Schriesheim im Bild 2023

21.04.2005

Das JutS organisiert seine eigene "Schillerstraße"

Quartalsprogramm zudem auch mit Maiwanderung, Kickerturnier und Filmabend - "Wildblumenwiese" will einfach nicht wachsen

Von Nadja Müller

Schriesheim. Den Versuch, auf dem kleinen Gelände seitlich des JutS Rasen zu säen, werden Bernd Molitor und Jana Saidel so schnell wohl nicht mehr unternehmen. Im Rahmen des Frühjahrsputzes wollten die beiden JutS-Vorstände die Fläche vor der Tür begrünen: den Boden schön aufgelockert, die Samen eingebracht und außen herum ein Absperrband mit Hinweisschild. Gehalten hat es eine Woche. "Irgendwie haben wir schon damit gerechnet, dass es so ausgehen wird", meint Bernd. "Einen Versuch war es wert", stimmt Jana zu. Frustriert sind sie nicht.

Eine kleiner Putztrupp traf sich Anfang April im JutS, um dort wie jedes Jahr den Winter auszukehren. Und wirbelte eine Menge Staub auf: nicht nur beim Schränke-Abstauben. Die Helfer misteten Dinge aus, die sich im Laufe eines Jahres ansammeln. "Da häuft sich jede Menge Zeug an, das wir nicht mehr brauchen", sagt Jana. Alte Plakate, Einwegflaschen, ein 50 Pfennig Stück. Und das eine oder andere Kleidungsstück, das zu seinem Besitzer zurückwandert. In den letzten Jahren waren die Räume des JutS eine wahre Fundgrube: ein gelbes Ortseingangsschild wurde ausgegraben - wie kommt das dorthin? - oder ein Fahrrad. Während ein Teil der Helferinnen ausmistete, wischten die restlichen Regale aus und schrubbten den Boden.

Die anderen kümmerten sich um den Rasen. Bernd hat die Hoffnung nicht aufgegeben, dass vielleicht doch noch etwas wächst: "Ich habe eine Wildblumenwiese gesät, das ist doch eigentlich Unkraut und müsste wachsen". Und für Jana sind die vielen ausgegrabenen Regenwürmer Beweis dafür, dass es um das Stückchen Erde doch nicht so schlecht steht. Von 13 Uhr bis 17 Uhr schufteten die Helfer - im Anschluss gab's Pizza.

Putzen, Schwitzen, hinter der Theke stehen ist aber noch lange nicht alles. Den Reiz an der Mitarbeit im JutS machen ganz andere Dinge aus: "Eine gute Mischung und man lernt etwas fürs Leben", sagt Jana. "Außerdem hat man einen Raum für sich, kann die absurdesten Ideen umsetzen und eigenständig Dinge auf die Beine stellen". Bernd stimmt ihr zu: "Ohne das JutS würde etwas fehlen". Jeden Sonntag treffen sich die sieben Vorstandsmitglieder - "Was sollte man sonst an einem Sonntagmittag machen?" - sammeln Ideen und bereiten das neue Programm vor. Ein Höhepunkt wird die "Schillerstraße" sein, das nächste "Fernsehserien-Projekt", nachdem die JutS-Version von "Wer wird Millionar" so gut angekommen ist. "Schillerstraße" ist eine Comedy-Serie ohne Drehbuch: die Akteure erhalten Anweisungen, die sie spontan umsetzen müssen. Es geht um Improvisation. Außerdem denkt der JutS-Vorstand an eine Hörspielnacht mit Kurzgeschichten von Funny van Dannen und den Drei Fragezeichen.

Das Programm im nächsten Quartal sieht folgendermaßen aus: Am Freitag, 22. April, gibt es eine Brauereibesichtigung in Heidelberg. Wer mit will, muss mindestens 16 Jahre alt sein und sich vorher anmelden. Am Sonntag, 1. Mai geht es auf Wanderung mit Jana und Nico mit anschließendem Picknick. Treffpunkt ist um 15 Uhr am JutS. Ein Filmabend im "Aquarium" findet am Donnerstag, 12. Mai, statt. Ab 18 Uhr flimmert "Solino" über die Leinwand, ein deutscher Film mit Moritz Bleibtreu. Am Donnerstag, 9. Juni, treffen sich im JutS die Tischfußballer zum Kickerturnier. Los geht es um 17 Uhr. Eine eigene Version der Comedy-Serie "Schillerstraße" gibt es am Sonntag, 19. Juni ab 18 Uhr im JutS.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung