In der Pizza-Bäckerei schaute sich Scholten genau das Mehlsieb an. "Es könnten kleine Metallsplitter vom Gitter abgehen und so in den Teig gelangen", erläuterte er. Doch das Sieb war stabil und einwandfrei. Auch das Kontrollthermometer in den Kühlschränken zeigte die richtige Temperatur. Im Häuschen der "Schokofrüchte" wurde geprüft, ob angegeben wird, dass es sich bei dem schokoladigen Überzug nicht um richtige Schokolade handelt, sondern um Fettglasur mit geringem Schokoladenanteil. Ganz begeistert waren die Kontrolleure von der "Bratwurst-Rösterei". Hier war alles piccobello sauber. Auf der Preisliste war zudem jeder Stoff, der in den Bratwürsten ist, aufgelistet. Beim "Reibekuchen" bemängelte Scherer zunächst, dass ein Schrank über der Friteuse hängt, doch der Besitzer beruhigt ihn: "Die steht normalerweise auf der anderen Seite".

Im BdS-Zelt, in dem noch die Notausgangschilder fehlten, wurde man dann bei einer Friteuse fündig: Zwei Frittiersiebe waren im Bodenbereich aufgelöst. Metallstücke könnten ins Essen gelangen. Normalerweise müssten die Kontrolleure diesen Mangel schriftlich festhalten und weiterreichen, doch da das Ordnungsamt dabei war, nahmen Philipp und Hartmann die Siebe an sich . Die Betreiber versprachen, neue Siebe zu besorgen. Im Festzelt musste ein "Splitterschutz" an einer Neonröhre über dem Grill angebracht werden, denn "wir gehen immer von der konjunktiven Gefahr aus", so Scholten. So wäre es möglich, dass die Lampe platzt und die Glasteile in den Grill fallen, erläuterte er.

Am Ende waren alle zufrieden: Zwei Feuerlöscher mussten ausgetauscht, eine Gasleitung besser abgedichtet werden. Der ein oder andere musste noch einmal nachwischen. Doch nun können die Mathaisemarktbesucher kommen. Sicherheit und Hygiene sind optimal gewährleistet.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung