Schriesheim im Bild 2023

09.04.2005

Peter Rosenberger ist auf Rosen gebettet

Was die Unterstützung der bürgerlich-konservativen Kräfte in Schriesheim angeht - Gemeinsamer Kandidat von Freien Wählern, CDU und FDP

Zufrieden nach einem eindeutigen Abend: Die Ortsvorsitzenden Marc Gnädinger (FDP), Anselm Löweneck (CDU) und Heinz Kimmel (FW) und ihr Kandidat Peter Rosenberger (Zweiter von rechts). Foto: Dorn

Schriesheim. (cab/pak/nam) Die Entscheidung hätte eindeutiger kaum ausfallen können. Peter Rosenberger, der Kandidat aus Mannheim, zieht bei der Bürgermeisterwahl am 27. November mit Rückenwind der Freien Wähler (FW), der CDU und der FDP in den Wahlkampf. Sein Kontrahent Volker Arras erlitt hingegen eine bittere Niederlage.Heißt der nächste Schriesheimer Bürgermeister also wieder Peter?

Bei den FW, der zweiten Station von Rosenberger und Arras, wurde der 32-jährige Mannheimer schon mit Applaus begrüßt wie der neue Bürgermeister. FW-Chef Heinz Kimmel hatte kurz zuvor das Ergebnis bekannt gegeben, das nach einer dreistündigen geheimen Urabstimmung feststand: 51 von 59 Freien Wählern hatten sich für Rosenberger entschieden. "Ich hoffe, dass wir zusammen viel anpacken können", reichte der frisch gekürte Kandidat dem Fraktionschef Friedrich Ewald die Hand. Als "Strahlemann" hatte Rosenberger seine Lebenspartnerin Janet Zinke mit zu den neuen Partnern gebracht. Das kam sehr gut an. Volker Arras konnte nur mit den Schultern zucken: "Das ist Demokratie." Zumindest äußerlich ließ er sich seine Enttäuschung nicht anmerken.

Bei der FDP kurz zuvor hatte sich ein noch klareres Bild ergeben. Vorsitzender Marc Gnädinger wünschte sich ein "Zusammenstehen der bürgerlichen Parteien im Bürgermeisterwahlkampf". Gnädinger sieht die Aufgabe der Parteien im politischen Willensbildungsprozess. Die FDP möchte die Bürger umfassend informieren. Die zehn Mitglieder votierten geheim - und einstimmig für Rosenberger.

Dieser bedankte sich für das Vertrauen. "Wir haben in vielen Bereichen ähnliche Ansichten". Worte, die er später auch in seinem Dank an die CDU-Mitglieder fand. Er versprach, im Wahlkampf einen offenen Dialog, transparent und konstruktiv an kommunalpolitischen Sachthemen orientiert. Bis zur Wahl möchte er die Schriesheimer zusammen mit den Parteien über das gemeinsame Verständnis, wie die Stadt zu lenken sei, informieren. Gnädinger freute sich über den Ausgang. "Das deutliche Ergebnis zeigt, dass wir voll hinter unserem Kandidaten stehen". Der Vorsitzende wertete es als Vorteil, dass Rosenberger von außerhalb kommt. "Schriesheim wird dem künftigen Bürgermeister viel abverlangen, einiges muss anders werden, und Sparpolitik tut weh". Auch der stellvertretende Vorsitzende, Wolfgang Renkenberger, betonte, dass ein Verwaltungschef von außerhalb objektiver und unabhängiger handeln könne.

Gnädinger sah in Rosenberger den geeigneten Kandidaten, alle Parteien zu vereinen. "Seine Art, auf Menschen zu zugehen, sie mitzunehmen, hat uns sehr gut gefallen". Gnädinger hält Rosenberg für einen idealen Vermittler, um Differenzen zwischen den einzelnen Ortsteilen und im Gemeinderat schlichten zu können. Was die Kompetenz angeht, stünden Arras und Rosenberger auf einer Stufe: beide hätten das entsprechende Verwaltungsfachwissen.

Zuletzt wählten die 38 CDU-Mitglieder. Arras ahnte wohl schon, was auf ihn zukommt. Er sagte in seinem Grußwort: "Vor Ihnen steht ein glücklicher Mensch. Ich habe eine wunderbare Frau, drei Kinder und meine Eltern. Aus der Familie schöpfe ich die Kraft für diesen Wahlkampf. Die finanziell schwierigen Zeiten werden wir mutig und entschlossen angehen müssen". Arras wird also weiterkämpfen. Zuvor hatte Rosenberger die CDU-Basis schon in seiner kurzen Begrüßung darüber informiert, dass ihm FW und FDP das Vertrauen geschenkt haben. Und er ergänzte: "Ich wünsche mir, dass wir alle gemeinsam ein starkes Team bilden: Ich habe den Blick von außen, Sie die jahrelange Erfahrung in Schriesheim". Das anschließende Ergebnis der Unions-Nominierung: 31 Stimmen für Rosenberger. Ein Interesse an einer Lagerbildung im Wahlkampf habe er nicht, sagte der Nominierte anschließend noch. Dann war ihm nach Anstoßen zumute. Die Unionsmitglieder machten zufrieden mit. Vorsitzender Anselm Löweneck sagte: "Ich gehe davon aus, dass wir die Wahl gewinnen".

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung